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„Kein rosiger Lohn“: Im Altenburger Land arbeiten rund 60 Floristik-Beschäftigte | Bunter Job mit grünem Daumen: Für das kreative Binden vom Blumenstrauß bekommen
Floristinnen im Altenburger Land oft aber nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro pro
Stunde – und damit 2,25 Euro weniger als eine Floristin im Westen. Das kritisiert die Floristik-
Gewerkschaft IG BAU.

Bunter Job mit grünem Daumen: Für das kreative Binden vom Blumenstrauß bekommen Floristinnen im Altenburger Land oft aber nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro pro Stunde – und damit 2,25 Euro weniger als eine Floristin im Westen. Das kritisiert die Floristik- Gewerkschaft IG BAU. (Foto: IG BAU | Tobias Seifert)

„Kein rosiger Lohn“: Im Altenburger Land arbeiten rund 60 Floristik-Beschäftigte

Arbeit & Wirtschaft
28.08.2024, 10:32 Uhr
Von: IG-BAU - BV Ostthüringen
Das Binden vom Blumenstrauß passiert im Altenburger Land oft zum Mindestlohn

Vom Brautstrauß bis zum Kranz: Die Arbeit in Blumengeschäften wird im Landkreis Altenburger Land „nicht gerade rosig bezahlt“. Das hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) als Floristen-Gewerkschaft kritisiert. Wer im Altenburger Land als „Blumen-Profi“ arbeite, verdiene oft nur den gesetzlichen Mindestlohn – nämlich 12,41 Euro pro Stunde.

„Das ist die unterste Lohnkante, die überhaupt zulässig ist. Eine ausgebildete Floristin im Altenburger Land hat damit genau 2 Euro und 25 Cent pro Arbeitsstunde weniger im Portemonnaie als eine Floristin im Westen Deutschlands. Das ist ein krasses Einkommensgefälle von knapp 20 Prozent. Am Monatsende hat eine Floristin im Altenburger Land damit rund 380 Euro weniger in der Tasche“, rechnet Heidi Hoffmann von der IG BAU Ostthüringen vor.

Grund sei die „wie in Stein gemeißelte Weigerung“ der Arbeitgeber vom Fachverband Deutscher Floristen (FDF) in Thüringen, mit der IG BAU „über höhere Löhne in Blumengeschäften überhaupt zu reden“, so Hoffmann. Seit Jahren weigerten sich die Arbeitgeber in Thüringen, mit der Floristen-Gewerkschaft einen neuen, starken Tarifvertrag zu machen und damit für faire Löhne zu sorgen. Es sei längst überfällig, die Arbeitsbedingungen der Floristik im Osten an das West-Niveau anzupassen und per Tarifvertrag zu regeln, so die IG BAU Ostthüringen.

„Floristinnen leisten einen kreativen und auch enorm anspruchsvollen Job: Vom Blumenstrauß über Gestecke bis zum Kranz – da ist viel Geschick und Know-how gefragt. Aber es steckt auch noch mehr dahinter: Warenbedarf, Einkauf, Preiskalkulation ... – Eine Floristin braucht deutlich mehr als nur einen grünen Daumen“, sagt Heidi Hoffmann.

Die Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft warnt vor „Floristen-Ebbe in Blumengeschäften“: „Wenn die Arbeitgeber in Sachen Tarifverhandlungen weiterhin auf stur schalten, sollten sich die Blumenhändler im Altenburger Land nicht wundern, dass ihnen die Leute weglaufen. Allerdings können auch die Kunden beim Floristen-Lohn etwas nachhelfen: Sie sollten die Zeit beim Binden vom Blumenstrauß einfach nutzen, um einmal nachzufragen, ob der Chef mehr als nur den Mindestlohn zahlt. Damit würde der faire Lohn endlich Thema in den Blumenläden.“

Insgesamt gibt es im Landkreis Altenburger Land nach Angaben der IG BAU rund 60 Beschäftigte in der Floristik-Branche. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.

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