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Nur 1 Thüringen-Kontrolleur für 23.828 Beschäftigte – Baustellen im Altenburger Land sollen sicherer werden  | Besser auf Nummer sicher gehen: Baustellen sind Unfall-Hotspots, warnt die IG BAU. Der Arbeitsschutz sollte deshalb Priorität haben und auch stärker kontrolliert werden.

Besser auf Nummer sicher gehen: Baustellen sind Unfall-Hotspots, warnt die IG BAU. Der Arbeitsschutz sollte deshalb Priorität haben und auch stärker kontrolliert werden. (Foto: IG BAU | Alireza Khalili)

Nur 1 Thüringen-Kontrolleur für 23.828 Beschäftigte – Baustellen im Altenburger Land sollen sicherer werden

Arbeit & Wirtschaft
11.05.2023, 10:08 Uhr
Von: IG Bauen-Agrar-Umwelt, BV Ostthüringen
IG BAU: „Eklatantes Überwachungsdefizit“ – Baustellen sind Unfall-Hotspot

Gerüste ohne Schutzgeländer, ungesicherte Baugruben, mangelhafte oder fehlende Schutzkleidung, Überstunden in Dauerschleife …: Verstöße gegen den Arbeitsschutz sollen auf den Baustellen im Landkreis Altenburger Land möglichst keine Chance haben. Das fordert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). 

„Wir brauchen eine stärkere Kontrolle durch die staatlichen Arbeitsschutzbehörden. Denn das A und O im Job sind der Gesundheitsschutz und die Sicherheit der Beschäftigten. Wichtig ist, dass ‚schwarze Schafe‘ keine Chance bekommen. Betriebe also, die auf Kosten ihrer Mitarbeiter Sicherheitsbestimmungen missachten und den Gesundheitsschutz nicht ernst nehmen. Das gilt grundsätzlich für alle Branchen. Vor allem aber auch für den Bau, wo die meisten Arbeitsunfälle passieren. Baustellen sind Unfall-Hotspots“, so Heidi Hoffmann. 

Um den Kontrolldruck zu erhöhen, fordert die Bezirksvorsitzende der IG BAU Ostthüringen eine bessere Personalausstattung der staatlichen Arbeitsschutzbehörden in der Region. „Es gibt landesweit insgesamt viel zu wenig Kontrolleure. Nach dem aktuellen Arbeitsschutzbericht der Bundesregierung prüfen in ganz Thüringen lediglich 43 Aufsichtsbeamte den Arbeitsschutz in den Betrieben. Rein rechnerisch ist damit ein Kontrolleur für 23.828 Beschäftigte zuständig – ein Ding der Unmöglichkeit“, sagt Heidi Hoffmann. Von einer effektiven und flächendeckenden Überwachung könne da „weit und breit keine Rede sein“. Die IG BAU-Bezirksvorsitzende spricht von einem „eklatanten Überwachungsdefizit“. 

Hoffmann drängt in diesem Zusammenhang perspektivisch auf die Einrichtung einer staatlichen Arbeitsinspektion: „Wir brauchen eine übergeordnete Behörde, die Kontrollen bündelt. Sie muss die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten und Sozialvorschriften sicherstellen. Dazu gehört die Kontrolle von Schwarzarbeit und von Verstößen gegen das Zahlen von Mindestlöhnen. Aber auch den Arbeitsschutz und das Einhalten des Arbeitszeitgesetzes müsste die Arbeitsinspektion fest im Blick haben“, fordert Heidi Hoffmann. Eine solche „Arbeitskontrolle aus einer Hand“ habe sich etwa in Frankreich und Spanien bewährt. 

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