Im Chicago der 1930er Jahre steht der Absatz des Karfiol-Trusts kurz vor dem Zusammenbruch – und mit ihm das Vertrauen in Politik, Wirtschaft und Moral. Inmitten dieser Krise versetzt uns Bertolt Brecht mit „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“. Das ursprünglich von ihm als Historienfarce begriffene Schauspiel ist eine bitterböse Posse auf die Verführbarkeit der Massen und den Aufstieg des Totalitären. Das Stück ist zum letzten Mal in dieser Spielzeit am Freitag, den 13. Juni um 19:30 Uhr im Theaterzelt Altenburg zu erleben. Eine Einführung findet eine halbe Stunde vor Vorstellungbeginn statt.
Der skrupellose Gangster Arturo Ui nutzt den wirtschaftlichen Einbruch des Karfiol-Trusts, um sich mit Erpressung, Gewalt und Manipulation eine Machtposition im Gemüsehandel zu sichern. Während sich Politik und Wirtschaft in korrupte Verstrickungen begeben, marschiert Ui unaufhaltsam Richtung Diktatur – unterstützt durch Angst, Propaganda und einen beunruhigend wirksamen Populismus. Brecht, der das Stück 1941 im finnischen Exil schrieb, verlegt den Aufstieg Uis in die amerikanische Prohibitionszeit und zieht Parallelen zur Karriere Al Capones und Adolf Hitlers – eine Parabel von erschreckender Aktualität.
Mit Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ zeigt der Theaterjugendklub MASKENfabrik am Sonntag, den 15. Juni um 18:00 Uhr ein Stück, das aktueller kaum sein könnte. In einer neuen Fassung bringen 20 Jugendliche im Alter zwischen 11 und 21 Jahren eindrucksvoll auf die Bühne, wie leicht Ignoranz, Feigheit und falsche Rücksichtnahme zur Katastrophe führen können.
Der Schweizer Dramatiker Max Frisch veröffentlichte das Stück 1958 – doch der Blick auf Mitläufertum und den schleichenden Verlust von Haltung wirkt heute aktueller denn je. Ob es um Rechtsextremismus, Antisemitismus, Kriegsangst oder soziale Unsicherheit geht – Frischs Parabel zeigt eindrücklich, was geschieht, wenn Menschen lieber wegsehen, anstatt Verantwortung zu übernehmen.
Regie führen Schauspieler Valentino Fortuzzi und Theaterpädagogin Alexandra Emig. Seit Herbst 2024 haben sich die Jugendlichen intensiv mit dem Stoff auseinandergesetzt.
Am 13. Juni lädt die TheaterFABRIK des Theaters Altenburg Gera um 10:00 Uhr und um 17:00 Uhr zu einem besonderen Theatererlebnis unter freiem Himmel ein. Bei „StadTräume“ wird die Geraer Innenstadt selbst zur Bühne. In selbst entwickelten Theaterszenen setzen sich die Mitwirkenden mit ihren persönlichen Wünschen, Ängsten und Visionen rund um das Thema Stadt auseinander.
Rund 50 Beteiligte im Alter von 8 bis 55 Jahren – Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus den Werkstätten der TheaterFABRIK – haben sich intensiv mit „ihrer“ Stadt beschäftigt. Entstanden ist ein facettenreicher Theaterparcours mit sechs Stationen: Vom Museumsplatz (Startpunkt hinter dem KuK) führt der Weg in den ehemaligen McDonald’s-Raum im KuK, ins Stadtmuseum, in die Kaiserwerke, über die Sorge bis hin zum Zschochernplatz, wo am Abend die Premierenfeier stattfindet – inklusive Livekonzert der Band BLUESOFA um 19:30 Uhr.
Die Zuschauer:innen werden in kleinen Gruppen durch die Stadt geführt und entdecken dabei „unsichtbare Städte“, die sich in Gera verstecken – überraschende Perspektiven, Orte mit neuer Bedeutung und Geschichten, die sonst verborgen bleiben. Die beiden geführten Parcours starten um 10:00 Uhr und um 17:00 Uhr und dauern jeweils zirka 2 Stunden und 20 Minuten.
Zwischen den Aufführungen, also von 12:30 bis 17:00 Uhr, verwandelt sich der Zschochernplatz in eine kreative Mitmach-Zone für Groß und Klein. Unter dem Motto „Dein StadTraum“ finden hier in Kooperation mit Demokratie leben! und der Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt Gera verschiedene Aktionen statt: Wünsche werden gesammelt, es darf gebastelt und gestaltet werden – begleitet von einem kulinarischen Angebot des Röstkollektivs Gera und des Zapfhahns Gera.
Die Teilnahme an allen Angeboten ist kostenfrei. Aus organisatorischen Gründen sind jedoch Zeittickets für die Theaterparcours erforderlich – erhältlich an der Theaterkasse oder online. (Hinweis: Zeittickets ermöglichen eine gleichmäßige Verteilung der Besuchergruppen auf die einzelnen Startzeiten.)
Das Thüringer Staatsballett lädt am Freitag, den 13. Juni um 19:30 Uhr unter der künstlerischen Leitung von Vitaliy Petrov zur großen Ballettgala „Extravaganza“ ein. Das Große Haus Gera wird dabei zum Treffpunkt der Ballettkunst.
Mit dabei sind herausragende Tänzer:innen aus renommierten Compagnien wie dem Stuttgarter Ballett, dem Ballet National de l’Opéra du Capitole de Toulouse (Frankreich), dem Het Nationale Ballet (Niederlande) und dem Aalto Ballett Essen.
Besonderes Highlight: Auf der Bühne stehen auch international gefeierte Solist:innen wie Iana Salenko und Dinu Tamazlacaru (Staatsballett Berlin), Denis Cherevichko (Wiener Staatsoper) sowie Maia Makhateli (Het Nationale Ballet).
Gemeinsam mit dem Thüringer Staatsballett präsentieren sie ein abwechslungsreiches Galaprogramm mit Auszügen aus klassischen Meisterwerken wie „Schwanensee“, „Le Corsaire“, „Romeo und Julia“ und „Don Quixote“. Ergänzt wird das Programm durch zeitgenössische Choreografien von Armen Hakobyan, Thierry Malandain, Arshak Galumyan und Renato Zanella – sowie durch Highlights aus dem aktuellen Repertoire des Thüringer Staatsballetts, darunter „Dornröschen“ und „Rachmaninov – Zwischen den Welten“. Eine weitere Veranstaltung findet am Sonntag, den 15. Juni um 14:30 Uhr in der gleichen Spielstätte statt.
Ein verschlafenes Nest, ein verschwundener Ehemann und eine Alien-Invasion – was nach einem klassischen B-Movie klingt, wird am Samstag, den 14. Juni um 19:30 Uhr in der Bühne am Park Gera zu einer irrwitzigen Science-Fiction-Komödie. Die Inszenierung des Schauspielensembles des Theaters Altenburg Gera „Der Teufelsplan von Planet Pluto“ katapultiert das Publikum direkt ins Jahr 1957, wo zwei ehrgeizige Reporterinnen nicht nur um die Story des Jahrhunderts, sondern auch um einen gewissen Fotografen kämpfen.
Mit bissiger Parodie und einer guten Portion Wahnsinn zielt Buddy Thomas’ Stück mitten ins Herz des Science-Fiction-Genres. Zwischen intergalaktischen Intrigen und menschlichen Eifersüchteleien stellt sich nur eine Frage: Kann Lizard Lick die Weltherrschaft der Außerirdischen noch verhindern? Ein Abend voller schräger Wortgefechte, haarsträubender Wendungen und spacigem Humor.
Karten sind an den Theaterkassen erhältlich, telefonisch unter 0365 8279105 (Gera) bzw. 03447 585160 (Altenburg) sowie online unter www.theater-altenburg-gera.de.
Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, diese vielfältigen und unterhaltsamen Veranstaltungen zu erleben!
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