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Baufelduntergrund der Großbaustelle Lindenau-Museum beräumt | Um Baufreiheit für die Sanierung und Umgestaltung des Lindenau-Museums zu schaffen, wurden bereits etliche Leitungen umverlegt.

Um Baufreiheit für die Sanierung und Umgestaltung des Lindenau-Museums zu schaffen, wurden bereits etliche Leitungen umverlegt. (Foto: Landratsamt Altenburger Land)

Baufelduntergrund der Großbaustelle Lindenau-Museum beräumt

Zeitgeschehen Pressemitteilungen
25.05.2023, 10:40 Uhr
Von: Jana Fuchs, Öffentlichkeitsarbeit
Erste historische Fenster erstrahlen in neuem Glanz/ Spezialtiefbauarbeiten sind derzeit baubestimmend

Im Stadtbild ist es längst nicht mehr zu übersehen: Das Lindenau-Museum in der Gabelentzstraße ist eine Großbaustelle. Vorm, am und im Gebäude tut sich derzeit einiges. Mehrere Gewerke arbeiten gleichzeitig an der Sanierung des Hauses beziehungsweise bereiten diese vor.

In den zurückliegenden Wochen standen vor allem Erdarbeiten vor dem Museum im Fokus, die zum Ziel hatten, alle Hochspannungsleitungen aus dem Baufeld heraus zu legen und die Anschlussleitungen zur neugebauten Trafostation herzustellen, so dass von hier aus fortan der Baustrom fließen kann. Auch die Entwässerungsleitungen wurden tiefer und aus der zukünftigen Baugrube herausgelegt. Erledigt sind zudem der Rückbau der alten Heizung und auch die Gasleitung ist neu verlegt.

Im Gebäudeinneren sind aktuell verschiedene Sicherungsmaßnahmen im Gange: Natursteine, Stützen, Säulen und Geländer werden verkleidet, zum Teil mit Holz verhüllt, damit sie während der Sanierungsarbeiten nicht beschädigt werden. Auf Hochtouren gearbeitet wird in der Tischlerei Kalkoff in Apolda auch an der Restaurierung der 30 Holz- beziehungsweise Holz-Stahl-Fenster im ersten Obergeschoss und am originalgetreuen Nachbau der 33 Fenster für das zweite Obergeschoss. Vier Holzfenster auf jeder Etage hat Tischlermeister Christan Kalkoff bereits fertiggestellt und wiedereingesetzt. Fenster für Fenster wird so in den kommenden Monaten in neuem Glanz erstrahlen.

Derzeit baubestimmend sind Spezialtiefbauarbeiten, die der Verbesserung der Gründung der tragenden Wände und somit der Standsicherheit des Museums dienen. Zu diesem Zwecke werden vom Kellerbereich aus gerade Hochdruckinjektionspfähle und in einer weiteren Bauphase Mikropfähle ins Erdreich eingebracht. Weiter voran schreitet auch die Fassadenreinigung, für die ein Mikro-Sandstrahlverfahren zur Anwendung kommt. Später wird mit einer Silikat-Farbe ein diffusionsoffener Anstrich auf die Fassade aufgebracht.

Im ersten Obergeschoss haben die Zimmerleute ein acht mal fünf Meter großes Musterdeckenfeld mit verstärkten Balkenlagen angelegt. Damit will man herausfinden, wie das Schwingungsverhalten der Decke verbessert werden kann, damit wertvolle Kunstgegenstände – zum Beispiel in Vitrinen ausgestellte Vasen – durch zu starke Schwingungen auf Dauer nicht zu Schaden kommen. Erste Messergebnisse werden jetzt ausgewertet und mit dem ursprünglichen Deckenfeld verglichen. Nach einer intensiv geführten Debatte um die neue Eingangsgestaltung des Lindenau-Museums Altenburg gibt es seit Jahresbeginn eine konkrete Entwurfsidee.

Ein hochkarätig besetztes Gremium hatte im Februar aus sechs eingereichten Vorschlägen zur Neugestaltung des Eingangsbereiches mit dem Entwurf des Architekturbüros Hoskins Planungs GmbH eine zur Umsetzung empfohlene Vorplanung bestimmt. Erste Gespräche mit Hoskins Architects haben inzwischen stattgefunden – das Berliner Unternehmen wird die künstlerische Oberleitung in Form eines Beratungsvertrages erhalten. Der Planungsauftrag verbleibt beim Erfurter Architekturbüro Kummer.Lubk.Partner.

Ende 2018 beschloss der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, das Lindenau-Museum mit 24 Millionen Euro für die Sanierung und Modernisierung sowie dessen Erweiterung um den herzoglichen Marstall zu fördern. Der Freistaat Thüringen unterstützt das Vorhaben in gleicher Höhe. 48 Millionen Euro stehen somit für die Baumaßnahmen am Museumsgebäude, dem Marstall und die Wege im Schlossgarten zur Verfügung.

Künftig werden an das Haus Anforderungen gestellt, die einem modernen Museumsbetrieb entsprechen. Dazu zählt etwa neue Klimatechnik zur Sicherstellung der konservatorischen Bedingungen für die berühmten italienischen Tafelgemälde. Ferner gehören zeitgemäße sanitäre Anlagen, Kassen- und Shop-Bereiche sowie die Barrierefreiheit dazu.

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