Beim 60.Jubiläumsrennen auf dem traditionellen 4,8 Kilometer langen Frohburger Dreieck kamen Fans und Aktive voll auf ihre Kosten. Für das Gelingen der gut besuchten Zweitage-Veranstaltung brachten sich auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus der ostthüringer Region bei Streckenaufbau und Streckensicherung ein, die teils schon mehrere Jahre dem dortigen Motorsportclub unterstützend zur Seite stehen. Zwar bildeten die Entscheidungen um die Meisterschaft des International Road Racing Championship (IRRC) den eigentlichen Höhepunkt des Motorsportevents in Westsachsen. Doch wurden auch in den übrigen Klassen hervorragender Motorsport geboten. Erstmalig seit einem halben Jahrzehnt waren in Frohburg wieder die Automobile zu sehen. Schnelle Renn-Trabis, Ladas, Zastavas, wie auch die Formel Easter, die auf dem Dreieck bis in die 1990er Jahre spannenden Motorsport auf vier Rädern boten, zeigten sich an beiden Tagen bei Demo-Läufen. Gelenkt teils von den alten Hasen der Vierradzunft oder von deren neuen Besitzern, die die Tradition Ost-Formel 1 bei zahlreichen Veranstaltungen weiter am Leben erhalten. Namen wie Lindner, Siegert, Rädlein, Worm oder Friedrich sind den gestandenen Motorsportfreaks immer noch ein Begriff, für die jüngere Generation war das Auftreten der einstigen DDR-Rennfahrzeuge durchaus Neuland. In der IRRC-Supersportklasse, in der bei sechs Veranstaltungen in vier Ländern und jeweils zwei Rennläufen (Belgien, DE/Schleiz, Frohburg), Finnland und Tschechien in die Wertung eingehen), holte sich der Mehrfachmeister Marek Cerveny mit zwei zweiten Plätzen hinter dem Schweden Jorn Hamberg den Titel auch 2023. Mit zwei vierten Plätzen festigte der Schleizer Sebastian Frotscher seinen vierten Gesamtrang. Dem Yamaha-Pilot fehlten lediglich neun Punkte für einen Podestplatz. Gary Johnson (ebenfalls Team Schleizer Dreieck) bestritt nur einige IRRC-Läufe, holte in Frohburg in beiden Läufen in der Addition 14 Punkte. Twin-Cup, Triumph-Cup, die Zweitakt-Klassiker und die Läufe der Zweitakt-Grand Prix-Maschinen rundeten die 12 Rennen umfassende Jubiläumsveranstaltung am Sonntag ab, boten nicht minder interessanten Motorsport. Auch hier, wie bei den vierrädrigen Demo-Läufen, ein Mix aus „alten Hasen“ und Rennsportfreaks. Die seinerzeit erfolgreichen Stefan Tennstedt, Thomas Wittig oder Ronny Wunderlich kennen das „alte Dreieck“ noch von DDR-Meisterschaftsläufen zur Genüge, andere hingegen pflegen das Kulturgut Zweiradrenntechnik, also die zahllosen ein- und zweizylindrigen Eigenbauten, die Marken MZ, Yamaha oder Honda der 60er und 70er Jahre. Eine solche nennt auch der Altenburger Camillo Koblenz sein eigen. In den insgesamt vier Läufen an beiden Tagen, unterstützt von Heiko Prediger (der Name „Wade“ ist Begriff in der ostthüringer Motorsportszene) platzierte der Altenburger, hinreichend bekannt auch als ehemaliger aktiver Handballer beim SV Aufbau Altenburg, seine zweizylindrige 250er Honda NSR jeweils sehr passabel im Mittelfeld. Auch der Münchenbernsdorfer Pascal Pfaucht zeigte sich begeistert von der hervorragenden Organisation und nahm mit einer Honda-JP an den Klassik-Wettbewerben teil. Die IRRC-Superbiker schlossen mit ihrem Rennlauf zwei die 60.Jubiläumsveranstaltung ab, die für ein Finale sorgten, das nicht besser zum 60.Frohburger Dreieckrennen hätte passen können. Dem Schweizer Lukas Maurer (Kawasaki) war zwar der Titel 2023 nicht mehr streitig zu machen und begnügte sich mit dritten Plätzen. Doch dahinter ging es um die Podestplätze zwei und drei der Gesamtwertung. Publikumsmagnet Didier Grams (MSC Frohburger Dreieck/BMW) schnappte sich beide Male die 25 Punkte hinter Laufsieger David Datzer, der als Gaststarter ohne Wertung zwar vorn lag. Patrick Hoff (BMW) freute sich dennoch über Gesamtrang drei. Auch Nico Müller (MSC Frohburger Dreieck) schlug sich mit Gesamtplatz sechs äußerst achtbar. Bereits am Freitag wurde das 60.Jubiläumsrennen auf dem Frohburger Dreieck mit dem traditionellen Markt-Event eingeläutet, bei dem sich Fahrer und Fans zu Benzingesprächen trafen.
Kommentare