Das Schloss- und Spielkartenmuseum im Residenzschloss Altenburg erhielt 1992 mit einer Schenkung den Nachlass des Altenburger Fotoateliers Arno Kersten, welches von 1867 bis 1938 in Altenburg existierte. Es blieben über 20.000 Glasnegative, über 5.000 Abzüge, Dokumente sowie die Atelierausstattung erhalten, die einen Blick in die Vergangenheit erlauben.
2019 wurde der einzigartige Bestand erstmals in der Ausstellung „Stadt. Mensch. Geschichten. – Altenburger Fotoatelier Arno Kersten 1867–1938", der Öffentlichkeit präsentiert. Der nun entstandene Band setzt sich mit den Anfängen der Fotografie in der Residenzstadt Altenburg sowie im Besonderen mit der Geschichte des Ateliers Arno Kersten und dessen Fotografen Arno Kersten, Friedrich Otto Kersten und Joseph Bernath auseinander. Entstanden ist eine materialreiche Geschichte der Fotografie in Altenburg von den Anfängen des Mediums bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
Dass sich ausgerechnet Altenburg, bis 1918 Residenz- und Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Altenburg, als bedeutsamer Schauplatz für das demokratische Medium Fotografie erwiesen hat, überrascht: Uwe Strömsdörfer, Leiter des Schloss- und Spielkartenmuseums, hat vor etwa sechs Jahren begonnen, die bis dato weitgehend unbekannte fotografische Sammlung des Hauses in den Fokus zu nehmen. Mit wachsendem Interesse hat er die Bestände immer weiter erforscht und die Digitalisierung des umfangreichen Fotomaterials in die Wege geleitet. Aus dem Austausch mit Expertinnen und Experten der Deutschen Fotothek über Erschließungsmethoden und Präsentationsmöglichkeiten ist eine intensive und fruchtbare Zusammenarbeit beider Institutionen erwachsen. Diese gipfelte 2019, während der Laufzeit der Ausstellung „Stadt. Mensch. Geschichten. – Altenburger Fotoatelier Arno Kersten 1867–1938", in einer gemeinsam organisierten, von der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung großzügig unterstützen internationalen Tagung mit dem Titel „Atelierfotografie und Fotografenatelier – Mediengeschichte zwischen Kommerz, Kitsch und Kunst".
Auf 240 Seiten erzählt der nun vorliegende Band die Geschichte des Altenburger Fotoateliers. Mit einer repräsentativen Auswahl von 290 Werken der Fotografen des Ateliers Arno Kersten wird dessen 71-jährige Geschichte dokumentiert. Sie steht stellvertretend für zahlreiche Ateliers dieser Zeit, die über mehrere Generationen geführt wurden.
Informationen zur Publikation:
Uwe Strömsdörfer
Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg (Hrsg.)
Altenburgs Fotografen - Das Fotoatelier Arno Kersten 1867-1938
Jonas Verlag Weimar 2023
240 Seiten, 290 Abbildungen, zumeist in s/w
Buchausgabe (D): 32,00 €
ISBN: 978-3-89445-597-2
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