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Der Ostthüringer Arbeitsmarkt im September 2023 | Bundesagentur für Arbeit Altenburg-Gera

Bundesagentur für Arbeit Altenburg-Gera (Foto: Ronny Franke)

Der Ostthüringer Arbeitsmarkt im September 2023

Arbeit & Wirtschaft
29.09.2023, 10:06 Uhr
Von: Agentur für Arbeit Thüringen Ost
Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber August
  • 20.887 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 751 weniger als im August, jedoch 1.758 (+ 9,2%) mehr als vor einem Jahr
  • Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk sinkt gegenüber August um 0,3 Prozentpunkte und liegt nun bei 6,3 Prozent. Vor einem Jahr im September lag die Quote bei 5,8 Prozent.
  • 794 Stellenneumeldungen im September; 206 weniger als im Vormonat
  • Arbeitskräftenachfrage bleibt deutlich hinter der der Vorjahre zurück     
  • Grundsicherung: 22.522 Bedarfsgemeinschaften, 21 weniger als im August, aber 1.004 mehr als vor einem Jahr

„Im September sehen wir in Ostthüringen eine saisonal übliche, moderate Belebung am Arbeitsmarkt. Unternehmen haben Neueinstellungen vorgenommen, von denen gerade junge Menschen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt profitieren“ sagt Stefan Scholz, Chef der Arbeitsagentur Thüringen Ost.

„Dennoch reagiert die Wirtschaft nach wie vor verhaltener bei Personalentscheidungen, weil die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen unübersichtlich bleiben. Die Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung steht angesichts der konjunkturellen Schwäche, tiefgreifender Transformationen und der Arbeitskräfteknappheit vor mehrfachen Herausforderungen“ beschreibt Scholz die derzeitige Lage.

 

Arbeitsmarktgeschehen im Überblick

Der Bestand an Arbeitslosen geht im Vergleich zum Vormonat um 751 Personen zurück, bleibt jedoch deutlich über dem Wert des Vorjahresmonats (+ 1.758).

 Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im September 6,3%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 5,8% belaufen. Im Rechtskreis SGB III, d.h. im Bereich der Arbeitslosenversicherung, waren 6.647 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 546 weniger als im Vormonat und 530 mehr als im Vorjahr.

Im Rechtskreis SGB II, also in der Grundsicherung, gab es 14.240 Arbeitslose, das ist ein leichter Rückgang von 205 Personen gegenüber August; im Vergleich zum September 2022 waren es 1.228 Arbeitslose mehr.

 

Besondere Personengruppen

Jugendliche

In der Personengruppe der Jugendlichen zeigt sich ein saisontypisches Muster. Nach einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Sommer, als viele Jugendliche ihre Ausbildungen beendeten und nicht nahtlos ins Berufsleben einstiegen, gibt es nun wieder einen Rückgang um 102 Personen auf aktuell 2.233 Personen unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Im Vergleich zum September vor einem Jahr gibt es jedoch 394 arbeitslose junge Menschen mehr.

 

Ältere

Auch bei den älteren arbeitslosen Menschen über 50 Jahre gibt es im Berichtsmonat einen Rückgang. Aktuell gibt es 8.016 arbeitslose Ältere und damit 181 weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich sind dies jedoch 590 Personen mehr.

 

Ausländer

Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist im Berichtsmonat um 95 Personen zurückgegangen, auf aktuell 5.535. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es allerdings einen starken Anstieg um 1.013 Personen bzw. 22 Prozent.

Der Krieg in der Ukraine ist hierfür die maßgebliche Ursache.

 

Arbeitskräftenachfrage

Der Bestand und der Zugang an gemeldeten freien Arbeitsstellen liegt unter den Werten des Vormonats und des Vorjahresmonats. Dies entspricht dem allgemeinen Trend im Land Thüringen.

Im September waren insgesamt 5.029 freie Arbeitsstellen in Ostthüringen gemeldet, gegenüber dem Vormonat ist dies ein Rückgang um 157 Stellen. Noch deutlicher ist das Minus im Vergleich zum Vorjahr. Hier gab es einen Rückgang um 1750 Stellen bzw. 25,8 Prozent.

Die Unternehmen meldeten im September 794 neue Arbeitsstellen, das waren 206 weniger als vor einem Monat und 40 weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn sind damit 8.409 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1.973 oder 19%.

 

Grundsicherung

Auch in der Grundsicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber August leicht zurückgegangen. Aktuell werden von den Jobcentern im Agenturbezirk Thüringen Ost 14.240 Arbeitslose betreut, 205 weniger als im Vormonat. Zum Vorjahresmonat fällt die Bilanz allerdings negativ aus; 1.228 Personen mehr (+ 9,4%) sind arbeitslos gemeldet.

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) in Ostthüringen ist gegenüber August nur geringfügig gesunken (-21) und gegenüber dem Vorjahreswert um 1.004 (+ 4,7 %) gestiegen.

Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten lag mit 28.840 Personen geringfügig über dem Vormonatswert (+ 42 Personen). Der Anstieg zum Vorjahresmonat belief sich jedoch auf 1.800 Personen (+ 6,7 %).

Die Träger der Grundsicherung betreuen 68,2% aller Arbeitslosen. 

 

Der Arbeitsmarkt in den Regionen

Landkreis Altenburger Land

Die Arbeitslosigkeit stagniert im Berichtsmonat September im Landkreis.

3.624 Menschen sind derzeit arbeitslos gemeldet, 39 mehr als im August. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 302 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt unverändert 8,3%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 7,7% belaufen.

 Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind insgesamt 974 Arbeitslose gemeldet, 29 weniger als im August, jedoch 104 mehr als im Vorjahr.  Im Bereich der Grundsicherung, in der 73% aller Arbeitslosen betreut werden, gibt es derzeit 2.650 Arbeitslose, das ist ein Plus von 68 gegenüber August; im Vergleich zum Vorjahr waren es 198 Arbeitslose mehr.

Das Jobcenter betreut derzeit 3.991 Bedarfsgemeinschaften und damit 225 mehr als vor einem Jahr.

Im September meldeten sich 607 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, davon kamen 169 aus einer Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 575 Personen ihre Arbeitslosigkeit, darunter 172, die eine Erwerbstätigkeit aufnahmen.

Im September waren 708 freie Arbeitsstellen im Landkreis gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 156 Stellen weniger (–18 Prozent).

 

Stadt Gera

Der Arbeitsmarkt in Gera befindet sich in einer schwierigen Phase. Zur aktuellen wirtschaftlichen Schwäche kommt die thüringenweit höchste Zahl an ukrainischen Geflüchteten. Trotz des leichten Rückgangs der Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 133 Personen bleibt die Stadt Gera das Schlusslicht in Thüringen. 4.223 Menschen sind aktuell in Gera arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote beträgt im September 9,3%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 7,8% belaufen.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren im Berichtsmonat 1.164 Menschen arbeitslos gemeldet, 83 weniger als im Monat zuvor – jedoch 190 mehr als vor einem Jahr. Der Anteil der Arbeitslosen, für die der Bereich der Arbeitslosenversicherung zuständig ist, beträgt 27,6 %.

72,4 % der arbeitslosen Menschen werden in Gera vom Jobcenter betreut. Aktuell sind dies 3.059 arbeitslose Geraerinnen und Geraer. Die Statistik weist damit 50 Arbeitslose weniger aus als im August und 492 Arbeitslose mehr als im September 2022.

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften beläuft sich derzeit auf 5.423, dies sind 16 mehr als im August und 498 mehr als im September des Vorjahres.

Im September meldeten sich 738 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 122 weniger als vor einem Monat. 291 Personen davon kamen aus einer Erwerbstätigkeit.

Gleichzeitig beendeten 878 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 158 mehr als im August. 310 Personen davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf.

Im September waren in Gera insgesamt 724 freie Arbeitsstellen gemeldet, dies sind 61 weniger als im August und sogar 647 weniger als vor einem Jahr.

 

Stadt Jena

Die Arbeitslosigkeit in Jena ist im Berichtsmonat rückläufig. Insgesamt waren 3.241 Menschen arbeitslos gemeldet, 263 weniger als im Monat zuvor und 126 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen liegt unter dem Thüringer Durchschnitt und beträgt im September 5,7%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 5,5% belaufen.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung gab es 967 arbeitslose Personen in Jena, dies entspricht einem Anteil von 29,8%. Hier gab es im Vergleich zum August einen Rückgang um 179 Personen.

70,2% aller Arbeitslosen werden durch das kommunale Jobcenter Jenarbeit betreut; dies sind aktuell 2.274 Personen – 84 weniger als im Vormonat.

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften beläuft sich nun auf 3.437, dies sind 63 weniger als vor einem Monat und 27 mehr als vor einem Jahr.

Im September meldeten sich 612 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 152 weniger als vor einem Monat. Davon kamen 203 Personen aus einer Erwerbstätigkeit.

Gleichzeitig beendeten 859 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 285 mehr als im August.132 Personen davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf.

Im September waren in Jena 818 freie Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber August ist das ein Rückgang um 98 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es sogar 258 Stellen weniger (–24 Prozent).

 

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

Die Zahl der Arbeitslosen ist im September um 111 Personen auf 3.161 gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 184 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank ebenfalls und betrug im September 6,1%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 5,7% belaufen.

 Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren 1.001 Menschen arbeitslos gemeldet. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen beträgt derzeit 31,7%. Zum Vormonat gab es hier einen leichten Rückgang um 57 Personen.

68,3% aller Arbeitslosen werden durch das Jobcenter betreut. Dies sind aktuell 2.160 Personen im Landkreis und damit 54 weniger als im Vormonat  und 119 mehr als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften beträgt aktuell 3.314; 11 mehr als vor einem Monat und 170 mehr als vor einem Jahr.

Im September meldeten sich 588 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 37 weniger als im August. 209 dieser Menschen kamen aus einer Erwerbstätigkeit.

Gleichzeitig beendeten 692 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 143 mehr als im Vormonat. 221 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf.

Im September waren im Landkreis insgesamt 694 freie Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber August ist das ein Minus von 31. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 138 Stellen weniger.

 

Saale-Holzland-Kreis

Die Arbeitslosigkeit ist auch im Saale-Holzland-Kreis im September leicht rückläufig. 1.972 arbeitslose Menschen sind aktuell registriert und damit 31 weniger als im Vormonat und 87 mehr als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte zurück und liegt nun bei 4,6%; vor einem Jahr belief sie sich auf 4,4%.

Im Rechtskreis SGB III, also im Bereich der Arbeitslosenversicherung, gab es 706 arbeitslose Personen, das sind 43 weniger als im Vormonat und 38 mehr als im Vorjahr. Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gab es 1.266 Arbeitslose, das ist ein Plus von 12 gegenüber August; im Vergleich zum Vorjahr waren es 49 Arbeitslose weniger.

Durch das Jobcenter Saale-Holzland-Kreis werden 64,2 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Aktuell zählt man im Bereich des Jobcenters 2.002 Bedarfsgemeinschaften, nahezu genauso viele wie vor einem Jahr (+2).

2.439 erwerbsfähige Leistungsberechtigte sind derzeit registriert, 8 mehr als vor einem Jahr.

Im September meldeten sich 411 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, davon kamen 139 aus einer Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 451 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 166 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf.

Im Berichtsmonat waren insgesamt 593 freie Arbeitsstellen im Landkreis gemeldet, 48 mehr als im Vormonat, jedoch 127 weniger als vor einem Jahr.

 

Saale-Orla-Kreis

Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Landkreis ist im September um 123 auf 2.232 gesunken.  Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 250 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt aktuell 5,4%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 4,8% belaufen.

Im Rechtskreis SGB III, im Bereich der Arbeitslosenversicherung, gab es 911 gemeldete Arbeitslose, das sind 79 weniger als im Vormonat und 14 mehr als im Vorjahr.

Im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) wurden im September 1.321 Arbeitslose registriert, das sind 44 weniger im Vergleich zum August, allerdings 236 mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter betreut insgesamt 1.992 Bedarfsgemeinschaften, das sind 63 mehr als vor einem Jahr.

Es meldeten sich im September 369 Personen (neu oder erneut) arbeitslos; davon kamen 144 aus einer Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 489 Personen ihre Arbeitslosigkeit; darunter 179 Personen, die eine Erwerbstätigkeit aufnahmen.

Die Zahl der gemeldeten freien Arbeitsstellen ist im September um 55 gesunken, und zwar auf 832 Stellen im gesamten Landkreis. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 309 Stellen weniger (–27 Prozent).

 

Landkreis Greiz

Auch im Landkreis Greiz ging die Arbeitslosigkeit im aktuellen Berichtsmonat zurück. 2.434 arbeitslose Menschen sind derzeit registriert, dies sind 129 weniger als im August und 127 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt damit 5,2%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 4,9% belaufen.

Im Rechtskreis SGB III, im Bereich der Arbeitslosenversicherung, gibt es aktuell 924 Arbeitslose, und damit 76 weniger als im Vormonat und 17 mehr als im Vorjahr.

In der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) werden 62% aller arbeitslosen Menschen betreut. Dies sind derzeit 1.510 Personen – 53 weniger als im Monat zuvor, jedoch 110 mehr als vor einem Jahr.

Das kommunale Jobcenter des Landkreises Greiz betreut 2.362 Bedarfsgemeinschaften, dies sind 18 mehr als vor einem Jahr.

Im September meldeten sich 419 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, davon kamen 160 aus einer Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 538 Personen ihre Arbeitslosigkeit, darunter 116, die eine Erwerbstätigkeit aufnahmen.

Im Berichtsmonat waren im gesamten Landkreis 660 freie Arbeitsstellen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 115 Stellen weniger (–15 Prozent).

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