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Auch bei der Teilzeitarbeit liegen die Frauen vorne: Die rund 8.680 Teilzeitstellen im Kreis Altenburger Land werden zu 82 Prozent von Frauen gemacht. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-GaststĂ€tten mit. Die NGG ThĂŒringen beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur. Ein GroĂteil der Vollzeitstellen wĂŒrden in vielen Branchen nicht von Frauen besetzt.
Jens Löbel, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der NGG-Region ThĂŒringen, spricht von einer âLohn- und Renten-Falleâ: âTeilzeitarbeit bedeutet immer ein schmaleres Portemonnaie â und auch eine kleinere Rente. Und Mini-Jobs beudeuten Mini-Rentenâ Hinzu komme, dass Frauen bei einer vergleichbaren Qualifikation, TĂ€tigkeit und Erwerbsbiografie im Bundesdurchschnitt 7 Prozent weniger pro Stunde verdienten als MĂ€nner, so die NGG ThĂŒringen. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis).
Es sei daher wichtig, mit einem Tabu zu brechen: âĂber Geld redet man nicht. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Beim Lohn sollte man in den Betrieben im Kreis Altenburger Land aber mal eine Ausnahme machenâ, so Jens Löbel. Ăberall dort, wo es einen Betriebsrat gibt, könne der auch die âLohn-Kommunikation im Unternehmen belebenâ. Ansonsten gebe es zwar auch noch einen Rechtsanspruch darauf, zu erfahren, was ein mĂ€nnlicher Kollege in Ă€hnlicher Position verdient. Doch der rechtliche Auskunftsanspruch gilt nach Entgelttransparenzgesetz lediglich in Betrieben mit mindestens 200 BeschĂ€ftigten. âEine Köchin im Restaurant oder eine VerkĂ€uferin in der BĂ€ckerei haben davon allerdings nichtsâ, so NGG-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Löbel. Ein Betriebsrat ermögliche zwar einen betrieblichen Auskunftsanspruch, jedoch solle die Bundesregierung hier dringend nachbessern, um VerstöĂe effektiver zu ahnden.
Ziel mĂŒsse es sein, die Lohnscheren zwischen MĂ€nnern und Frauen zu schlieĂen. Dies werde auch auf der diesjĂ€hrigen Delegiertenkonferenz der NGG-Region ThĂŒringen (Hinweis f.d. Red.: 11. MĂ€rz in Erfurt) ein wichtiges Thema sein. âWie dick die LohntĂŒte ist, das darf nicht vom Geschlecht abhĂ€ngen. Aber auch nicht davon, wie gut jemand das Lohnpokern beherrscht. Beim Lohn fĂŒr Arbeit muss mehr Fairness her: Wir brauchen ein neues âLohn-Fair-Playâ â gleiche Arbeit muss gleichen Lohn bedeutenâ, so Jens Löbel. DafĂŒr setze sich die NGG auch mit Kampagnen wie der âInitiative Lohngerechtigkeitâ ein.
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