+++ 20.850 Menschen sind arbeitslos, das sind 407 weniger als im März, aber 3.813 (+22,4%) mehr als vor einem Jahr +++ Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk sinkt gegenüber März um 0,2 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,3 Prozent. Vor einem Jahr im April lag die Quote bei 5,1 Prozent. +++ Die Arbeitskräftenachfrage bleibt mit – 18,3 Prozent im Bestand weit unter dem Vorjahresniveau und auch die Zahl der Stellenneumeldungen sind seit Jahresbeginn um 23,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2022 zurück gegangen +++ Deutlich mehr Bedarfsgemeinschaften gegenüber Vorjahr
„Im April ging die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Thüringen Ost um etwas mehr als 400 Personen zurück. Dies ist überwiegend saisonal bedingt, da trotz anhaltend kühler und nasser Witterung Saisonbetriebe ihre Arbeit wieder aufgenommen haben. Ich gehe davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden Wochen fortsetzen wird und die Frühjahrsbelebung Fahrt aufnimmt. Allerdings ist auch zu konstatieren, dass die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat nach wie vor deutlich höher ausfällt. Konkret sind das 3.813 Personen (+ 22,4 Prozent). Insgesamt hat die Dynamik am regionalen Arbeitsmarkt zugenommen – so gab es seit Jahresbeginn 1.347 mehr Abgänge aus Arbeitslosigkeit als im Vergleichszeitraum 2022 (+ 10 Prozent). Dies wird aber durch einen Anstieg an Zugängen in Arbeitslosigkeit um 2.642 Personen (+ 19,4 Prozent) im gleichen Zeitraum überkompensiert, so dass der Bestand an Arbeitslosen höher ausfällt. Verstärkt wird dieser Effekt durch einen Rückgang an gemeldeten Stellen um 18,3 Prozent im Bestand gegenüber dem Zeitraum von Januar bis April 2022. Dennoch bleibt die Arbeits- und Fachkräftesituation in den Unternehmen angespannt und dadurch die Beschäftigungschancen gut“- sagte Torsten Hammer, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Thüringen Ost.
Arbeitsmarktgeschehen im Überblick
Die Arbeitslosigkeit hat sich im April um 407 auf 20.850 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 3.813 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 6,3%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 5,1% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 6.867, das sind 421 weniger als im Vormonat und 591 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,1%. Im Rechtskreis SGB II gab es 13.983 Arbeitslose, das ist ein Plus von 14 gegenüber März; im Vergleich zum April 2022 waren es 3.222 Arbeitslose mehr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 4,3%.
Zu- und Abgänge an Arbeitslosen
Im April meldeten sich 3.867 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 560 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 4.284 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 511 mehr als im April 2022. Seit Jahresbeginn gab es 16.282 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 2.642 Meldungen. Dem gegenüber stehen 14.841 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 1.347 Abmeldungen. Im April meldeten sich 1.406 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 108 mehr als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 1.624 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 117 mehr als vor einem Jahr.
Besondere Personengruppen
Die Arbeitslosigkeit der verschiedenen Personengruppen hat sich unterschiedlich entwickelt.
Aktuell sind 1.838 Jugendliche ohne Beschäftigung, ein Anstieg zum Vormonat um 23 (+ 1,3 %). Zum Vorjahr ist die Zahl arbeitsloser Jugendlicher sogar um 513 Personen gestiegen (+ 38,7 %). Erneut gestiegen ist auch die Zahl der arbeitslosen Ausländer. Gegenüber März stieg deren Zahl um 72 (+ 1,4 %); zum Vorjahresmonat sogar um 3.261 (+161,2 %). Die Entwicklung bei beiden Personengruppen ist hauptsächlich auf die Aufnahme ukrainischer Geflüchteter zurückzuführen, die seit Sommer 2022 durch die Jobcenter betreut werden. Gesunken ist dagegen die Zahl der arbeitslosen Älteren. Aktuell sind 8.228 Arbeitslose über 50 Jahre alt; 281 (- 3,3 %) weniger als im März, aber 1.066 (+ 14,9 %) mehr arbeitslose Ältere als im April 2022.
Die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten sank gegenüber März ebenfalls leicht von 1.336 auf 1.325. Zum Vorjahresmonat jedoch stieg die Zahl um 82 Personen (+ 6,6%).
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt aktuell bei 6.734; 9 (+0,1%) mehr als im März, aber 278 (- 4,0 %) weniger als im Vorjahresmonat.
Arbeitskräftenachfrage
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Ost waren im April 5.966 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber März ist das ein Rückgang von 70 oder 1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.336 Stellen weniger (–18 Prozent). Arbeitgeber meldeten im April 971 neue Arbeitsstellen, das waren 214 oder 18 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 3.950 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1.215 oder 24%. Zudem wurden im April 1.072 Arbeitsstellen abgemeldet, 265 oder 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Von Januar bis April gab es insgesamt 4.140 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 1.204 oder 23%.
Grundsicherung
In der Grundsicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber März leicht gestiegen. Aktuell werden von den Jobcentern im Agenturbezirk Thüringen Ost 13.983 Arbeitslose betreut, 14 (+0,1%) mehr als im Vormonat. Zum Vorjahresmonat fällt die Bilanz deutlicher aus; 3.222 Personen mehr (+ 29,9%) sind arbeitslos.
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) hingegen ist gegenüber März um 234 (- 1,0 Prozent) zurück gegangen. Gegenüber dem Vorjahreswert allerdings um 2.735 (+14,1 %) gestiegen. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten lag mit 28.308 Personen etwas unter Vormonatswert (-34 Personen). Der Anstieg zum Vorjahresmonat belief sich jedoch auf 4.343 Personen (+18,1 %).
Die Träger der Grundsicherung betreuen 67,1 Prozent aller Arbeitslosen.
Landkreis Altenburger Land
Die Arbeitslosigkeit hat sich im April um 83 auf 3.544 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 796 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 8,2%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 6,2% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 1.021, das sind 58 weniger als im Vormonat und 128 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,4%. Im Rechtskreis SGB II gab es 2.523 Arbeitslose, das ist ein Minus von 25 gegenüber März; im Vergleich zum April 2022 waren es 668 Arbeitslose mehr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 5,8%.
Im April meldeten sich 553 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 126 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 643 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 116 mehr als im April 2022. Seit Jahresbeginn gab es 2.406 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 478 Meldungen. Dem gegenüber stehen 2.238 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 376 Abmeldungen. Im April meldeten sich 206 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 67 mehr als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 230 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 7 mehr als vor einem Jahr.
Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen belief sich im April unverändert auf 753. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 225 Stellen weniger (–23 Prozent). Arbeitgeber meldeten im April 154 neue Arbeitsstellen, das waren 5 oder 3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 486 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 181 oder 27%. Zudem wurden im April 169 Arbeitsstellen abgemeldet, 6 oder 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Von Januar bis April gab es insgesamt 586 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 34 oder 5%.
Durch das Jobcenter Altenburger Land wurden 71,2 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Das waren 2.523 Personen, 25 weniger als im März (- 1,0 Prozent), aber 668 (+ 36,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter betreute 3.862 Bedarfsgemeinschaften, 16 (- 0,4 Prozent) weniger als im März, aber 501 (+ 14,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
4.998 Menschen bezogen Arbeitslosengeld II, das waren 11 Personen (- 0,2 Prozent) weniger als im März, aber 724 (+ 16,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr.
Der regionale Ausbildungsmarkt bietet auch weiterhin allen Jugendlichen sehr gute Chancen!
„Der anhaltend hohe Bedarf an Fachkräften wirkt auch auf den lokalen Ausbildungsmarkt und bietet damit allen Jugendlichen Ausbildungsplatzbewerbern sehr gute Chancen und Voraussetzungen für einen guten Start ins Berufsleben. So wurden seit Oktober letzten Jahres 3.965 Ausbildungsstellen gemeldet, 212 mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf der Nachfrageseite gab es auch einen leichten Anstieg. Aktuell haben sich 1.970 Jugendliche als Bewerber für eine Ausbildungsstelle registrieren lassen, 18 mehr als im Vorjahreszeitraum. Rein rechnerisch stehen jedem Bewerber 2 Ausbildungsplätze zur Verfügung! Damit sind die Möglichkeiten für Jugendliche, hier in der Region eine anspruchsvolle Ausbildungsstelle mit guten Beschäftigungschancen nach erfolgreichem Abschluss zu bekommen, auch weiterhin sehr gut. Jugendliche, die noch keine aussichtsreichen Bewerbungsgespräche geführt oder einen Vertrag in der Tasche haben, sollten sich bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur melden. Es gibt nach wie vor sehr interessante Ausbildungsangebote in nahezu allen Branchen“ – appelliert Torsten Hammer, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Thüringen Ost an die Jugendlichen.
„Und an die Unternehmen gerichtet empfehle ich, verbindliche Absprachen und Vereinbarungen zu treffen, am besten so schnell wie möglich die Verträge zu besiegeln. Regelmäßige Kontakte zum Jugendlichen, Angebote für Schülerarbeit und Praktika können das Verhältnis zum Bewerber stabilisieren und ein Zugehörigkeitsgefühl vermitteln.
Für Bewerber mit Unterstützungsbedarfen stehen verschiedene Förderinstrumente; zum Beispiel „Assistierte Ausbildung“; zur Verfügung. Kommen Sie bitte auf uns zu!“- rät Torsten Hammer den Unternehmen.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Ost 1.970 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 18 mehr als im Vorjahreszeitraum (+1%). Zugleich gab es 3.965 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 212 (+6%). Ende April waren 1.131 Bewerber noch unversorgt und 2.519 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber (–47 oder –4%), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war größer (+60 oder +2%).
Landkreis Altenburger Land
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich 196 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 56 weniger als im Vorjahreszeitraum (–22%). Zugleich gab es 431 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 7 (–2%). Ende April waren 98 Bewerber noch unversorgt und 292 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber (–64 oder –40%), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war größer (+2 oder +1%).
Statistische Hinweise zum Ausbildungsmarktreport
Im Land Thüringen wurden vier neue Arbeitsagenturen geschaffen u.a.: AA Thüringen Ost (vor 2023 AA Altenburg- Gera und AA Jena)
Kommentare