Am 23. Oktober 2025 feierte die Stadt Schmölln die feierliche Inbetriebnahme des Vorhabens „Klärwärme Schmölln“. Mit diesem Projekt wird in Deutschland ein kaltes Nahwärmenetz mit einer Länge von 3,2 Kilometern in Betrieb genommen, das die Wärme des Abwassers der kommunalen Kläranlage nutzt.
Das neue Nahwärmenetz transportiert kalte Umweltwärme mit Temperaturen zwischen 10 °C und 20 °C zu den angeschlossenen Gebäuden. In diesen sind dezentrale Wärmepumpen installiert, die die notwendige Energie für Heizung und Warmwasser bereitstellen.
Ein herausragendes Merkmal dieses Projekts ist die erstmalige Beheizung von Wohngebäuden aus den 1960er- und 1970er-Jahren ohne den Austausch der Heizkörperflächen. Das beweist die Effizienz von Wärmepumpen in konventionell errichteten Gebäuden, wenn alle Komponenten optimal abgestimmt sind.
Die Planung und Umsetzung des Projekts wurden stark von regionalen Akteuren—Stadtwerken Schmölln, Ingenieurbüros und Handwerksbetrieben—getragen. Diese enge Zusammenarbeit ermöglicht nicht nur die regionale Wertschöpfung, sondern sichert auch die lokale Expertise für den Betrieb und die Weiterentwicklung des Systems.
Das Projekt „Klärwärme Schmölln“ setzt ein zukunftsweisendes Versorgungskonzept um, das:
Das kalte Nahwärmenetz in Schmölln steht als Beispiel für eine neue Generation kommunaler Energieprojekte, die Ressourcen effizient nutzen und intelligente Netze kombinieren. Es zeigt, wie die Energiewende im Wärmesektor dezentral, sozialverträglich und technisch robust realisiert werden kann.
Ein besonderer Dank gilt dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten, das durch eine Förderung von rund 3,2 Millionen Euro die Realisierung dieses Vorzeigeprojektes ermöglicht hat.
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