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Energiesparmythen: Stromverbrauch zwischen Legende und Wirklichkeit |

(Foto: Alexander Stein auf Pixabay)

Energiesparmythen: Stromverbrauch zwischen Legende und Wirklichkeit

Ratgeber Pressemitteilungen
25.02.2023, 14:51 Uhr
Von: Verbraucherzentrale Thüringen e.V.
In Zeiten hoher Energiepreise haben Mythen rund um das Thema Stromverbrauch Konjunktur. Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt, was an weitverbreiteten Annahmen dran ist.

In Zeiten hoher Energiepreise haben Mythen rund um das Thema Stromverbrauch Konjunktur. Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt, was an weitverbreiteten Annahmen dran ist.

Spart ein voller Kühlschrank Strom?

Bis zu 20 Prozent des Stromverbrauchs in einem Haushalt gehen auf das Konto von Kühl- und Gefrierschränken. Der Inhalt des Kühlschranks hat jedoch nur geringen Einfluss auf den Verbrauch. „Wichtiger sind die Größe und die Energieeffizienz des Modells“, erklärt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.

Single- oder Zwei-Personen-Haushalte kommen in der Regel mit 100 bis 150 Liter Nutzinhalt aus. Bei mehr Personen im Haushalt kann mit weiteren 50 Litern pro Person gerechnet werden.

„Weil Kühlschränke lange genutzt werden, ist es sinnvoll, bei einer Neuanschaffung Effizienzklasse C oder besser zu wählen – auch wenn der Preis höher ist“, sagt Energieexpertin Ballod.

Auch der Standort des Kühlschranks hat Einfluss auf den Verbrauch. Besonders warme Orte an Heizung, Herd oder solche mit direkter Sonneneinstrahlung sollten vermieden werden.

Muss Bettwäsche bei 60 Grad gewaschen werden?

Rund fünf Prozent des Haushaltsstromverbrauchs entfallen auf das Waschen der Wäsche. Dabei gilt: Je niedriger die Waschtemperatur, desto weniger Strom wird verbraucht. „Durch bessere Waschmittel reichen heute bei normal verschmutzter Wäsche Temperaturen von 30 bis 40 Grad Celsius aus. Leicht verschmutzte Buntwäsche wird oft schon im 20-Grad-Programm sauber“, sagt Ballod. 60-Grad- oder gar 90-Grad-Programme sind nur noch in seltenen Ausnahmefällen, zum Beispiel bei Wäsche von kranken Menschen, erforderlich.

Einen großen Einfluss hat außerdem die Auslastung der Waschmaschine. Sie sollte nur vollbeladen angeschaltet werden. Denn: Zur Hälfte gefüllte Maschinen verbrauchen unnötig viel Waschmittel, Strom und Wasser. Auch die Beladungsautomatik hilft hier nicht weiter, da sie lediglich den Wasserzulauf der Wäschemenge anpasst. Dabei kann immer noch verhältnismäßig viel Wasser verbraucht werden.

„In den meisten Haushalten mit zwei oder drei Personen reicht eine Größe von sechs Kilogramm Füllmenge. Eine Faustregel sagt: zwei Kilogramm pro Person“, rät die Expertin.

Sind Kombi-Geräte sparsamer?

Für eine Kombination aus Waschmaschine und Trockner spricht meist die Platzersparnis. Aber: „Kombi-Geräte sparen zwar Platz, aber selten Strom“, sagt Ramona Ballod. Während neuere Wäschetrockner meist auf eine sparsamere Wärmepumpentechnik setzen, sind in Kombi-Geräten oft spezielle Kondenstrockner verbaut. Diese verbrauchen nicht nur mehr Strom, sondern zusätzlich auch Wasser, um den Wasserdampf abzukühlen.

Trotz Wärmepumpentechnologie gehören Wäschetrockner zu den größten Energiefressern im Haushalt. Auch moderne Geräte verbrauchen bis zu 250 Kilowattstunden im Jahr, was Kosten von mehr als 100 Euro pro Jahr verursachen kann.

Auch die Erleichterung der Hausarbeit fällt geringer aus als gedacht, da Kombi-Geräte oft nur die Hälfte der Waschladung in einem Durchgang trocknen können. So muss die zweite Hälfte vorher entnommen und entweder in einem zweiten Durchgang oder an einem anderen Ort getrocknet werden.

„Der geringste Energieaufwand entsteht, wenn die Kleidung auf einem Wäscheständer oder auf der Leine trocknet. Wäschetrockner sind nur in Haushalten zu empfehlen, die weder Platz für einen Wäscheständer noch für einen separaten Trockner haben“, so Ballod.

Weitere Fragen zum Energiesparen beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen. Termine für ein persönliches Beratungsgespräch können unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 809 802 400 vereinbart werden.

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Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind die Beratungen in Thüringen kostenfrei.

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