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Kaffee-Marktcheck zeigt massive Preisunterschiede |

(Foto: Cedar Creation auf Pixabay)

Kaffee-Marktcheck zeigt massive Preisunterschiede

Pressemitteilungen
21.10.2025, 12:51 Uhr
Von: Verbraucherzentrale Thüringen e. V.
Verbraucherzentralen prüfen 102 Produkte und fordern mehr Transparenz beim Lieblingsgetränk

Kaffee ist nach Wasser das beliebteste Getränk in Deutschland. Doch seit Jahren steigen die Preise: Beim Bohnenkaffee liegen sie um 45 Prozent höher als im Juni 2020, so das Statistische Bundesamt. Das spüren auch die Verbraucher:innen. Die Verbraucherzentralen haben deshalb im Rahmen des IN FORM Verbundprojekts „Gesund und nachhaltig essen mit kleinem Budget“ einen Marktcheck in acht Filialen von Supermärkten und Discountern durchgeführt und die Preise von insgesamt 102 unterschiedlichen Produkten unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: erhebliche Preisunterschiede, die aus Sicht der Verbraucherschützer:innen nicht nachvollziehbar sind.

„Vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen können sich Kaffee teils nicht mehr leisten und werden damit von sozialer Teilhabe ausgegrenzt“, sagt Projektmitarbeiterin Christine Theuer von der Verbraucherzentrale Thüringen. Schließlich bringe das Genussmittel Menschen zusammen und sei für viele ein fester Alltagsbegleiter.

Insgesamt hat das bundesweite Projekt 50 Varianten von Café Crema und 52 von Kaffee Espresso im stationären Handel in Baden-Württemberg untersucht: in Pulver-, Pad- sowie Kapsel-Form. Die Ergebnisse sind bundesweit von Interesse, da Kaffeeprodukte in allen Supermarkt- und Discounterketten in ähnlichen Produktkategorien angeboten werden.

Erfasst wurden die Grundpreise der Produkte, also Preise pro Kilogramm. Dabei zeigten sich zum Teil große Preisunterschiede innerhalb einer Produktkategorie: Espresso-Kapseln vom selben Markenhersteller kosteten zum Beispiel 73,75 Euro je Kilogramm in einer 88-Gramm-Packung, jedoch 50,70 Euro je Kilogramm in einer 128-Gramm-Packung. „Das ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar“, sagt Projektmitarbeiterin Christine Theuer.

 

Kaffeekapseln sind besonders teuer

Besonders negativ fiel beim Check Kaffee in Kapsel-Form auf. „Hier kann der Kaffee auf ein Kilogramm umgerechnet auch mal 92,26 Euro kosten. Das ist mit Abstand am teuersten und war noch nicht einmal Kaffee in Bio- oder Fairtrade-Qualität“, so Theuer. Die Kaffeepreise bei den Eigenmarken seien dagegen häufig auf den Cent gleich oder sehr ähnlich.

 

Vergleich der Grundpreise lohnt sich

„Es lohnt sich, Grundpreise miteinander zu vergleichen und auch die Kaffeezubereitungsmethode zu berücksichtigen“, sagt Christine Theuer. Insbesondere Kaffeepulver ist erheblich günstiger als Kaffeekapseln. Große Kaffeepackungen können zwar absolut gesehen teurer sein als kleine; auf den Kilopreis gerechnet sind sie aber oft preiswerter und schonen damit den Geldbeutel. Gemahlener Kaffee lässt sich zudem einige Wochen in einem lichtundurchlässigen, luftdichten Behälter vor Licht, Wärme und Feuchtigkeit geschützt aufbewahren. 

 

Bio und Fairtrade: teils günstiger als Markenkaffee

Ein Lichtblick im Marktcheck: Bio- oder Fairtrade-Produkte können im Einzelfall deutlich günstiger sein als andere Kaffee-Varianten. Eigenmarken sind zudem in der Regel günstiger als Markenprodukte, selbst in Bio- und Fairtrade-Qualität. 250 Gramm Bio-Espresso Pulver einer Handelsmarke wurden zum Beispiel bereits für 14,16 Euro pro Kilogramm angeboten. Zahlreiche unterschiedliche Siegel und Aussagen bezüglich „Fairness“ machen es allerdings mitunter schwer, eine gut informierte Kaufentscheidung zu treffen.

„Die Entscheidung für Produkte des Fairen Handels muss für Verbraucher:innen einfach und durchschaubar sein“, betont Theuer. „Notwendig dafür ist die gesetzliche Definition einheitlicher Kriterien, was genau unter sozial, fair, umweltverträglich und ähnlichen Begriffen zu verstehen ist, damit man seriöse Anbieter besser erkennen kann.“

 

Preisbeobachtungsstelle nötig für mehr Transparenz

Angesichts der deutlichen Preisunterschiede fordern die Verbraucherschützer:innen eine Reaktion der Politik: „Die Menschen brauchen mehr Transparenz, beispielsweise durch eine Preisbeobachtungsstelle“, sagt Christine Theuer. „Verbraucher:innen können zwar den Grundpreis vergleichen und so preisbewusst einkaufen. Sie haben jedoch keine Möglichkeit, die Preise selbst zu beeinflussen. Eine Preisbeobachtungsstelle könnte mögliche überhöhte Preise aufzeigen, und staatliche Stellen könnten mit gezielten Maßnahmen darauf reagieren. Davon würden vor allem einkommensschwache Verbraucher:innen profitieren, die prozentual einen deutlich höheren Anteil ihres Nettoeinkommens für die Deckung von Grundbedürfnissen wie Lebensmittel ausgeben.“

 

Mehr zum Kaffee-Marktcheck:

verbraucherzentrale.de/marktcheck-kaffee-2025

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