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Cassia oder Ceylon? – Zimtsorte ist oft nicht erkennbar |

(Foto: Pixabay)

Cassia oder Ceylon? – Zimtsorte ist oft nicht erkennbar

Ratgeber Pressemitteilungen
08.12.2025, 15:54 Uhr
Von: Verbraucherzentrale Thüringen e.V.
Marktcheck der Verbraucherzentrale Thüringen zeigt: bei gemahlenem Zimt oft keine Information über die Sorte

Nicht nur Weihnachtsgebäck, auch Speisen und Getränken verleiht Zimt eine besondere Note. Dabei schwankt der Cumaringehalt im Gewürz je nach Zimtsorte stark. Ein aktueller Marktcheck der Verbraucherzentrale Thüringen zeigt jedoch: Auf vielen Produkten gibt es keine Sortenangabe. Dabei ist die Information wichtig für alle, die häufig Zimt verwenden.

Cumarin ist ein Aroma- und Duftstoff, der in Zimt oder auch in Waldmeister und Tonkabohnen vorkommt. Hohe Mengen davon können bei empfindlichen Personen Leberschäden verursachen. Eine tägliche Aufnahme von 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht gilt jedoch laut Bundesinstitut für Risikobewertung als sicher. Für eine 60 Kilo schwere Person entspricht das etwa einem Teelöffel Cassia-Zimt täglich. Der Cumarin-Gehalt in Zimt hängt stark von der Sorte ab. Während der kräftig schmeckende Cassia-Zimt durchschnittlich etwa 3.000 Milligramm Cumarin pro Kilogramm enthält, sind es bei dem milderen Ceylon-Zimt nur wenige Milligramm pro Kilogramm.

„Eine Sortenkennzeichnung ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, wäre aber für Verbraucher:innen hilfreich, die gezielt zu cumarinärmeren Produkten greifen möchten“, sagt Luise Kühndorf, Fachberaterin Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen.

Oft keine Sortenangabe bei gemahlenem Zimt

Für ihren Marktcheck untersuchte die Verbraucherzentrale Thüringen 31 gemahlene Zimtprodukte. 18 Produkte und damit gut die Hälfte trugen eine Sortenangabe: zwölfmal war dies Ceylon, fünfmal Cassia und einmal eine Mischung aus beiden. Vor allem bei Bio-Produkten wiesen die Hersteller auf die Zimtsorte hin. Dagegen war auf keinem der Discounter-Produkte eine entsprechende Information zu finden.

Sortenunterschiede auch am Preis erkennbar

Preislich ist Zimt ohne Sortenangabe meist deutlich günstiger. „Cassia-Zimt ist häufiger im Handel zu finden und wird meist günstiger angeboten“, so Luise Kühndorf. „Deshalb ist davon auszugehen, dass es sich bei Zimt ohne Sortenangabe in der Regel um Cassia-Zimt handelt.“ Der durchschnittliche Preis von Cassia-Zimt lag bei 36,75 Euro pro Kilogramm, während Ceylon-Zimt mit durchschnittlich 62,72 Euro rund 70 Prozent teurer war.

Zimtstangen auf der Verpackung sind kein verlässlicher Hinweis

Auch Abbildungen von Zimtstangen auf den Produkten können Hinweise liefern. Cassia-Stangen bestehen aus einer dicken, eingerollten Rindenschicht. Ceylon-Stangen sind aus vielen dünnen Schichten zusammengerollt. Von den 31 untersuchten Produkten zeigten 21 Zimtstangen auf der Verpackung, darunter neun ohne Sortenangabe. In sieben dieser neun Fälle waren Cassia-Stangen dargestellt, die vermutlich tatsächlich in den Produkten steckten. Allerdings waren manche Abbildungen nicht eindeutig oder passten nicht zur angegebenen Sorte. Sie liefern deshalb nur einen groben Hinweis.

Kennzeichnungspflicht für Zimtsorten zur besseren Orientierung

Wer viel Zimt verwendet, sollte sicherheitshalber zu Ceylon-Zimt greifen. Dieser ist beispielsweise in Bio-Läden, Drogerien, Supermärkten oder Reformhäusern zu finden. „Damit Verbraucher:innen sich bewusst für cumarinarmen Zimt entscheiden können, sind die Hersteller in der Pflicht“, sagt Luise Kühndorf. Die Verbraucherzentrale Thüringen fordert diese daher auf, die verwendete Zimtsorte grundsätzlich anzugeben und zutreffende Abbildungen zu wählen.

 

Wer Fragen beispielsweise zur Kennzeichnung von Produkten hat, kann diese gerne der Verbraucherzentrale Thüringen stellen. Das kostenfreie Ratgebertelefon des Team Lebensmittel und Ernährung ist erreichbar unter 0361 555 14 27 (Ortstarif). 

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