Altenburg. Der Landkreis Altenburger Land hat vom 10. Mai bis 9. Juni 2025 die erste Befragung zum Modellvorhaben „Absorptionsfähigkeit von Fördermitteln in strukturschwachen Räumen stärken“ durchgeführt. Die Ergebnisse liegen nun vor.
Insgesamt haben sich 562 Bürger an der Befragung beteiligt und vollständige Interviews eingereicht, sodass die Mindestanforderung für ein repräsentatives Ergebnis erreicht wurde. Die Ergebnisse sind somit auf die gesamte Bevölkerung des Altenburger Landes unter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite übertragbar.
Die Stimmung bezüglich der eigenen Lebenssituation hat sich weiter verbessert und liegt mittlerweile auf dem Niveau des gesamten Mitteldeutschen Reviers. 76 Prozent der Menschen in der Region sind mit ihrer persönlichen Lebenssituation zufrieden (Note 1 bis 3 auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 6). Dieser Anteil ist im Vergleich zu 2024 um sieben Prozent gestiegen. Besonders die junge Generation (16 bis 39 Jahre) zeigt eine überdurchschnittliche Zufriedenheit. Der Anteil der Menschen, die optimistisch in die persönliche Zukunft blicken, ist von 38 Prozent (2024) auf 45 Prozent (2025) gestiegen.
Die Menschen im Altenburger Land nehmen die Situation in ihrer Region nach wie vor kritischer wahr im Vergleich zu anderen Strukturwandelregionen. Mit der Situation in der Region sind etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Menschen im Altenburger Land zufrieden (Note 1 bis 3 auf einer 6-stufigen Skala). Die Zufriedenheit mit der Region ist im Vergleich zu 2024 (57 Prozent) nahezu gleich geblieben.
Im Hinblick auf die Zufriedenheit mit verschiedenen Strukturangeboten in der Region besteht der größte Handlungsbedarf nach wie vor bei den Themen Arbeit, Karrierechancen, attraktive Arbeitgeber, aber auch bei Lebenshaltungskosten und der Leistungsfähigkeit der Kommunen. Positiv bewertet werden die Nähe zu Freunden und Familie, Freizeitmöglichkeiten, Kinderbetreuung und die Natur. Die Zufriedenheit ist vor allem im Bereich Verkehrsinfrastruktur, digitale Infrastruktur und Löhne gestiegen, während die Zufriedenheit bei medizinischer Versorgung und sozialen Angeboten langfristig sinkt.
Spontan assoziieren die Menschen im Altenburger Land staatliche Förderungen vor allem mit den Bereichen Kunst und Kultur, erneuerbare Energien und Strukturwandel. Aus Sicht der Bürger sollte insbesondere der Bildungssektor (Schulen, Kitas) gefördert werden, aber auch viele weitere Bereiche. Es besteht eine umfangreiche Erwartungshaltung. Für 40 Prozent der Befragten ist das Thema Fördermittel auf privater Ebene relevant. Auch im Zusammenhang mit Vereinsarbeit (21 Prozent), im Unternehmenskontext (8 Prozent) oder auf kommunaler Ebene (11 Prozent) kommen staatliche Förderungen grundsätzlich in Frage.
Das Interesse für das Thema Fördermittel ist hoch. Ein Fünftel der Befragten (20 Prozent) hat sich privat bereits mit dem Thema auseinandergesetzt. 30 Prozent haben Interesse, in Zukunft Fördermittel zu beantragen. Informationen finden die Menschen dabei eher aus allgemeinen Quellen wie dem Internet oder persönlichen Gesprächen. Spezifische Quellen wie Fördermittel-Suchmaschinen kennt nur etwa ein Fünftel aller Befragten. Interessierte wünschen sich bessere Informationen über Fördermöglichkeiten und eine unbürokratische Antragstellung.
Im Frühjahr 2026 wird eine zweite Befragung durchgeführt. Dafür werden Personen innerhalb des Panels kontaktiert sowie zufällig ausgewählte Personen direkt angeschrieben.
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