Friedrich Bürglen, Ortskurator Jena der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 26. November 2025, um 11:00 Uhr dank der Posterstein-Stiftung in memoriam Angela Kluber einen symbolischen Fördervertrag über 10.000 Euro für die Restaurierung der Orgel der Burgkirche in Posterstein an Wolfgang Göthe von der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Nöbdenitz.
Konkret stehen als Aufgaben der Ausbau, die Reinigung und Prüfung des Pfeifenwerks, die Überarbeitung der Holz- und Metallpfeifen, die technische und restauratorische Instandsetzung des Spieltischs, die Oberflächenbehandlung der Prospektpfeifen sowie die technische Überprüfung aller Orgelteile einschließlich Intonation und Stimmung an.
Das Gotteshaus gehört seit 1991 zu den heute über 580 Denkmälern, die die DSD – die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert – aus privaten Spenden, ihrer Treuhandstiftungen sowie den Mitteln der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.
Der Ort Posterstein liegt zwischen Altenburg und Gera. Im Besitz der Familie Pflugk ab 1528 erfolgte der Ausbau des Schlosses und der am Nordrand des Burgberges gelegenen Burgkirche, einem spätgotischen Bau. Die Postersteiner Kirche erhält ihre Bedeutung durch die überaus reichhaltigen Schnitzereien. Die Ausstattung – Altar mit Altarbaldachin, Kanzel und Herrschaftsloge – im volkstümlichen barocken Stil ist ein Beispiel für handwerkliche Meisterschaft. Einmalig sind die kunstvoll gedrechselten Hohlsäulen, die die Kreuzigungsgeschichte auf dem Altar tragen. Eine kleine Schrifttafel mit der Aufschrift "Johannis Hopf 1689" gibt Hinweise auf den Künstler.
Eine Postersteiner Sage berichtet von einem fahrenden Künstler, der in Posterstein Station machte und während seines Aufenthalts aufgrund eines schweren Verbrechens ins Burgverlies geworfen und zum Tode verurteilt wurde. Die Strafe sollte freilich in lebenslängliche Haft umgewandelt werden, wenn der Häftling Altar, Kanzel und Empore für die Burgkapelle schnitzte. Johannis Hopf soll, an schwere Ketten gefesselt und nur mit einem einfachen Messer, das prächtige Schnitzwerk daraufhin vollendet haben.
Zum Objekt:
Die Eifert-Orgel ist ein Ausstattungsstück des denkmalgeschützten Kirchenbauwerks und damit maßgeblicher Bestandteil des Schutzumfangs. Die Orgel wurde 1901 von der Firma Eifert erbaut. Im Werkeverzeichnis der Firma wird sie unter der laufenden Nummer 115 mit zehn klingenden Stimmen und mit mechanischen Kegelladen für zwei Manuale und Pedal geführt.
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