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Ausstellung "Sehnsuchtsziel Italien" endet am Sonntag mit Live-Podcast | Bey Castelamare im Neapolitanischen, Aquarell von Ernst Welker, Sammlung Museum Burg Posterstein

Bey Castelamare im Neapolitanischen, Aquarell von Ernst Welker, Sammlung Museum Burg Posterstein (Foto: Museum Burg Posterstein)

Ausstellung "Sehnsuchtsziel Italien" endet am Sonntag mit Live-Podcast

Kunst, Kultur & Freizeit
08.11.2022, 15:58 Uhr
Von: Museum Burg Posterstein
Am Sonntag, 15 Uhr, beenden wir unsere historische Kunstausstellung "Sehnsuchtsziel Italien" mit einer Live-Podcast über die Sizilienreise der Herzogin von Sagan.

Ausstellung "Sehnsuchtsziel Italien" endet am Sonntag mit Live-Podcast

Die Ausstellung Sonderschau "Sehnsuchtsziel Italien - Der Maler Ernst Welker auf Reisen und im Salon der Herzogin von Kurland" geht am Sonntag zu Ende. Zum Ausklang lädt das Museum Burg Posterstein am Sonntag, 13. November, um 15 Uhr, noch einmal zu einer gedanklichen Italienreise ein. Dann liest die Historikerin Franziska Huberty aus dem Sizilianischen Reisetagebuch der Herzogin Wilhelmine von Sagan. Mit Erkenntnissen aus der Ausstellung und mit seiner Sammlung zu Ernst Welker ist das Museum Burg Posterstein darüber hinaus seit dieser Woche mit einem Artikel und einem Interview auf Deutsch und Englisch auf der Website Europeana, der Online-Plattform für europäische Kultur, vertreten.
 

Mit Wilhelmine von Sagan nach Sizilien

Den aus Gotha stammenden Maler Ernst Welker heuerte die Herzogin Wilhelmine von Sagan, älteste Tochter der Herzogin Dorothea von Kurland, als Zeichenlehrer für ihre Pflegetöchter an. In ihrem Gefolge kam Welker, der in Wien Landschaftsmalerei studiert hatte, nach Sagan und nach Löbichau. Unterwegs hielt er Szenen aus dem Salonleben fest, porträtierte 49 Löbichauer Gäste inklusive seiner Arbeitgeberin als humorvolle Fabelwesen und hielt Schlösser und Landschaften fest. In Begleitung Wilhelmine von Sagans reiste Welker auch durch Italien. In der Ausstellung "Sehnsuchtsziel Italien" sind über 60 von ihm gefertigte Landschaftsbilder und Zeichnungen zu sehen – viele davon werden erstmals gezeigt. 
  
Italien, allen voran die Stadt Rom, war auch schon zu Lebzeiten Ernst Welkers ein Sehnsuchtsort. Wer es sich leisten konnte, reiste selbst, um die antiken Denkmäler der „Ewigen Stadt“ zu besichtigen und das sonnige Klima am eigenen Leib zu erfahren. Viele führten Reisetagebücher und orderten Landschafts- und Architekturgemälde, wie Welker sie malte, als Andenken. In Rom gab es eine ganze Szene deutschsprachiger Künstler, die von wohlhabenden Auftraggebern lebten. Ernst Welker kam 1821 nach Rom, wo schon einige seiner Malerkollegen weilten.

Im Juli 1822 brach die Herzogin Wilhelmine von Sagan zu einer längeren Italienreise auf, der sich im Herbst des Jahres auch Welker anschloss, wovon einige seiner Landschaftsbilder zeugen. Den Winter verbrachte man in der Nähe von Neapel, wo die Herzogin einen Salon führte, im Sommer unternahm die Gesellschaft längere Ausflüge in die Umgebung. 1825 reiste Wilhelmine von Sagan – ohne Welker – nach Sizilien. In ihrem Reisetagebuch hielt sie ihre Eindrücke fest – zum Beispiel beschreibt sie den Versuch der Besteigung des Ätnas: „Wir machten unsere Vorkehrungen, den Berg am morgenden Tag zu besteigen, um den Sonnenuntergang von der Casa Gemelaro und den Sonnenaufgang von der Spitze des Aschekegels zu sehen. Führer, mit Matratzen, Kohlen, Holz, Lebensmitteln und Wasser versehen, gehen schon diese Nacht hinauf.“
 
Aus diesem Reisebericht der Herzogin Wilhelmine von Sagan liest Historikerin Franziska Huberty am 13. November, 15 Uhr, zum Abschluss der Ausstellung. Im Anschluss wird daraus eine neue Folge für den Podcast „LeseZEIT auf Burg Posterstein“, in dem Franziska Huberty jeweils eine historische Person im Originaltext zu Wort kommen lässt.
 

Die Sammlung Welker als europäisches Kulturgut

Die Postersteiner Sammlung mit Porträts Löbichauer Gäste als Fabelwesen, gemalt von Ernst Welker, ist seit dieser Woche Thema auf der Website der Europeana, der europäischen Online-Plattform für Kultur. In einem Gast-Blogpost auf Englisch und Deutsch stellt Museumsmitarbeiterin Marlene Hofmann die Sammlung einem internationalen Fachpublikum vor. In einem Interview erzählt sie über die Arbeit des Museums und warum die Sammlung Welker unbedingt in der Europeana gezeigt werden sollte.

Links: 
Ernst Welker, Painter and Traveller: 
https://www.europeana.eu/en/blog/ernst-welker-painter-and-traveller 
Ernst Welker, Maler und Reisender: 
https://www.europeana.eu/de/blog/ernst-welker-painter-and-traveller 
Interview “Making visible, making connections - the Museum Burg Posterstein brings its collections to Europeana”: https://pro.europeana.eu/post/making-visible-making-connections-the-museum-burg-posterstein-brings-its-collections-to-europeana 
 

Das Buch "Sehnsuchtsziel Italien"

Zur Ausstellung ist das gleichnamige Buch „Sehnsuchtsziel Italien“ erschienen. In verschiedenen Artikeln stellt das Buch "Sehnsuchtsziel Italien" die Postersteiner Sammlung Ernst Welker vor und widmet sich Ernst Welkers Biografie, dem "Mythos Italienreise" und Ernst Welkers Verbindung zu den Kurländerinnen. Das Buch umfasst 156 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und kann im Museum Burg Posterstein erworben werden.

Die Ausstellung wurde möglich durch Leihgaben von Uwe Buchheim. Dafür danken wir herzlich. Unser Dank gilt auch dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Lindenau-Museum Altenburg, dem Sammler Ludwig Niestelberger, den Museen der Stadt Nürnberg, der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena und dem Städtischen Museum Zeulenroda, die uns Exponate zur Verfügung stellten. Darüber hinaus danken wir der Albertina, der Hamburger Kunsthalle, der Österreichischen Nationalbibliothek, der Sammlung Fürst Schwarzenberg, der SLUB / Deutsche Fotothek, den Staatliche Kunstsammlungen Dresden, der Kunstsammlung Gera, der Klassikstiftung Weimar und dem Thorvaldsens Museum Kopenhagen, die uns darüber hinaus mit Abbildungen unterstützten. Herzlicher Dank gilt auch Sarah Kinzel für die Übersetzung aus dem Italienischen und Monika Diedrich für die Übersetzung aus dem Französischen.

Ohne die finanzielle Unterstützung des Freistaats Thüringen, der Bürgerstiftung Altenburger Land, des Landkreises Altenburger Land und des Fördervereins des Museums hätten Ausstellung und Publikation nicht realisiert werden können. Auch dem gilt unser Dank.

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