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Filmabend an Hans Falladas Geburtstag | Museumsmitarbeiterin Nicole Thonfeld-Hanf mit dem Film „Jeder stirbt für sich allein“, den das Museum Burg Posterstein am 21. Juli, 20 Uhr, in der Neuen Scheune Posterstein zeigt.

Museumsmitarbeiterin Nicole Thonfeld-Hanf mit dem Film „Jeder stirbt für sich allein“, den das Museum Burg Posterstein am 21. Juli, 20 Uhr, in der Neuen Scheune Posterstein zeigt. (Foto: Museum Burg Posterstein)

Filmabend an Hans Falladas Geburtstag

Kunst, Kultur & Freizeit
14.07.2023, 16:12 Uhr
Von: Museum Burg Posterstein
Das Museum Burg Posterstein zeigt in Zusammenarbeit mit dem METROPOL Kino Gera am 21. Juli 2023, 20 Uhr, den Film „Jeder stirbt für sich allein“ (Deutschland, Frankreich, Großbritannien 2016, FSK ab 12 Jahre), die fünfte Verfilmung des gleichnamigen Romans von Hans Fallada.

An genau diesem Tag wäre der weltbekannte Schriftsteller 130 Jahre alt geworden. Das Museum und die Ausstellung „Hans Fallada – Familienbilder“ sind an Hans Falladas Geburtstag bis 20 Uhr geöffnet, sodass sich ein Besuch des Museums mit dem Filmabend problemlos verbinden lässt. Die Kabinett-Ausstellung hebt besonders Rudolf Ditzens Zeit in Tannenfeld und Posterstein hervor, denn Rudolf Ditzen begab sich als junger Mann zunächst als Patient in die moderne Nervenheilanstalt in Tannenfeld, bevor er sich auf dem Rittergut Posterstein zum Landwirt ausbilden ließ. Seit Eröffnung der Sonderschau besuchten bereits rund 9000 Besucher das Museum. Die Ausstellung ist noch bis 12. November 2023 zu sehen.

Hans Falladas letzter Roman in der neusten Verfilmung

Der Filmabend an Hans Falladas Geburtstag widmet sich seinem letzten literarischen Werk „Jeder stirbt für sich allein”. Nach seinem bewegten Leben zwischen literarischen Welterfolgen und persönlichen Lebenskrisen, gelang es Hans Fallada den Roman „Jeder stirbt für sich allein“ in nur vier Wochen fertigzustellen. Noch vor Veröffentlichung des Buchs starb der durch jahrelangen Drogenmissbrauch und Depressionen gepeinigte Autor am 5. Februar 1947 in Berlin. Das Buch „Jeder stirbt für sich allein“ erschien posthum. Es erzählt die wahre Geschichte eines Berliner Arbeiterehepaars, das sich nach dem Soldatentod seines Sohnes mit Postkartenaktionen gegen die NS-Diktatur auflehnt. Das Buch wurde 2011 in der ungekürzten Neuauflage noch einmal zum internationalen Bestseller. Inzwischen wurde der Roman fünf Mal verfilmt. Zum Filmabend in Posterstein ist die neuste Verfilmung (Originaltitel: Alone in Berlin, 2016, ab 12 Jahren) unter der Regie von Vincent Perez mit Emma Thompson, Brendan Gleeson und Daniel Brühl in den Hauptrollen zu sehen.

Bei Interesse sollte im Museum vorab reserviert werden, denn die Plätze sind begrenzt. Der Eintritt ist frei, doch über eine Spende für die Burg freuen wir uns sehr. Für das leibliche Wohl ist mit Kartoffelpuffern und Cocktails gesorgt. Einlass ist 19 Uhr. Vor Filmbeginn gibt es eine kurze Einführung.

Bei der Planung und Durchführung des Filmabends erhielt das Museum Burg Posterstein Unterstützung durch das METROPOL-Kinos Gera.
 

Informationen zur Ausstellung

Hans Fallada: Familienbilder – Ausstellung zum 130. Geburtstag des Schriftstellers

Noch bis 12. November

In seiner Jugend, noch vor seiner Autorenkarriere, verbrachte Rudolf Ditzen längere Zeit in der Nervenheilanstalt in Tannenfeld. Danach absolvierte er auf dem Rittergut Posterstein eine landwirtschaftliche Ausbildung. Anlässlich seines 130. Geburtstags zeigt das Museum Burg Posterstein die Ausstellung „Hans Fallada – Familienbilder. Wie aber bestehe ich vor Dir, sehr liebe Verwandtschaft –?!“ der Hans-Fallada-Gesellschaft. Diese schöpft aus den umfangreichen Beständen des Hans-Fallada-Archivs und rückt Erinnerungen, Briefe und Fotos der Familie Ditzen in den Mittelpunkt.

In Posterstein zu sehen ist eine Kabinett-Ausstellung in einem Raum, die bewusst einen Schwerpunkt auf Rudolf Ditzens Jahre in Tannenfeld und Posterstein legt.
 

Der junge Rudolf Ditzen in Tannenfeld und Posterstein

Nach einem missglückten Doppelselbstmord, bei dem sein Freund starb, kam der noch jugendliche Rudolf Ditzen zunächst in die Psychiatrie nach Jena. Eine Mordanklage konnte abgewendet werden. Er sei zur Tatzeit nicht zurechnungsfähig gewesen, lautete das Argument.

In der Abgeschiedenheit der modernen, privaten Heil- und Pflegeanstalt für Gemüts- und Nervenkranke in Tannenfeld sollte Rudolf Ditzen gesund werden. Was auch weitgehend gelang – und wohl das Verdienst von Betreuern und Ärzten sowie vor allem seiner Tante Ada war, die ihn nach Tannenfeld begleitete.

Die nächste Lebensstation des Patienten lag quasi nebenan – im zwei Kilometer von Tannenfeld entfernten Rittergut Posterstein. Der mittlerweile 20-Jährige startete hier ins Berufsleben: Zwei Jahre lang ließ sich Rudolf Ditzen auf dem Rittergut Posterstein zum Landwirt ausbilden. Der enge Kontakt zur Landbevölkerung soll für ihn später ein Quell der Inspiration für sein literarisches Schaffen gewesen sein.

Trotz dieses Versuchs, eine „normale“ Karriere einzuschlagen, geriet Hans Falladas Leben zu einer Achterbahnfahrt zwischen Kreativität, Depression und Sucht. Geplagt von Depressionen, denen er mit Drogen zu entfliehen suchte, kam Rudolf Ditzen 1917 zu einer Entziehungskur noch einmal nach Tannenfeld und zwei Jahre später abermals.

Zur Ausstellung ließ das Museum Burg Posterstein einen kurzen Film über Falladas Zeit in Tannenfeld und Posterstein produzieren. Weitere Infos über Rudolf Ditzens Zeit in Tannenfeld und Posterstein finden Sie hier.
 

Zur Sonderschau gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm:

14. Mai, 15 Uhr, Burg Posterstein
Ausstellungseröffnung „Hans Fallada“
mit Live-LeseZEIT aus historischen Dokumenten
 

21. Juli, 20 Uhr, Neue Scheune Posterstein
Hans-Fallada-Filmabend: „Jeder stirbt für sich allein“
in Zusammenarbeit mit dem METROPOL Kino Gera
 

6. August, 15 Uhr, Posterstein
Auf Falladas Spuren – literarisch-musikalischer Nachmittag (Teil 1) mit Robert Gregor Kühn
und Matthias von Hintzenstern
 

3. September, 15 Uhr, Schlosspark Tannenfeld
Auf Falladas Spuren – literarisch-musikalischer Nachmittag (Teil 2) mit Robert Gregor Kühn
und Matthias von Hintzenstern


30. September, 15 Uhr, Neue Scheune Posterstein
Vortrag „Heute bei uns zu Haus“ mit virtuellem Museumsrundgang durch das Hans-Fallada-Museum Carwitz mit Museumsleiter Dr. Stefan Knüppel und Vorstellung des Buchs „Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein“ zur Ausstellung
 

12. November, 15 Uhr, Café Zur eisernen Bank Posterstein
Live-LeseZEIT aus Dr. Artur Tecklenburgs Plänen zur Errichtung der Nervenheilanstalt Tannenfeld
 

Unterstützer

Das Museum Burg Posterstein dankt dem Hans-Fallada-Museum Carwitz, dem Hans-Fallada-Archiv des Literaturzentrums Neubrandenburg e.V., dem Universitätsarchiv Jena, der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek Jena und dem Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Altenburg für die Unterstützung bei der inhaltlichen Vorbereitung der Ausstellung. Die Ausstellung wird gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
 

Vorschau:

6. August, 15 Uhr, Posterstein

Auf Falladas Spuren – literarisch-musikalischer Nachmittag (Teil 1)

Der Schauspieler Robert Gregor Kühn und der Musiker Matthias von Hintzenstern entführen Sie in die Zeit Hans Falladas. Robert Gregor Kühn trägt aus Hans Falladas Erinnerungen "Wie ich Schriftsteller wurde" vor und wird dabei von Matthias von Hintzenstern mit Musik aus den 1920er Jahren begleitet. Eine Fortsetzung wird es an einem zweiten literarisch-musikalischen Nachmittag am 3. September, 15 Uhr, geben.

Rudolf Ditzen, so der bürgerliche Name Hans Falladas, verbrachte in seiner Jugend zunächst 1,5 Jahre in der Nervenheilanstalt Tannenfeld, bevor er auf dem Rittergut Posterstein eine bodenständige Ausbildung zum Landwirt absolvierte. Erst kurz vor seinem Tod, als er für seinen Sohn aufschrieb, wie er Schriftsteller wurde, blickte er auf diese Jahre zurück: "Und doch habe ich all diese Zeit - das aber erfuhr ich erst Jahrzehnte später - gelernt, gelernt, für das, was ich einmal werden sollte: ein Schriftsteller." (aus: Hans Fallada: Wie ich Schriftsteller wurde, 1946)

Die Kabinett-Ausstellung "Hans Fallada - Familienbilder" stellt die Familie Ditzen vor. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Rudolf Ditzens Zeit in Tannenfeld und Posterstein.

Der literarisch-musikalische Nachmittag gehört zum Begleitprogramm zur Ausstellung.

Eintritt: Der Eintritt kostet 15 Euro, um eine Reservierung im Museum Burg Posterstein wird gebeten. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Anfahrt: Die Neue Scheune befindet sich An den Streuobstwiesen 20, in unmittelbarer Nähe der Burg, gegenüber dem Feuerwehrhaus. Am besten nutzen Sie den Parkplatz direkt vor der Burg.

 

3. September, 15 Uhr, Schlosspark Tannenfeld

Auf Falladas Spuren – literarisch-musikalischer Nachmittag Teil 2

Der Schauspieler Robert Gregor Kühn und der Musiker Matthias von Hintzenstern nehmen Sie am authentischen Ort mit in die Zeit Hans Falladas. Robert Gregor Kühn trägt aus Hans Falladas Erinnerungen "Wie ich Schriftsteller wurde" vor und wird dabei von Matthias von Hintzenstern mit Musik aus den 1920er Jahren begleitet.

Sollte die Durchführung aus technischen Gründen in Tannenfeld nicht möglich sein, findet die Veranstaltung in Posterstein statt. Diese Information wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Die Veranstaltung ist die Fortsetzung des literarisch-musikalischen Nachmittag am 6. August, 15 Uhr. Beide Veranstaltungen können aber auch unabhängig voneinander besucht werden.

Rudolf Ditzen, so der bürgerliche Name Hans Falladas, verbrachte in seiner Jugend zunächst 1,5 Jahre in der Nervenheilanstalt Tannenfeld, bevor er auf dem Rittergut Posterstein eine bodenständige Ausbildung zum Landwirt absolvierte. Erst kurz vor seinem Tod, als er für seinen Sohn aufschrieb, wie er Schriftsteller wurde, blickte er auf diese Jahre zurück: "Und doch habe ich all diese Zeit - das aber erfuhr ich erst Jahrzehnte später - gelernt, gelernt, für das, was ich einmal werden sollte: ein Schriftsteller." (aus: Hans Fallada: Wie ich Schriftsteller wurde, 1946)

Die Kabinett-Ausstellung "Hans Fallada - Familienbilder" stellt die Familie Ditzen vor. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Rudolf Ditzens Zeit in Tannenfeld und Posterstein.

Der literarisch-musikalische Nachmittag gehört zum Begleitprogramm zur Ausstellung.

Eintritt: Der Eintritt kostet 15 Euro, um eine Reservierung im Museum Burg Posterstein wird gebeten. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Anfahrt: Schloss Tannenfeld liegt nur wenige Kilometer von Posterstein entfernt in einem Wäldchen nahe der Bundesstraße 7 (Altenburg-Gera). Es ist von der B7 ausgeschildert. Die Parkplätze vor Ort sind begrenzt.

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