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Umfrage: Mehrheit der Menschen in Thüringen befürwortet die Primärversorgung | AOK die Gesundheitskasse, Altenburg

AOK die Gesundheitskasse, Altenburg (Foto: Ronny Franke)

Umfrage: Mehrheit der Menschen in Thüringen befürwortet die Primärversorgung

Gesundheit Pressemitteilungen
21.10.2025, 10:18 Uhr
Von: AOK PLUS − Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
Bei medizinischen Problemen außerhalb der Praxisöffnungszeiten sind viele Patientinnen und Patienten orientierungslos

55 Prozent der Menschen in Thüringen befürworten, dass Facharzttermine nur nach Überweisung vergeben werden sollen. Das geht aus einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbands hervor. Die Reform der Primärversorgung ist ein erklärtes Ziel von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, um lange Wartezeiten zu vermeiden und Patienten besser zum richtigen Anlaufpunkt zu steuern.

Die Zustimmung zur Primärversorgung fällt in Thüringen höher aus als im Bundesdurchschnitt (55 Prozent). Vor allem unter den Männern (56 Prozent) sowie in den Altersgruppen der 40- bis 59-Jährigen (54 Prozent) und der Über-60-Jährigen (65 Prozent) befürworten viele das Primärversorgungsmodell. 39 Prozent der Befragten im Freistaat lehnen den Vorschlag ab. Termine bei Zahn-, Frauen- und Kinderärzten wären voraussichtlich von der Regelung ausgenommen.

Patienten befürworten Terminvergabe nach Dringlichkeit 
Die große Mehrheit der Befragten begrüßt außerdem, wenn die Terminvergabe in den Praxen bedarfsentsprechend erfolgt, also nach der Dringlichkeit einer Behandlung. „Es überrascht nicht, dass Patienten möglichst schnell einen Termin beim Arzt haben wollen. Ziel muss es sein, dass vor allem diejenigen schnell einen bekommen, die den Termin aus medizinischen Gründen auch umgehend benötigen“, sagt Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der AOK PLUS. 

76 Prozent der gesetzlich versicherten Befragten fänden es hilfreich, wenn sie von ihrer Krankenkasse aktiv dabei unterstützt werden könnten, passende Arzttermine zu finden. Besonders groß fällt die Zustimmung bei den Menschen zwischen 40 und 59 Jahren aus (87 Prozent). „Schon heute wenden sich regelmäßig Kunden mit der Bitte um Unterstützung an uns, doch wir stoßen da an unsere Grenzen: Der Gesetzgeber sieht vor, dass die Terminservicestellen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen die Terminvergabe übernehmen. Dorthin verweisen wir“, sagt Rainer Striebel. „Um unsere Kundinnen und Kunden besser unterstützen zu können, wäre der Zugang zu freien Terminen für uns als Gesundheitskasse hilfreich.“

AOK-Gemeinschaft regt teambasierte Versorgung an 
Als Ergänzung zum Reformvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums hat die AOK-Gemeinschaft in ihrem bereits im Sommer 2025 vorgelegten Positionspapier vorgeschlagen, die hausärztliche Versorgung so weiterzuentwickeln, dass nicht nur Ärztinnen und Ärzte allein, sondern Teams aus unterschiedlichen medizinischen Berufsgruppen – bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonen und anderen Gesundheitsberufen – gemeinsam die Grundversorgung übernehmen. Laut der aktuellen forsa-Umfrage befürworten 55 Prozent der Befragten dieses Konzept der Zusammenarbeit verschiedener Gesundheitsberufe („sehr“ oder „eher“). Besonders aufgeschlossen sind dabei jüngere Menschen in Thüringen zwischen 18 bis 29 Jahren: Hier liegt die Zustimmung sogar bei 61 Prozent. „Nicht immer braucht es zwingend den Kontakt zum Arzt. Blutabnahmen, die Messung von Vitalparametern oder Impfungen können und werden bereits von medizinischen Fachangestellten übernommen“, sagt Striebel.

Vielen nutzen Notaufnahmen – auch ohne Notfall 
Die Orientierungslosigkeit der Patienten wächst außerhalb der Praxisöffnungszeiten und an Wochenenden weiter: So gaben 29 Prozent der Befragten an, dass sie auch bei medizinischen Problemen, die keine lebensbedrohlichen Notfälle darstellen – beispielweise bei einem akuten Harnwegsinfekt oder Fieber über 39 Grad Celsius – am Wochenende als erste Anlaufstelle die Notaufnahme aufsuchen würden. Fünf Prozent gaben sogar an, dass sie in solchen Fällen die Notrufnummer 112 wählen würden. 62 Prozent der Befragten würden bei diesen medizinischen Beschwerden beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117 Rat suchen. Wochentags, beziehungsweise innerhalb der Sprechzeiten von Arztpraxen, würden 82 Prozent der Befragten aber zunächst eine Haus- oder Facharztpraxis aufsuchen. „Viele Menschen fühlen sich im Gesundheitswesen unsicher, wenn sie plötzlich erkranken. Es ist nicht nur notwendig, die Wege in die richtige Versorgung verständlich und niedrigschwellig zu gestalten, sondern auch die Gesundheitskompetenz der Patienten zu stärken“, ergänzt Dr. Stefan Knupfer, Vorstand der AOK PLUS. „Diese Herausforderung hat uns bereits bewegt, als wir unsere digitale Gesundheitsassistentin AOK NAVIDA entwickelten. Deshalb war eine der zuerst integrierten Funktionen der App ein Symptomchecker, der den Nutzern Fragen zu Krankheitsanzeichen stellt und eine passende Ersteinschätzung gibt. Dieser Chatbot kann den Menschen helfen, ihre Symptome zunächst besser zu verstehen und dann weitere Schritte zu ergreifen.“

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