Das neue Dorfgemeinschaftshaus in Zürchau ist eröffnet. Am Sonnabend (24. Juni 2023) kamen rund 100 Besucher zur feierlichen Einweihung des um- und ausgebauten alten Feuerwehrhauses. Zuvor war der Sieger im Namenswettbewerb durch die Vereinsmitglieder per WhatsApp-Infokanal ermittelt worden. In großen Lettern ist an der Außenwand zu lesen: „Zum alten Spritzenhaus“. Das schön gestaltete Innere allerdings war verschlossen. Erst zur Einweihung konnten die Gäste und viele Einheimische zum ersten Mal hineingehen - und waren begeistert.
Das 1936 erbaute Spritzenhaus sollte abgerissen werden. Doch dank des Engagements des im Jahr 2020 gegründeten Dorf- und Verschönerungsvereins konnte das Gebäude gerettet werden. Im Rahmen des Umbaus wurde ein Sanitärtrakt mit einer behindertengerechten Toilette errichtet. Der Veranstaltungsraum befindet sich nun an der Stelle, an der einst die alte Feuerwehrspritze stand. Dabei wurde die Decke herausgerissen, um die Balkenkonstruktion freizulegen, und der Boden wurde erneuert. Dieser erinnert an ein Bernsteinzimmer mit seiner orange-changierenden Gestaltung aus Epoxidharz.
"Die Lampe, die wir aussuchten, ist einem sich lösenden Knoten nachempfunden", sagte Vereinsvorsitzender Anthony Lowe. Sie erinnere daran, dass Probleme lösbar sind. Für das Vorhaben musste der Verein Sponsoren finden, um das Material kaufen zu können. Denn: In Zürchau wird alles selbst gemacht. Lottomittel, finanzielle und Sachspenden wurden eingeworben. Die Summe belief sich insgesamt auf 14.500 Euro.
Besonders engagiert über zweieinhalb Jahre war eine fünfköpfige Baubrigade. Die Zürchauer wurden für ihre Leistungen mit Kabarettbesuchen gewürdigt. Das übernahm der Überraschungsgast: Markus Tanger als Isolde Schulze vom Kabarett Nörgelsäcke aus Gößnitz. Ein Höhepunkt des freudigen Abends, zu dem sich auch Altbischof Roland Hoffmann als ehemaliger Zürchauer gesellte.
Auch Landtagsabgeordneter Ralf Plötner (Linke), einer der Spender, und der Nobitzer Bürgermeister Hendrik Läbe (SPD) zeigten sich begeistert von der Leistung des Vereins. Läbe wurde sogleich mit neuen Wünschen der Zürchauer konfrontiert: ein Spielplatz, eine Bühne und eine 30er Zone, wenn möglich für das gesamte Dorf. Für manches Vorhaben ist eine behördliche Entscheidung erforderlich. Dennoch werde der Dorf- und Verschönerungsverein nicht aufgeben, bekräftigte Lowe. Darüber hinaus werde so viel wie möglich in Eigenregie gemacht. Der Vereinsvorsitzende verwies dabei auf den laufenden Wettbewerb "Mitmenschen - gemeinsam stark", bei dem der Dorf- und Verschönerungsverein Zürchau mit seinem Motto "Selber Machen!" auf einen vorderen Platz hofft und damit auf eine finanzielle Unterstützung.
Die Abstimmung für den Wettbewerb läuft bis zum 29. Juni 2023 auf der folgenden Website:
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