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Schutz der tierischen Bewohner bei der Turmsanierung der Burg Posterstein | Artenschutz - Turmsanierung Burg Posterstein

Artenschutz - Turmsanierung Burg Posterstein

Schutz der tierischen Bewohner bei der Turmsanierung der Burg Posterstein

Pressemitteilungen
06.04.2025, 13:24 Uhr
Von: Franziska Ducklaus, Öffentlichkeitsarbeit Landratsamt Altenburger Land
Mauersegler und Dohlen als tierische Bewohner

Posterstein – Seit Anfang des Jahres wird der Burgfried der Burg Posterstein saniert. Bevor die Sanierungsarbeiten beginnen konnten, wurden umfassende Maßnahmen zum Schutz der tierischen Bewohner des Turms besprochen. Bereits Anfang 2024 trafen sich die untere Naturschutzbehörde, das Landratsamt als Vorhabenträger und die Fachgutachterin Anja Rohland von der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg e.V. zu Abstimmungen.

Die Sanierungsarbeiten schreiten in enger Absprache mit allen Beteiligten voran. Anja Rohland hat nicht nur das Gutachten erstellt, sondern begleitet die Baumaßnahme auch artenschutzfachlich. „Die Löcher in der Turmfassade, die ich heute markiere, werden bei den Sanierungsarbeiten unberührt gelassen“, erklärt Rohland. „Sie dienen den Mauerseglern ab Ende April wieder als Nist- und Brutstätten. Zudem könnte es sein, dass Fledermäuse in den Löchern ihren Winterschlaf halten. Diese dürfen natürlich nicht verschlossen werden.“

Mit einer Endoskop-Kamera kontrolliert die Diplom-Biologin jedes Loch, bevor sie es markiert. Bisher hat sie keine Fledermäuse entdeckt, jedoch deren Hinterlassenschaften. Einige der Löcher reichen tief in die meterdicke Turmfassade, sodass es durchaus möglich ist, dass sich ein Winterschläfer dort verbirgt.

Mauersegler und Dohlen als tierische Bewohner

Sicher ist jedoch, dass die Mauersegler nach dem Winter zurückkehren werden. Anja Rohland hat im vergangenen Jahr die Turmfassade und deren tierische Bewohner genau beobachtet und dokumentiert. Dabei entdeckte sie auch ein Dohlenpaar. Da die Brutzeit der Dohlen bereits Ende März/Anfang April beginnt, wurden für das Vogelpaar drei Ersatznistkästen in unmittelbarer Nähe aufgehängt. „Jetzt liegt es an den Dohlen, sich einen Brutplatz auszusuchen“, so Rohland.

Durch gezielte An- und Ausflugbeobachtungen konnte die Fachgutachterin die diesjährig genutzten Brutplätze genau ausmachen. Auch potenzielle Brutplätze wurden dokumentiert. Zudem führte sie Beobachtungen und bioakustische Erfassungen von Fledermäusen durch. Obwohl eine hohe Fledermausaktivität in der Turmumgebung nachgewiesen wurde, beobachtete sie keine Ausflüge während der Aktivitätszeit der Fledermäuse.

Turmsanierung Burg Posterstein (Foto: Landratsamt Altenburger Land)

Artenschutz und Zusammenarbeit

„Sollten sich aus unvorhergesehenen Gründen Arbeiten zur Turmsanierung verschieben, müssen wir in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde, dem Bauherren und der ausführenden Firma nachjustieren, um den Artenschutz jederzeit zu gewährleisten“, erklärt Rohland. „Bisher sind wir aber im Zeitplan.“

Das Bundesnaturschutzgesetz verpflichtet den Bauträger, den Artenschutz zu berücksichtigen. Die gesetzlichen Vorgaben müssen ebenso beachtet werden wie andere Regelungen im Baugeschehen. Das bedeutet, dass durch die Sanierungsarbeiten am Burgfried keine Tiere verletzt oder getötet werden dürfen und die Jungenaufzucht nicht beeinträchtigt werden darf.

Birgit Seiler, Fachdienstleiterin für Natur- und Umweltschutz im Landratsamt Altenburger Land, betont: „Die Forderungen der unteren Naturschutzbehörde zum Artenschutz gelten für alle Bauherren. Artenschutz ist aufwändig, das wissen wir. Umso wichtiger ist es, dass alle Akteure gut zusammenarbeiten. Das ist bei der Turmsanierung der Burg Posterstein erfreulich gelaufen.“

Unterschied zwischen Artenschutz und Tierschutz

Es ist wichtig, Artenschutz und Tierschutz voneinander zu unterscheiden. Artenschutz bezieht sich auf den Schutz von Tierarten vor dem Aussterben und zielt darauf ab, gefährdete Arten und ihre Lebensräume zu erhalten. Tierschutz hingegen konzentriert sich auf das Wohlergehen von Tieren und den Schutz vor unnötigem Leiden, insbesondere in menschlicher Obhut, wie in Zoos oder Tierheimen.

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