Landkreis - Die einstige Kohletiefbaufläche in Neubraunshain wurde 2021 unter der Betreuung der unteren Naturschutzbehörde (UNB) erfolgreich als Streuobstwiese hergerichtet. Auf einer Fläche von fünf Hektar haben nicht nur alte und neu gepflanzte Obstbäume ihren Platz gefunden, sondern auch Schafe und Ziegen – eine wahre Erfolgsgeschichte im Bereich der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind notwendig, wenn Eingriffe in die Natur nicht vermieden werden können, wie beispielsweise bei Baumaßnahmen. Wenn Bäume oder Buschwerk entfernt werden, um Platz für Bauprojekte wie Garagen oder Gasleitungen zu schaffen, müssen diese an anderer Stelle nachgepflanzt werden. Dies ist im deutschen Naturschutzrecht verankert.
Jens Lindner von der UNB des Landratsamtes betreut die Umsetzung dieser Maßnahmen. Die Fläche in Neubraunshain gehört zu seinen größeren Projekten. Er ist regelmäßig vor Ort und zeigt sich sehr zufrieden mit der Entwicklung des Areals und der Zusammenarbeit mit dem Eigentümer, der auch als Schäfer der Ziegen und Schafe fungiert.
„Für die Tiere ist es ein wahres Paradies“, schwärmt Lindner. „2021 haben wir rund 2,5 Hektar entbuscht und 125 Bäume nachgepflanzt. Ein Stall wurde gebaut und die gesamte Fläche eingezäunt, um die Tiere zu schützen.“
Bereits vor der Wende wurde die Fläche zur Obstgewinnung genutzt. Im Jahr 1990 wurde im Naturschutzrecht festgelegt, dass besonders geschützte Biotope, die nicht mehr bewirtschaftet werden können, durch die UNB zur Biotoperhaltung betreut werden. Die Betreuung der fünf Hektar großen Fläche stellte eine Herausforderung für den Landschaftspflegeverband dar, weshalb die Entwicklung als Ausgleichsmaßnahme für alle Beteiligten eine glückliche Fügung war.
Einzig der japanische Staudenknöterich, der sich invasiv ausbreitet, muss in Schach gehalten werden. Die Schafe und Ziegen helfen dabei. „Dass es den Tieren hier gefällt, ist eindeutig zu sehen“, so Jens Lindner. „Und dass sie uns dabei helfen, den Staudenknöterich klein zu halten, ist eine Win-win-Situation. Die Streuobstwiese in Neubraunshain ist eine absolute Erfolgsgeschichte“, resümiert Lindner zufrieden mit dieser gelungenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme.
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