Im letzten Spiel der Saison haben die Handballerinnen des SV Aufbau Altenburg beim Favoriten aus Leipzig eine deutliche Niederlage kassiert. Der Vizemeister HC Leipzig II schickte die Aufbau-Sieben mit einem 35:24 auf die Heimreise und sicherte sich völlig verdient die beiden letzten Pluspunkte der Spielzeit. Trotz der 16. Niederlage in der Mitteldeutschen Oberliga können sich die Skatstädterinnen, die die Saison auf Platz 10 beenden, berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Endgültig über Auf- und Abstieg entschieden wird jedoch erst am 15. Mai.
Vorgenommen hatten sich die Ostthüringerinnen für ihren letzten Auftritt in der vierthöchsten deutschen Handballliga sehr viel. Ihren Ansprüchen wurden die Spielerinnen allerdings nur in der Anfangsphase gerecht. Bis zur 4. Minute und dem 2:2 agierten die Altenburgerinnen auf Augenhöhe mit dem Anschlusskader der Bundesligamannschaft. Danach steigerten die Messestädterinnen aber Tempo und Präzision und brachten die Schützlinge von Cheftrainer Ronny Bärbig in Schwierigkeiten. Auch eine frühe Auszeit des Coaches brachte kaum Veränderung, sodass sich die Gastgeber nach dem 6:4 in der 12. Minute erstmals deutlicher absetzten. Über die Stationen 9:4, 13:5 und 17:9 zogen die favorisierten Leipzigerinnen bis zur 18:10 Halbzeitführung davon. Bereits eine Vorentscheidung, da Aufbau wenig entgegenzusetzen hatte. „Der HCL II war uns bereits nach 30 Minuten in allen Belangen überlegen. Sicherheit, Schnelligkeit und Durchschlagskraft waren deutlich besser als bei uns. Wir hatten immer mal wieder gute Phasen, aber gegen so einen Gegner brauchst du einen perfekten Tag“, bilanziert Bärbig rückblickend.
In der zweiten Hälfte änderte sich an der Dominanz der Leipzigerinnen nichts. Angesichts der Schnelligkeitsvorteile zogen die Gastgeberinnen weiter ihr Spiel auf und stießen dabei nur auf wenig Widerstand auf Altenburger Seite. Dazu gesellten sich Dutzende Technik-Regel-Fehler der Aufbau-Sieben, die den Gegner dazu einluden, über sein Konterspiel schnelle Treffer zu erzielen. Nach 44 Minuten hatten die Messestädterinnen bereits zwölf Tore zwischen sich und die Thüringerinnen gebracht (28:16). Am Ende resultierte ein verdienter 34:25-Kantersieg. Ihre Pflicht für den Doppelpunktgewinn hatten sie also erfüllt. Da der HC Burgenland im zeitgleichen Spiel in Chemnitz aber auch doppelt punktete und den direkten Vergleich gegen die Leipzigerinnen gewann, reichte es am Ende doch nur für die Vizemeisterschaft.
Für den SV Aufbau Altenburg heißt es hingegen jetzt erst einmal warten. Zwei Teams konnte die Equipe aus der Skatstadt in dieser Saison hinter sich lassen. Ob dies ausreichen wird, um die Klasse zu halten, wird sich erst am 15. Mai (Meldetermin für die Liga) entscheiden. Erst dann steht fest, wer aus der MDOL in die 3. Liga aufsteigt, ob aus ebendieser vielleicht ein Absteiger nach Mitteldeutschland zurückkehrt und wie viele Teams aus den drei Landesverbänden (Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt) in die vierte Liga aufsteigen wollen. Theoretisch haben die Aufbau-Handballerinnen gute Chancen, da es im Mitteldeutschen Handball-Verband bislang immer weniger Absteiger als Aufsteiger gab und die Ligastärke bei 12 Mannschaften verbleibt.
Dennoch werden in den kommenden Wochen in der Skatstadt sicherlich dem HC Burgenland bei seinen sechs Relegationsspielen zum Aufstieg in die 3. Liga die Daumen gedrückt, genauso wie dem BSV Sachsen Zwickau II, der im letzten Spiel seiner Saison noch den Verbleib in der Staffel Nord-Ost absichern kann. Doch selbst wenn dies nicht passiert, bleibt die Hoffnung, dass weniger als 3 Mannschaften aus den unteren Ligen nach oben streben, und Aufbau somit weiterhin seine blau-roten Farben in Mitteldeutschen präsentieren kann.
Der SV Aufbau Altenburg spielte mit: Mestyán, Perkowski (beide im Tor), Mrozkova, S., Klöppel (6 Tore), Warmboldt (2), Mrozkova, L. (9), Beine (1), Thurm, Gentsch, Talarova (1), Bärbig (3/3) und Galonska (2/1)
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