Posterstein - Noch bis zum 17. November 2025 zeigt das Museum Burg Posterstein die eindrucksvolle Ausstellung „Sonst nichts Neues“, die Feldpost aus dem Ersten Weltkrieg von Hans Falladas Bruder Ulrich Ditzen sowie von Soldaten aus dem Herzogtum Sachsen-Altenburg thematisiert. Diese bedeutende Ausstellung erlaubt Besuchern einen Blick in das Schicksal junger Soldaten aus der Region während des Krieges.
Die Ausstellung „Sonst nichts Neues“ zeigt nicht nur die vollständig erhaltenen Feldpostbriefe von Ulrich Ditzen, sondern beleuchtet auch die Lebensrealitäten der Soldaten an der Front. Themen wie Schützengräben, Gefangenschaft und Friedhöfe machen auf die Schrecken des Krieges aufmerksam. Der Titel „Sonst nichts Neues“ spielt auf die alltäglichen Erfahrungen der Soldaten an, die trotz der Gräuel des Krieges weiterleben und hoffen.
Im Jahr 1914 befand sich Europa im Ausnahmezustand. Mächte und Herrscher strebten nach mehr Einfluss, und die Menschen wurden durch Propaganda in den Krieg getrieben. Die Ausstellung regt zum Nachdenken an: Wiederholt sich die Geschichte mit ihren Mechanismen von Konflikt und Provokation oder gibt es tatsächlich „sonst nichts Neues“? Diese Fragen sind besonders relevant in einer Zeit, in der das Vertrauen in Politik, Gesellschaft und Medien schwindet.
Seit der Eröffnung am 31. August haben bereits rund 5000 Menschen die Ausstellung besucht. Die zahlreichen Leihgaben aus Privatsammlungen zeigen die große Resonanz auf den Aufruf des Museums, Feldpost aus privaten Schätzen beizusteuern. Dadurch wird die Ausstellung mit bewegenden Einzelschicksalen und historischen Zeugnisse angereichert.
Zu den Highlights der Ausstellung zählen:
Die Briefe vermitteln die unterschiedlichen Facetten des Lebens an der Front: Wünsche, Ängste, Hoffnungen und die ständige Sehnsucht, wieder nach Hause zu kommen.
Rudolf Ditzen, Ulrichs Bruder, verweilte während des Kriegs in Posterstein und verwaltete das Rittergut, während viele seiner Altersgenossen zu den Waffen griffen. Sein Schicksal und das seiner Kameraden verwoben sich mit der Geschichte des 8. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 153 an der Westfront.
Ein besonders erschütterndes Beispiel ist der letzte Brief von Ulrich Ditzen, in dem er simple Wünsche äußerte, kurz bevor er am 12. August 1918, nur wenige Wochen vor Ende des Krieges, an der Westfront starb.
Die Ausstellung „Sonst nichts Neues“ läuft bis zum 17. November und stellt einen bedeutsamen Abschluss der Betrachtung des menschlichen Schicksals im Ersten Weltkrieg dar. Besuchen Sie das Museum Burg Posterstein, um mehr über die bewegenden Geschichten von Soldaten aus der Region zu erfahren und die Briefe sowie die dazugehörigen Artefakte zu betrachten.
Ein großer Dank gilt der Hans-Fallada-Gesellschaft e.V., dem Literaturzentrum Neubrandenburg, dem Fliegenden Salon im Altenburger Land und dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ für ihre Unterstützung.
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