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Jahrespressekonferenz der Altenburger Museen | Altenburger Schlossberg

Altenburger Schlossberg (Foto: punctum Bertram Kober)

Jahrespressekonferenz der Altenburger Museen

Kunst, Kultur & Freizeit Pressemitteilungen
24.01.2024, 13:59 Uhr
Von: Steven Ritter, KAG Altenburger Museen
Vom Dunkel der Vorzeit in eine strahlende Zukunft: Die Altenburger Museen stellen ihr Programm für das Jahr 2024 vor und informieren über aktuelle Entwicklungen hinter den Kulissen.

Nach dem fulminanten Jubiläumsjahr 2023 stellen die Altenburger Museen auch in diesem Jahr ein ungewöhnliches Programm auf die Beine, in dem die Zusammenarbeit immer sichtbarer wird. Mit einer Reihe hochkarätiger Ausstellungen und einem abwechslungsreichen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm blickt die Kommunale Arbeitsgemeinschaft dem neuen Jahr optimistisch entgegen. Altenburg zeigt sich von seiner Schokoladenseite.

Die beiden großen Sonderausstellungen stehen ganz im Zeichen des Entdeckens: Während die Ausstellung „Aus dem Dunkel der Vorzeit“ im Schloss- und Spielkartenmuseum einen Blick zurück in längst vergessene Zeiten wirft und neues Licht auf die prähistorische Sammlung wirft, richtet das Lindenau-Museum mit der Ausstellung „Feuer und Farbe“ sein Augenmerk auf den Altenburger Künstler Walter Jacob. Dessen Werk wird mit einer großangelegten Retrospektive ins Rampenlicht gestellt. Mit weiteren Ausstellungen wie „Oltenburg“, dem Bernhard-August-von-Lindenau-Förderpreis oder der Winterausstellung rund um das Thema Schokolade wird das ambitionierte Programm fortgeführt.

Auch das Veranstaltungsprogramm 2024 verspricht Abwechslung für Groß und Klein: Bereits Anfang März laden die Altenburger Museen zur Kindermuseumsnacht. Unter dem Motto „Aufgepeppt! Von der Burg zum Schloss“ finden im Mai die Thüringer Schlössertage im Residenzschloss statt. Mit den Thüringer Chorschätzen und zahlreichen Konzerten in der Schlosskirche bekommen alle Besucherinnen und Besucher zudem musikalische Einlagen der Extraklasse geboten.

Abseits der Augen und Ohren der Öffentlichkeit arbeiten die Altenburger Museen nicht nur an diversen Projekten in allen Museumsbereichen, sondern auch intensiv an ihrer eigenen Zukunft: Ganz wesentlich ist dabei der Fokus auf den Weg hin zu einer gemeinsamen Trägerschaft und der Transformation des Schlossberges zu einer Museumslandschaft von nationalem Rang. Eine besondere Rolle spielt dabei zunächst das „neue“ Lindenau-Museum, an dem die Bauarbeiten stetig voranschreiten.
 

Das Jahr 2023 in aller Kürze

Nach mehreren Jahren coronabedingter Einschränkungen im Besucherverkehr konnten die Altenburger Museen 2023 endlich ein Programm ganz ohne Einschränkungen durchführen. Im Zuge dessen haben sich auch die Besuchszahlen weiter erholt. Wurden im Jahr 2022 noch insgesamt 54.389 Besucherinnen und Besucher in den Altenburger Museen gezählt, waren es im vergangenen Jahr 70.324. Maßgeblich zur Verbesserung der Zahlen trugen beim Lindenau-Museum die Ausstellung „Kirchner, Pechstein, Werefkin“ sowie die gut besuchten Angebote des Studios bei. Im Schloss- und Spielkartenmuseum kann man auf eine stark besuchte Jubiläumsausstellung „Alles in einer Hand“ zurückblicken.
 

Die Besucherzahlen im Vergleich:

Lindenau-Museum Altenburg20232022
Ausstellungen/ Veranstaltungen6.2822.860
studio-Besuche6.3072.700
Gesamt12.5895.560
Residenzschloss Altenburg20232022
Schloss- und Spielkartenmuseum/
Veranstaltungen
57.73548.829

Gesamt: 70.324 (Vorjahr: 54.389)
 

Publikationen

Dass die Altenburger Museen ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht nur in Form von Ausstellungen und Veranstaltungen an die interessierte Öffentlichkeit weitergeben, sondern auch durch Publikationen, wird durch die Veröffentlichungen des letzten Jahres ersichtlich: Fünf Buchpublikationen zu verschiedensten museumsrelevanten Themen wurden 2023 fertiggestellt. Mit der Jubiläumspublikation „Lindenau-Museum Altenburg. 1848–2023“ wurde dabei der umfangreichste Band seit Jahren vorgestellt. Er beinhaltet Beiträge von insgesamt 40 (internationalen) Autorinnen und Autoren. Mit „Altenburgs Fotografen – Das Fotoatelier Arno Kersten 1867-1938“ wurde im Schloss- und Spielkartenmuseum zudem ein langjähriges Buchvorhaben abgeschlossen, das das Ergebnis eingehender Archivuntersuchungen ist. Publizistisches „Neuland“ betrat das Lindenau-Museum außerdem zuletzt mit dem Katalog „Kunst von Kühl. Erwerbungen aus einer Dresdner Galerie“. Zum ersten Mal in der langen Geschichte des Hauses befasste sich eine Publikation ausschließlich mit dem Feld der Provenienzforschung.
 

Die Zukunft wird gedacht – Aktuelle Entwicklung der Altenburger Museen

Seit der Gründung der Altenburger Museen im Oktober 2020 konnten entscheidende Entwicklungen im Zusammenwachsen von Lindenau-Museum und Residenzschloss Altenburg in allen Arbeitsbereichen verzeichnet werden. Während die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Restaurierung, insbesondere im Rahmen des Altenburger Praxisjahres für Kunstgut- und Denkmalrestaurierung, schon seit der Gründung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zusammenarbeiten, wurden zuletzt auch bedeutende Fortschritte im Bereich der Kulturellen Bildung, der Veranstaltungsplanung und -durchführung sowie dem Ausstellungswesen gemacht. Mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den beiden Häusern machen die Altenburger einerseits zu einem der größten „Player“ im Thüringer Kulturbereich, benötigen jedoch auch ein funktionierendes Projektmanagement, um die Aufgaben der Zukunft effizient zu bewältigen. In der Harmonisierung von Arbeitsprozessen wird einer der Schwerpunkte der bevorstehenden Monate liegen.

Die intensive Zusammenarbeit zwischen den beiden Häusern ist eine der Grundvoraussetzungen zur Etablierung einer gemeinsamen Trägerschaft, die eines der Hauptziele darstellt. Gegenwärtig wird intensiv an der künftigen Gestalt einer Gesamtstruktur gearbeitet. Dabei gilt es nicht nur organisatorische Aspekte zu berücksichtigen, sondern auch finanzielle und juristische. Das bevorzugte Modell, ein Zweckverband, soll im Jahr 2025 gegründet werden.

Parallel dazu wird ein neuer Masterplan für den Altenburger Schlossberg verfasst, der 2024 mit dem Titel „Prinzen im Dornröschenschloss“ endlich erscheinen wird. Er wird eine Vision für den Altenburger Schlossberg als einer Museumslandschaft von nationalem Rang beinhalten. Dabei soll nicht nur eine Perspektive für die zahlreichen Liegenschaften am Schlossberg aufgezeigt werden, sondern es werden auch Aspekte wie Energetische Versorgung, Nachhaltigkeit, Inklusion und Barrierefreiheit berücksichtigt.
 

Lindenau21PLUS

Durch eine großzügige Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien wird das Lindenau-Museum Altenburg bis 2027 mit bis zu zwei Millionen Euro jährlich gefördert. Mit den Mitteln sollen insbesondere die Bereiche Digitalisierung, Provenienzforschung, Kulturelle Bildung und länderübergreifende Kulturtouristische Ziele (Marketing) professionalisiert werden.
 

Digitalisierung

Die zentrale Aufgabe des Lindenau-Museums im Rahmen des Bundesprojektes ist die Digitalisierung aller Sammlungen, bestehend aus Gemälden, Grafiken, Antiken, Architekturmodellen, asiatischen Objekten der Lindenau-Sammlung im Schloss und den Gipsabgüssen. Mit der Planung der digitalen Erschließung der hauseigenen Bibliotheken (Kunstbibliothek Bernhard August von Lindenaus, wissenschaftliche Bibliothek, Privatbibliothek Gerhard Altenbourg) und des Museumsarchivs wird ein weiterer Arbeitsschwerpunkt gesetzt. Ganz wesentlich ist für das Lindenau-Museum auch die digitale Erfassung und Ordnung des Bestandes zu Gerhard Altenbourg, von dem das Lindenau-Museum die weltweit größte museale Sammlung besitzt.
 

Provenienzforschung

Mit dem Beginn des Projektes Lindenau21PLUS konnte die Herkunftsforschung zu Werken der Sammlung von der Zeit des Nationalsozialismus bis zur Zeit der SBZ/DDR ausgeweitet werden. Im Mittelpunkt steht hierbei die Aufarbeitung ungeklärter, potenziell problematischer Provenienzen.

Ganz wesentlich für das Forschungsfeld ist die Transparenz. Das Lindenau-Museum veranstaltet daher eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die die Arbeit der Provenienzforschung vorstellen. Neben Führungen zu ausgewählten Werken werden mit KUNSTWAND-Präsentationen gezielt Schwerpunkte auf ganze Sammlungsbereiche gelegt und die Geschichten um deren Herkunft der Öffentlichkeit nähergebracht. In diesem Kontext wurde 2023 mit der Publikation „Kunst von Kühl. Erwerbungen aus einer Dresdner Galerie“ erstmals ein Begleitband zu einer Ausstellung veröffentlicht, in dessen Zentrum die Provenienzforschung steht.

Abseits davon pflegen die beiden Provenienzforscherinnen des Lindenau-Museums ein weit überregionales Netzwerk zu anderen Kulturakteuren.
 

Kulturelle Bildung

Mit den drei neuen studio-Bereichen, dem studioLEONARDO, dem studioBAMBINI und dem studioDIGITAL konnte das Feld der kulturellen Bildung am Lindenau-Museum in den letzten zwei Jahren erheblich ausgebaut werden.
 

studioBAMBINI im Lindenau-Museum Altenburg (Foto: Lindenau-Museum Altenburg)

Auch in Zukunft soll das Angebot erweitert werden. Im Fokus steht ein Ausbau des Angebots für Familien und Kleinkinder sowie die Etablierung weiterer offener Formate für alle Altersklassen. Ziel der Abteilung Vermittlung/studio ist zudem eine verstärkte Wirkung in den ländlichen Raum hinein. Wie dies gelingen kann, wird derzeit erörtert. Die über Jahre gewachsene Kooperation mit regionalen Partnern wie Kliniken und Schulen wird weiter verstetigt.

Eine Besonderheit der Vermittlungsarbeit am Lindenau-Museum ist die Verzahnung mit anderen Arbeitsbereichen. So wird bereits heute mit der Provenienzforschung an gemeinsamen Veranstaltungsformaten gearbeitet. Im Bereich der technischen Umsetzung arbeitet die Vermittlung eng mit der Digitalisierungsabteilung zusammen.
 

Länderübergreifende kulturtouristische Ziele (Marketing)

Durch die finanziellen Mittel im Rahmen des Projektes Lindenau21PLUS konnten bereits im vergangenen Jahr umfangreiche Werbemaßnahmen für die Sonderausstellungen des Lindenau-Museums umgesetzt werden. Für das Jahr 2024 werden diese Maßnahmen nochmals ausgeweitet. Sowohl die Anzeigenwerbung wird deutschlandweit verstärkt als auch die Außenwerbung. Letztere wird sich künftig über einen großen Teil des mitteldeutschen Raumes erstrecken. Nicht nur aufgrund eines Hackerangriffs auf das Instagram-Konto des Lindenau-Museums, sondern auch wegen des ständigen Wandels im digitalen Bereich (z.B. Twitter-Übernahme durch Elon Musk) soll auch die Online-Werbung verstärkt werden.

Ganz wesentlich für die Außenwirkung des Lindenau-Museums und letztlich auch der Altenburger Museen ist die Entwicklung einer Corporate Identity und darauf aufbauend eines Corporate Designs. Zum ersten Mal in der mittlerweile 175-jährigen Geschichte wird gegenwärtig ein derartiger Prozess umgesetzt. Laut derzeitigen Planungen soll noch 2024 das erste Corporate Design des Lindenau-Museums überhaupt umgesetzt werden, das perspektivisch auf alle Einrichtungen der Altenburger Museen ausgeweitet werden kann.

Klimaneutralität, Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Inklusion bewegen mittlerweile alle Kulturakteure. Die neue Museumslandschaft Altenburg wird sich auch an ihren Fortschritten in dieser Richtung messen lassen müssen. Durch die Einführung eines Besucherleitsystems im Prinzenpalais sowie der nachhaltigen Beschaffung konnten erste Schritte in diese Richtung unternommen werden. Dies wird weiter intensiviert, beispielsweise durch die Eröffnung eines inklusiven Cafés in der Orangerie.

Schließlich wird derzeit an einer Strategie zur überregionalen Positionierung des „neuen“ Lindenau-Museums gearbeitet. Ein in Auftrag gegebenes Filmprojekt dokumentiert zudem die Veränderungen am Museumsgebäude an der Gabelentzstraße.

Das Projekt Lindenau21PLUS wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
 

Das neue Lindenau-Museum

Dass die Bauarbeiten am Lindenau-Museum Altenburg stetig voranschreiten, ist bereits aus einiger Entfernung an dem Gebäude in der Gabelentzstraße zu erkennen. Derzeit liegt der Fokus der Planungen auf der Gestaltung des neu entstehenden Stadtgeschosses. Zusätzlich konzentriert sich die Gesamtplanung gegenwärtig auf Themen wie Sicherheit, Vermittlung, Museumsbetrieb sowie die Umsetzung künftiger Veranstaltungs- und Außenbereiche.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lindenau-Museums vertiefen derzeit ihre Überlegungen zur künftigen Dauerausstellung. Dabei bewegen sie sich in einem ständigen Spagat zwischen einer zeitgemäßen, einem modernen Kunstmuseum entsprechenden Ausstellung und der angemessenen Präsentation zentraler Sammlungsbereiche. Das Ziel des Lindenau-Museums ist eine Ausstellung mit Erlebnischarakter, die möglichst breite Bevölkerungsschichten anspricht. Auch die Geschichte des Hauses spielt eine größere Rolle und die Person des Museumsstifters Bernhard August von Lindenau, In enger Zusammenarbeit mit dem Dresdner Gestaltungsbüro Whitebox wird es auch neuartige Präsentationsformen geben.
 

Ausstellungen 2024

Oltenburg – Zeitgenössische Kunst aus Olten und Altenburg

20.04.– 19.05 2024
Lindenau-Museum im Prinzenpalais des Residenzschlosses Altenburg

Bereits seit 1993 sind die Stadt Olten in der Schweiz und das thüringische Altenburg durch eine Städtepartnerschaft miteinander verbunden. Im Laufe der vergangenen drei Jahrzehnte entstanden nicht nur Freundschaften über Grenzen hinweg, es entwickelte sich auch ein lebendiger Austausch zwischen den Kunstschaffenden und Kultureinrichtungen.

Das 30-jährige Jubiläum begehen die Altenburger Museen und das Kunstmuseum Olten im Jahr 2024 mit einer gemeinsamen Ausstellung, die an beiden Orten gezeigt wird. Zeitgenössische Künstlerinnen aus Altenburg und Olten werden miteinander in einen Dialog treten. Die Besucherinnen und Besucher können spannende Wechselbeziehungen zwischen diesen Positionen der Gegenwartskunst für sich entdecken.

Insgesamt zwölf Künstlerinnen aus beiden Städten werden die Ausstellungsräume des Altenburger Prinzenpalais im Residenzschloss ab April bespielen und dabei unterschiedlichste Spielformen der zeitgenössischen Kunst in den historischen Gemäuern abbilden. Aus der Region um Altenburg werden die Künstlerinnen Bettina Francke, Nora Frohmann, Therese Heller, Julia Penndorf, Karin Pietschmann und Alexandra Preusser ihre künstlerische Position darlegen. Den langen Weg aus der Schweiz nach Altenburg treten die Künstlerinnen Rachel Bühlmann, Nicolle Bussien, Marianne Büttiker, Andrea Gerber, Regina Graber und Andrea Nottaris an.

Zu den Ausstellungen erscheint ein gemeinsamer Katalog.
 

Aus dem Dunkel der Vorzeit – Altenburgs prähistorische Sammlung in neuem Licht

19.05.– 10.11.2024
Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg

 

Von sagenhaften Wesen getöpferte Urnen, fünftausend Jahre alte Ziegenexkremente aus der Schweiz, Goldringe aus dem Zeitalter der Himmelsscheibe – ein wertvoller Münzschatz aus dem Hochmittelalter: Das sind nur einige Höhepunkte der Ausstellung „Aus dem Dunkel der Vorzeit. Altenburgs prähistorische Sammlung in neuem Licht“.

Neben der bedeutenden archäologischen Sammlung aus der Antikenabteilung des Lindenau-Museums kann Altenburg eine zweite, heute kaum mehr bekannte, doch ebenso wichtige archäologische Sammlung aufweisen: Die prähistorische Sammlung im Schloss- und Spielkartenmuseum, die den von der Geschichts- und Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes (GAGO) seit 1838 zusammengetragenen archäologischen Bestand bedeutender Schätze aus der Ur- und Frühgeschichte Altenburgs und der ganzen Region zwischen Saale und Pleiße bewahrt.

Goldene Lockenringe vom Altenburger Lerchenberg, Frühbronzezeit, 2000-1775 v. Chr. (Foto: punctum Esther Hoyer)

Darunter fallen Funde aus einem der ältesten jungsteinzeitlichen Brunnen Mitteldeutschlands, goldene Lockenringe aus der Zeit der Himmelsscheibe von Nebra (2100–1700 v. Chr.) oder mysteriöse Ringe eines Verwahrfundes der frühen Eisenzeit. Letztere lenkten 1861 sogar das Augenmerk der deutschen Altertumsforschung auf Ostthüringen und machten Altenburg in der Archäologie bekannt. Die Altenburger Museen bieten erstmals seit Jahrzehnten umfassende Einblicke in die vorgeschichtliche Sammlung der GAGO. Zwischen Biedermeier und früher DDR wird die Entwicklung der Vorgeschichtsforschung anschaulich gemacht. Einigen Funden werden mittels modernster Analyseverfahren bisher nicht bekannte Geheimnisse entlockt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
 

Feuer und Farbe - Gemälde und Grafiken von Walter Jacob

08.06.2024-25.08.2024

Lindenau-Museum im Prinzenpalais des Residenzschlosses Altenburg
 

Das größte Ausstellungsprojekt des Lindenau-Museums im Jahr 2024 widmet sich dem in Altenburg geborenen Maler Walter Jacob (1893-1964). Bereits mit mehreren Arbeiten in der Sammlung des Kunstmuseums vertreten, zeigt die Exposition die umfangreichste Werkschau zu dem Maler seit Jahren. Dafür werden neben den Werken aus dem Bestand unter anderem auch Leihgaben von den Nachfahren des Künstlers in Altenburg gezeigt.

Seine Arbeiten zeichnen sich durch die scharfe Beobachtung der Natur aus, mit der er sich intensiv beschäftigte. Immer wieder zog es den Künstler in die ländliche Gegend, in die Berge und ans Meer, was sich deutlich in seinen Arbeiten widerspiegelt.

Walter Jacob, Kloster Eberbach (Rückseite des Gemäldes), 1920 (Foto: Lindenau-Museum Altenburg © VG Bild-Kunst, Bonn 2024)

Immer wieder finden sich so auch Motive der Flora und Fauna in seinen Zeichnungen und Gemälden. Obwohl sich sein Werk in der Frühphase noch an Formen des Expressionismus orientierte, entwickelte Jacob im Laufe der Jahre einen ganz eigenen künstlerischen Ausdruck, der von abstrakten Landschaften und einer modernen Formensprache geprägt ist.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Werke, die wichtige Orte und Beziehungen des Künstlers beleuchten. Ein Augenmerk liegt dabei – ganz im Sinne des Ausstellungstitels – auf dem leidenschaftlichen Umgang mit der Farbe.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
 

13. Landesfotoschau Thüringen

29.06.2024-01.09.2024

Schloss- und Spielkartenmuseum im Residenzschloss Altenburg

Zum mittlerweile 13. Mal veranstaltet der Landesverband Thüringen eine Landesfotoschau. Bei dem Wettbewerb konnten im letzten Jahr alle Thüringerinnen und Thüringer teilnehmen und Fotografien einsenden. Eine unabhängige Jury wählte im Anschluss ca. 100 Fotografien aus, die in einer Wanderausstellung gezeigt werden. Zur diesjährigen Ausstellung haben 116 Fotografinnen und Fotografen insgesamt 766 Fotografien in das Rennen geschickt.

Die Ausstellung steht stellvertretend für die aktuelle Thüringer Fotografie und bietet einen Streifzug durch verschiedene Genres, darunter Porträts, Landschaften, Architektur und abstrakte Motive. So bildet sie ein breit gespanntes Panorama über diesen Kunstzweig ab. Die Ausstellung, die von vielen persönlichen Sichtweisen geprägt ist, macht nach Stationen in Kloster Veßra, Jena, Sondershausen und Erfurt im Sommer Halt im Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg.
 

Bernhard-August-von-Lindenau-Förderpreis 2024

08.09.2024-27.10.2024

Prinzenpalais im Residenzschloss Altenburg

Zum zweiten Mal verleiht das Lindenau-Museum Altenburg den Bernhard-August-von-Lindenau-Förderpreis. Dafür sind insgesamt acht junge Absolventinnen und Absolventen aus vier Kunsthochschulen Mitteldeutschlands nominiert. Kooperationspartner sind die Hochschule für Bildende Künste Dresden, die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und die Bauhaus-Universität Weimar.

Im Prinzenpalais des Residenzschlosses werden unterschiedlichste Positionen zeitgenössischer Kunst aus ganz Mitteldeutschland präsentiert. Aus den acht ausstellenden Kunstschaffenden wählt eine hochkarätige Jury eine Siegerin bzw. einen Sieger aus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
 

Schokolade

01.12.2024-07.03.2025

Schloss- und Spielkartenmuseum im Residenzschloss Altenburg

Eine süße Winterzeit erwartet alle Besucherinnen und Besucher des Schloss- und Spielkartenmuseums von der Adventszeit bis ins Frühjahr 2025. Unter dem Titel „Schokolade“ beleuchtet die traditionelle Winterausstellung im Residenzschloss sowohl die verführerischen Seiten der Süßigkeit als auch den Weg des Kakaos nach Europa: Im 16. Jahrhundert wurde das Gut von den Spaniern aus Mittelamerika in hiesige Gefilde importiert - obwohl das „Schokoladenwasser“ für europäische Gaumen noch bitter und scharf schmeckte. Erst nachdem man am französischen Hof Zucker hinzufügte, begann der Siegeszug der Schokolade. Heute werden von jedem Bundesbürger etwa zehn Kilogramm Schokolade verzehrt. Neben den historischen Aspekten finden in der Ausstellung jedoch auch ethische und ökologische Aspekte Berücksichtigung.
 

KUNSTWAND-Präsentationen im Interim Kunstgasse 1

18. Januar bis 17. März 2024
studio

Hommage an Bernhard August von Lindenau

Interim des Lindenau-Museums
 

21. März bis 30. Juni 2024
Sammlung

Papier zum Sprechen bringen – Geschöpftes, Grafik, Collage von Marita Kühn-Leihbecher

Interim des Lindenau-Museums 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. 

 

4. Juli bis 13. Oktober 2024
Restaurierung

Oh wie schön! Frisch restaurierte Werke aus dem Altenburger Praxisjahr

Interim des Lindenau-Museums

 

17. Oktober 2024 bis 14. Januar 2025
Provenienzforschung

An die Wand oder in den Giftschrank?

Interim des Lindenau-Museums

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
 

Partnerschaft mit den Städtischen Museen Freiburg

Bereits im April 2023 wurde ein umfangreicher Partnerschaftsvertrag zwischen den Städtischen Museen Freiburg und dem Lindenau-Museum Altenburg geschlossen. Neben der verstärkten Zusammenarbeit im Bereich der Restaurierung, der Vermittlung oder der Digitalisierung sind zwei Ausstellungskooperationen ein zentraler Bestandteil der Zusammenarbeit.
 

Domenico Ghirlandaio, Bildniss einer Dame vor Landschaft, 1480-85 (Foto: punctum Bertram Kober)

Bereits ab Mai 2024 bietet sich eine der seltenen Gelegenheiten, während der sanierungsbedingten Schließung des Lindenau-Museums Altenburg, einen großen Teil der berühmten italienischen Tafelmalereien zu besichtigen: Im Augustinermuseum der Städtischen Museen Freiburg werden unter dem Titel „Bellissimo!“ kapitale Werke des zentralen Sammlungsbestandes des Kunstmuseums ausgestellt. Darunter befinden sich Werke von Fra Angelico, Guido da Siena und Sandro Botticelli.

 

Den zeitlichen Sprung hinein in das 20. Jahrhundert wagt ab September 2024 die Ausstellung „Modern Times“ im Museum für Neue Kunst in Freiburg i. Br. Ausgestellt werden Arbeiten aus der Zeit der Klassischen Moderne, insbesondere aus den 1920er Jahren, aus dem Bestand des Lindenau-Museums. Mit Werken von Conrad Felixmüller, Wilhelm Lachnit oder den Exponaten aus der Sammlung Peltzer verfügt das Lindenau-Museum auch hier über eine Werksammlung.

Bellissimo! Italienische Malerei von der Gotik bis zur Renaissance aus dem Lindenau-Museum Altenburg

18.05.– 3.11.2024
Augustinermuseum in Freiburg im Breisgau

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
 

Modern Times. Bilder der 1920er Jahre aus dem Lindenau-Museum Altenburg

27.09.–23.02.2025  
Museum für Neue Kunst in Freiburg im Breisgau 
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
 

Veranstaltungshöhepunkte 2024
 

1. März 2024

Altenburger Kindermuseumsnacht
 

18. bis 20. Mai 2024 (Pfingstwochenende)

Thüringer Schlössertage

„Aufgepeppt! Von der Burg zum Schloss“
 

19. Mai 2024

Internationaler Museumstag
 

5. Juni 2024

2. Jahresempfang der Altenburger Museen
 

7. bis 9. Juni 2024

Thüringer Chorschätze
 

23. bis 26. Juli

2. Junior-Orgelakademie Altenburg
 

26. bis 31. August 2024

33. Thüringische Orgelakademie
 

8. September 2024

Tag des offenen Denkmals
 

20. September 2024

Thüringer Schlösserkindertag
 

21. September 2024

Altenburger Orgelnacht
 

Keine Altenburger Museumsnacht 2024

Die Partnerinnen und Partner der Altenburger Museumsnacht sind nach Beratungen einhellig darin übereingekommen, dass die bislang alljährlich stattfindende Veranstaltung vorläufig nicht mehr fortgesetzt wird. Mit der Kindermuseumsnacht im März gibt es ein ähnliches und weit erfolgreicheres Format, das zukünftig gestärkt und ausgebaut werden soll. Zudem haben sich die Schlösserkindertage am 20. September in Thüringen mittlerweile gut etabliert.

Seit der Wiederauflage der Veranstaltung nach den coronabedingten Ausfällen 2020 und 2021 wurde eine schwindende Besucherresonanz festgestellt. Als Hauptursachen für den Rückgang der Besuchszahlen – trotz eines wachsenden Angebots – haben die beteiligten Kultureinrichtungen unter anderem die Ballung an Kulturveranstaltungen vom Frühjahr bis in den Herbst hinein sowie den derzeitigen Standort des Lindenau-Museums abseits des Schlossberges ausgemacht, der lange Wege von den Besucherinnen und Besuchern abverlangt.

So wird die Altenburger Museumsnach bis zur Rückkehr des Lindenau-Museums auf den Schlossberg zunächst ausgesetzt und dann eine Wiedereinführung geprüft.
 

Personelle Entwicklung der Altenburger Museen 2023

Zugänge 2023
 

Persönlicher Referent des Direktors der Altenburger Museen
Marco Karthe

Abteilung Restaurierung/Technik
Abteilung Sammlung
Miriam Stadie (Volontariat)

Natalie Meurisch (Volontariat)

Rieke Meißner Saskia Rudolph (Altenburger Praxisjahr)

Steffen Wenzel (als Krankheitsvertretung für den Museumstechniker)

Abteilung Vermittlung/studio/Besucherservice
Ulrich Kurzig, Susann Knoeffler, Angela Oertel, Kerstin Schumann

Stabsreferat Digitalisierung
Manuel Gerhart, Carla Klein (Museologen)

Verwaltung
Ellen Prechtl
 

Abgänge 2023

Stabsreferat Digitalisierung
Michael Förch (Museologe)

Restaurierung/Technik
Marie Hauck, Gesa Sperlich (Altenburger Praxisjahr)

Verwaltung
Kerstin Hartmann (Ruhestand)
 

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