In Deutschland wird fast jeden Tag eine Frau durch die Gewalt ihres (Ex-)Partners getötet. Ein Viertel aller Frauen erlebt geschlechtsspezifische Gewalt. Zu viele wissen nicht, wo sie Hilfe und Unterstützung bekommen können. Um das zu ändern, soll die Kampagne „handle-jetzt“ Hilfsangebote lokal bekannter machen. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November finden in 30 Städten und Landkreisen in Thüringen vielfältige Aktionen statt – auch das Altenburger Land beteiligt sich.
Gewalt gegen Frauen ist eine der verbreitetsten Menschenrechtsverletzungen. Sie ist ein globales Phänomen und kann überall auftreten. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mehr als 35 Prozent aller Frauen weltweit mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt sind.
Die Landesgleichstellungsbeauftragte und die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten wollen zusammen mit den regionalen Netzwerken Hilfen bei Gewalt weiter optimieren und lokal bekannter machen. Die Kampagne 2025 „Und wenn ich jetzt … handle, rette ich mich selbst“ greift die Unsicherheiten von Betroffenen vor der Kontaktaufnahme zu einer Anlaufstelle auf. Die Kampagne soll über Abläufe in Beratungsstellen informieren und erklären, dass Ratsuchende nicht zu etwas verpflichtet sind, sondern selbst entscheiden, was sie tun. Nach einer Beratung können sie viel planvoller und sicherer handeln als mit „Hals-über-Kopf-Aktionen“, die sehr gefährlich sein können.
Der Landkreis Altenburger Land beteiligt sich auch in diesem Jahr wieder auf seinen Social-Media-Kanälen (Facebook und Instagram) an der Kampagne „handle-jetzt“ und wird rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen Beiträge einstellen. Zudem wird am 25. November um 13 Uhr in Altenburg am Großen Teich gegenüber vom Kino eine rote Bank als sichtbares Zeichen im Stadtgebiet eingeweiht. Sie erinnert an die vielen betroffenen Frauen, die häusliche oder partnerschaftliche Gewalt erfahren haben oder immer noch erfahren. Landrat Uwe Melzer und die Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamtes, Carina Michalsky, werden anwesend sein.
„Betroffene Frauen sollen wissen, dass sie nicht allein sind und nicht allein gelassen werden, wenn sie ihre Situation verändern wollen“, so die Gleichstellungsbeauftragte. „Die rote Bank steht als sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen – und als Einladung, hinzusehen, zuzuhören und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen“, fügt Michalsky hinzu.
Weitere teilnehmende Städte und Landkreise sowie mehr Informationen zur Kampagne sind unter www.handle-jetzt.de zu finden. Dort sind auch ganzjährig rund 200 kommunale und überregionale Beratungs- und Hilfsangebote zu finden.
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