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Der Altenburger Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April 2024 | Bundesagentur für Arbeit Altenburg-Gera

Bundesagentur für Arbeit Altenburg-Gera (Foto: Ronny Franke)

Der Altenburger Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April 2024

Arbeit & Wirtschaft
30.04.2024, 10:29 Uhr
Von: Agentur für Arbeit Thueringen Ost
Saisonal bedingt weitere Entlastung auf dem regionalen Arbeitsmarkt
  • 22.462 Menschen sind arbeitslos gemeldet, 438 weniger als im März 2024, aber 1.612 (+ 7,7%) mehr als vor einem Jahr
  • Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 6,3 Prozent
  • Zahl der im April neu gemeldeten Stellen steigt gegenüber März um 23 auf 983 Stellen; mehr Stellen als im April 2023 gemeldet
  • Grundsicherung: 22.986 Bedarfsgemeinschaften, 498 mehr als vor einem Jahr 
     

„Im April hat sich die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt etwas entspannt, knapp 440 Menschen weniger sind arbeitslos. Die Quote liegt bei 6,8 Prozent. Diese Entwicklung ist saisonal bedingt. Nach den Osterferien belebte sich der Arbeitsmarkt und sorgte vor allem in den witterungsabhängigen Gewerken für Einstellungen. Insgesamt bleibt die Lage angespannt, da sich die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, in denen sich die Unternehmen bewegen, noch nicht merklich gebessert haben. Personalbedarfe ergeben sich überwiegend aus Abgängen von Mitarbeitern, weniger aus auftragsbedingten Mehrbedarfen heraus. Die Zahl der bei uns als vakant gemeldeten Stellen liegt aktuell bei 4.700; 21 Prozent weniger als im April 2023. Die Nachfrage nach Kurzarbeitergeld bleibt weiterhin hoch.

Neben dem täglichen Vermittlungsgeschäft gehen für uns vor allem die Integrationsbemühungen von ausländischen Arbeitskräften weiter. So haben wir in der letzten Woche die bundesweite Kampagne zum Job Turbo genutzt, um auf die Potentiale geflüchteter Menschen für die Unternehmen hinzuweisen.

Für die kommenden Wochen bin ich zuversichtlich, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt weiter entspannt “ - sagte Stefan Scholz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Thüringen Ost.

 

Arbeitsmarktgeschehen im Überblick

Die Arbeitslosigkeit hat sich im April um 438 auf 22.462 verringert.  Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.612 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 6,8%; vor einem Jahr lag sie bei 6,3%. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 7.494 Personen, das sind 522 weniger als im Vormonat und 627 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,3%. Im Rechtskreis SGB II gab es 14.968 Arbeitslose, das ist ein Plus von 84 gegenüber März; im Vergleich zum April 2023 waren es 985 Arbeitslose mehr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 4,5%.

 

Besondere Personengruppen

Jugendliche

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen liegt aktuell bei 2.216 Personen, 49 weniger als im März, aber 378 (+20,5%) mehr als im April 2023. Das Plus gegenüber April 2023 ist nach wie vor durch den Zuzug ausländischer Jugendlicher, vor allem aus der Ukraine, zu erklären.    

 

Ausländer

Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist im Berichtsmonat um 7 Personen gesunken, auf nun 6.187. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 903 Personen bzw. 17,1 Prozent mehr.

 

Arbeitskräftenachfrage

Geringfügig gesunken ist die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Ost und zwar um 5 auf 4.701. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.265 Stellen weniger (–21 Prozent). Arbeitgeber meldeten im April 983 neue Arbeitsstellen, das waren 12 oder 1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 3.879 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 71 oder 2%. Zudem wurden im April 1.029 Arbeitsstellen abgemeldet, 43 oder 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Von Januar bis April gab es insgesamt 3.999 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 141 oder 3%.

 

Zu- und Abgänge an Arbeitslosen

Im April meldeten sich 4.316 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 449 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 4.730 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 446 mehr als im April 2023. Seit Jahresbeginn gab es 17.456 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 1.174 Meldungen. Dem gegenüber stehen 16.257 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 1.416 Abmeldungen. Im April meldeten sich 1.495 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 89 mehr als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 1.817 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 193 mehr als vor einem Jahr.

 

Grundsicherung

In der Grundsicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber März leicht angestiegen. Aktuell werden von den Jobcentern im Agenturbezirk Thüringen Ost 14.968 Arbeitslose betreut, 84 mehr als im Vormonat. Zum Vorjahresmonat bedeutet dies allerdings einen Anstieg um 985 Personen (+ 7,0 %).

Im April gab es 22.986 Bedarfsgemeinschaften, 94 mehr als im März und 498 mehr als im April 2023.

Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten lag mit 29.889 Personen um 209 über dem Vormonatswert. Zum Vorjahresmonat gab es einen Anstieg um 1.316 Personen (+ 4,6 %).

Die Träger der Grundsicherung betreuen zwei Drittel aller Arbeitslosen. 

 

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Altenburger Land

Die Arbeitslosigkeit hat sich im April um 65 auf 4.102 verringert.  Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 558 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 9,5%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 8,2% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 1.108, das sind 100 weniger als im Vormonat und 87 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,6%. Im Rechtskreis SGB II gab es 2.994 Arbeitslose, das ist ein Plus von 35 gegenüber März; im Vergleich zum April 2023 waren es 471 Arbeitslose mehr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 6,9%.

Im April meldeten sich 614 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 61 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 682 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 39 mehr als im April 2023. Seit Jahresbeginn gab es 2.595 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 189 Meldungen. Dem gegenüber stehen 2.316 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 78 Abmeldungen. Im April meldeten sich 179 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 27 weniger als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 270 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 40 mehr als vor einem Jahr.

Im April waren 654 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber März ist das ein Rückgang von 31 oder 5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 99 Stellen weniger (–13 Prozent). Arbeitgeber meldeten im April 133 neue Arbeitsstellen, das waren 21 oder 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 434 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 52 oder 11%. Zudem wurden im April 161 Arbeitsstellen abgemeldet, 8 oder 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Von Januar bis April gab es insgesamt 478 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 108 oder 18%.

73,0 Prozent der Arbeitslosen werden im Landkreis Altenburger Land durch das Jobcenter betreut. Das waren im April 2.994 Personen, 35 mehr als im März und 471 Personen mehr (+ 18,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Beim Jobcenter waren 4.147 Bedarfsgemeinschaften registriert; 252 (+ 6,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 5.546 erwerbsfähige Leistungsberechtigte waren gemeldet; 500 mehr (+ 9,9 Prozent) als im Vorjahr.
 

Der regionale Ausbildungsmarkt bietet allen Jugendlichen sehr gute Chancen!   

„Allen Jugendlichen, die zurzeit im Prüfungsstress sind und auch noch nicht wissen, wie es nach der Schule weitergehen soll, möchte ich Mut zusprechen und zugleich Hoffnung machen. Wir haben noch jede Menge offene Ausbildungsstellen im Angebot. Für alle ist eine interessante Ausbildung möglich. Seit Oktober letzten Jahres wurden uns 3.700 Ausbildungsstellen gemeldet. Davon sind aktuell noch über 2.300 unbesetzt. Auf der Nachfrageseite haben sich bis zum aktuellen Zeitpunkt lediglich 1.765 Jugendliche als Bewerber für eine Ausbildungsstelle registrieren lassen. Von ihnen sind 1.020 noch unversorgt. Daher rate ich allen Jugendlichen, sich in der Berufsberatung der Arbeitsagentur zu melden. Der Ausbildungsmarkt bietet hervorragende Möglichkeiten“ – sagte Stefan Scholz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Thüringen Ost.

„Allen Ausbildungsbetrieben empfehle ich, den direkten Kontakt zu den jungen Menschen zu suchen. Bieten Sie Praktika oder Ferienarbeit an und schaffen Sie Möglichkeiten, Ihr Unternehmen besser kennen zu lernen. Sommerfeste oder Tage der offenen Tür bieten gute Gelegenheiten, mit potentiellen Bewerbern ins Gespräch zu kommen. Halten Sie engen Kontakt zu den Jugendlichen, mit denen Sie bereits einen Lehrvertrag unterschieben haben. Geben Sie bitte auch Jugendlichen mit weniger guten Noten und schwierigerem sozialen Umfeld die Chance auf eine Ausbildung. Über Förderinstrumente wie „Assistierte Ausbildung“ lassen sich mögliche Probleme vor und auch während der Ausbildung gut lösen“- sagte Scholz an die Unternehmen gerichtet.  

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Ost 1.765 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 205 weniger als im Vorjahreszeitraum (–10%). Zugleich gab es 3.698 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 267 (–7%). Ende April waren 1.020 Bewerber noch unversorgt und 2.374 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber (–111 oder –10%), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war ebenfalls kleiner (–145 oder –6%).


Der Ausbildungsmarkt im Landkreis Altenburger Land

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich 121 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 75 weniger als im Vorjahreszeitraum (–38%). Zugleich gab es 390 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 41 (–10%). Ende April waren 60 Bewerber noch unversorgt und 238 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber (–38 oder –39%), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war ebenfalls kleiner (–54 oder –18%).

Besonders viele freie Ausbildungsplätze gibt es für künftige Berufskraftfahrer, Verkäufer sowie Industriemechaniker und Fachleute für Lager/Logistik.    

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