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Wozu gibt es das Altenburger Stadtarchiv?  | Blick ins Altenburger Stadtarchiv.

Blick ins Altenburger Stadtarchiv. (Foto: Redinger)

Wozu gibt es das Altenburger Stadtarchiv?

Pressemitteilungen
03.06.2025, 09:39 Uhr
Von: Stadtverwaltung Altenburg
Zum Tag der Archive am 9. Juni 2025

Der 9. Juni ist der offizielle weltweite Tag der Archive (International Archives Day) und wird von einer internationalen Archivwoche begleitet. Ziel ist es, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Archive zu schärfen, die Relevanz der Archive hervorzuheben, den Tätigkeitsbereich der Mitarbeiter sowie die Vielfalt und Einzigartigkeit von Archivalien darzustellen. Dieses Anliegen soll Ausgangspunkt für die Beantwortung der fünf wohl am häufigsten an das Stadtarchiv Altenburg gestellten Fragen sein.

Was macht eigentlich das Stadtarchiv und warum ist es so wichtig?
Das Archiv der Stadt Altenburg bewahrt das Gedächtnis der Stadt. Es sammelt, sichert und erschließt Unterlagen aus der Verwaltung, von Vereinen, Institutionen und Privatpersonen, die für die Geschichte und Entwicklung Altenburgs von Bedeutung sind. Dazu gehören Akten, Fotos, Pläne, Urkunden und vieles mehr, die oft mehrere Jahrhunderte alt sind. Doch das Archiv ist nicht nur ein Ort für Historiker: Es steht allen offen. Menschen besuchen das Archiv, um ihre Familiengeschichte zu erforschen, schulische Themen anhand von Originaldokumenten zu verstehen oder mehr über die Geschichte Altenburgs zu erfahren. Kurz gesagt: Das Stadtarchiv sorgt dafür, dass Wissen und Vergangenes nicht verloren gehen – damit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden bleiben.

Was verwahrt das Archiv?
Im Stadtarchiv Altenburg finden sich von A wie Akten (ab dem Jahr 1437) bis Z wie Zeitungen die unterschiedlichsten Archivalien. Es werden unter anderem Urkunden, Pläne, Fotos, Personenstandsbücher, antiquarische und neue Bücher mit Bezug zu Altenburg, Drucksachen, Zeichnungen, Abbildungen sowie Klassenbücher und Zeugnisse für die Erforschung der verschiedenen Themen für die Ewigkeit aufbewahrt. Die meist überlieferte Archivaliengattung im Archiv der Stadt Altenburg ist die Akte. Im Verhältnis von ca. 10:1 steht die Akte den anderen Archivalien zahlenmäßig sehr dominant gegenüber. Jede Akte ist einzigartig und bei Verlust unwiederbringlich. Das älteste Archivgut im Stadtarchiv Altenburg ist die Stadtrechtsurkunde aus dem Jahr 1256.

Gibt es das auch digital?
Wie häufig diese Frage wohl den Archivmitarbeitern weltweit gestellt wird? Das Stadtarchiv Altenburg kann zwar nur für sich sprechen, aber diese Frage wird sehr häufig gestellt. In der Realität ist nur ein kleiner Teil der städtischen Archivbestände digitalisiert und online verfügbar. Am beeindruckendsten ist vermutlich die Sammlung an Haus- und Schreibkalendern, die ungefähr zur Hälfte digitalisiert und über das Thüringer digitale Kultur- und Wissensportal „Kulthura“ einsehbar ist. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Digitalisierung der gesamten Archivalien aufgrund fehlender finanzieller, technischer und personeller Ressourcen nicht umsetzbar. Zudem ersetzt eine Digitalisierung nicht den Originalerhalt. Denn in den nächsten Jahrhunderten sollte es möglich sein, beispielsweise den Lutherbrief, die Spalatins-Bibel und die Personenstandsurkunden der Vorfahren im Original in der Hand zu halten. Die Mitarbeiterinnen des Stadtarchivs fertigen regelmäßig Digitalisate zur Schonung der Originale oder auch auf Bestellung an, beispielsweise für Forscher, die einen zu weiten Anreiseweg haben, oder für Personen, die eine regionale Zeitung benötigen, um diese dann zu einem Jubiläum (z. B. anlässlich eines Geburtstags oder eines Hochzeitstags) zu verschenken. Die Zukunft wird einen Wandel bringen, aber leere Archivregale und der Verlust wertvoller Originaldokumente sind sicherlich kein Teil dieser Entwicklung.

Gibt es nur Dokumente aus der Stadtverwaltung?
Der eigentliche Bestand des Stadtarchivs spiegelt das Verwaltungshandeln und die Entwicklung Altenburgs wider. Zum Verständnis seien an dieser Stelle exemplarisch kurz vorgestellt: Bauakten ermöglichen einen Einblick in das Baugeschehen, und Gewerbeakten zeigen die Vielfalt und Dynamik der Altenburger Unternehmen. Um jedoch das Leben in seinen verschiedenen Facetten darstellen zu können, ist es wichtig, auch Dokumente und Zeitzeugnisse zu bewahren, die außerhalb der Verwaltung entstanden sind. In den vergangenen Monaten kam es daher zu Übernahmen von ganz unterschiedlichem Quellenmaterial als Schenkung von Privatpersonen. Der Bestand konnte in jüngerer Vergangenheit durch Brigadetagebücher bereichert werden, die Einblick in die Arbeitswelt der DDR und darüber hinaus auch soziale sowie politische Aspekte darstellen. Weiterhin werden mitunter Fotos bzw. Fotobücher abgegeben, die die vorhandene Sammlung ergänzen. Hier steht die Stadt mit ihren Straßen, Häusern, Sehenswürdigkeiten und Geschehnissen im Fokus.

Wer besucht das Stadtarchiv Altenburg?
Das städtische Archiv wird von verschiedenen Personen frequentiert, die Hilfe bei sehr unterschiedlichen Fragen erbitten. Beispielsweise forschen Schüler, Studenten und Historiker für ihre Präsentationen, Vorträge und Projektarbeiten. Genealogen verfolgen die Spuren ihrer Vorfahren, Verwaltungsmitarbeiter sehen bereits geschlossene Verwaltungsvorgänge ein, und Heimatvereine oder interessierte Bürger recherchieren zu diversen Themen rund um die Stadtgeschichte Altenburgs und seiner ehemaligen Bewohner.

Die Themen, mit denen sich die Nutzer beschäftigen, sind so vielfältig wie die Stadt selbst. Sie reichen von der Herkunft von Straßennamen, Vereinsgeschichten und der Pflanzenwelt über die Entwicklung von Emissionen, das Gewerbewesen und die Stadtentwicklung bis hin zu historischen Fotos, alten Zeitungen, Bauwerken und berühmten Persönlichkeiten aus Altenburg.

Das Stadtarchiv Altenburg ist offen für alle Interessierten; sie können gern vorbeikommen. Die Mitarbeiterinnen werden versuchen, die passende Antwort zu finden. Dienstags hat das Stadtarchiv von 8:30 Uhr bis 12:00 Uhr und von 13:30 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Andere Termine sind nach Absprache möglich.
Wichtig: Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Die E-Mail-Adresse lautet: stadtarchiv@stadt-altenburg.de.
 

Blick ins Altenburger Stadtarchiv. (Foto: Redinger)

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