Bereits in der DDR zu Ruhm gelangt, sind seine Werke heute in vielen öffentlichen Sammlungen im In- und Ausland vertreten – so auch im Lindenau-Museum Altenburg. Seine Ausstellungstätigkeit führte ihn in zahlreiche Häuser in ganz Deutschland und darüber hinaus. Am 28. Dezember 2022 ist Göschel im Alter von 79 Jahren in Dresden verstorben.
Mit Künstlern wie Jürgen Böttcher (Strawalde) oder A. R. Penck zählte Eberhard Göschel ab Anfang der 1970er-Jahre zu den Figurativen der Dresdner Malschule. Anfangs noch naturnah und impressiv, entwickelte er eine zunehmend abstrakte Bildsprache. In Zeichnungen, Radierungen, Gouachen, Frottagen und Ölbildern kamen expressionistische Einflüsse zum Vorschein, die schon bald nur noch assoziative Bezüge zur Realität abbildeten. Die Stilistik des in der DDR populären sozialistischen Realismus lehnte er grundsätzlich ab, sodass er schnell als unangepasster Künstler galt. 1978 war er zudem Mitbegründer der Obergrabenpresse in Dresden, die Grafiken führender Künstler der DDR produzierte.
Eberhard Göschels Popularität riss auch nach der Vereinigung von Ost und West nicht ab. Besonders in den Jahren nach der politischen Wende stellte er in zahlreichen Häusern in ganz Deutschland aus. Seine Arbeiten gelangten hingegen bereits zu DDR-Zeiten in den Besitz nationaler und internationaler Sammlungen. So finden sich Werke von Göschel im Museu d’Art Contemporani de Barcelona, dem Museum of Modern Art, New York, oder der Albertina in Wien. Erst 2019 kaufte das Lindenau-Museum mit „Qumran II“ ein großformatiges Werk des Künstlers an, das derzeit im Interim des Museums ausgestellt wird.
Eberhard Göschel wurde 1943 im fränkischen Bubenreuth geboren. Von 1964 bis 1969 absolvierte er ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Herbert Kunze und Rudolf Bergander. An der Akademie der Künste in Berlin war er zudem von 1977 bis 1980 Meisterschüler von Theo Balden. Wichtige Impulse für seine Arbeit vermittelten ihm Studienaufenthalte in Italien, Frankreich und Indien. Als Wohn- und häufigen Ausstellungsort befand sich sein Lebensmittelpunkt jedoch in Dresden. Hier verstarb er am 28. Dezember 2022 mit 79 Jahren an schwerer Krankheit.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lindenau-Museums Altenburg werden Eberhard Göschel ein ehrendes Andenken bewahren.
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