Anzeige
Klinikum 4
Sicherheitsstromversorgung ist sensibler Rettungsanker bei Stromausfall | TÜV Thüringen

TÜV Thüringen (Foto: Pixabay)

Sicherheitsstromversorgung ist sensibler Rettungsanker bei Stromausfall

Ratgeber
03.12.2022, 09:10 Uhr
Von: TÜV Thüringen e. V.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs und der gezielten Zerstörung ziviler Infrastruktur in der Ukraine rückt auch die Verwundbarkeit unserer Stromversorgung stärker in den Fokus.

Unstrittig ist, dass ein mehrtägiger und überregionaler Blackout fatale Auswirkungen auf das öffentliche Leben hätte. Experten halten ein solches Szenario zum Glück für sehr unwahrscheinlich. Für den Fall kürzerer Stromausfälle übernimmt in kritischen Bereichen wie Krankenhäusern die Sicherheitsstromversorgung den Betrieb. Der TÜV Thüringen weist Betreiber darauf hin, dass sie für die Funktionsfähigkeit der Netzersatzanlagen Verantwortung tragen, denn bei unabhängigen Tests weisen viele Notstromversorgungen Mängel auf.

Der TÜV-Verband stellt den Sicherheitsstromversorgungsanlagen in Deutschland in seinem Baurechtsreport 2022 kein gutes Prädikat aus: Demnach ist jedes vierte Notstromaggregat (26,4 Prozent) mit wesentlichen Mängeln bei der Prüfung aufgefallen, arbeitet somit im Falle der Fälle nicht störungsfrei oder versagt gar komplett den Dienst. Weitere 42,1 Prozent der Anlagen wiesen geringfügige Mängel auf. Zur Sicherheitsstromversorgung zählt aber längst nicht nur der Notstrombetrieb im OP-Saal: auch Brandmeldeanlagen, Flucht- und Rettungswegleuchten, Druckbelüftungsanlagen oder aber Feuerwehraufzüge gehören zu den sicherheitstechnischen Einrichtungen in öffentlichen Gebäuden, Versammlungs- und Beherbergungsstätten, Krankenhäusern oder Einkaufszentren. Diese Anlagen unterliegen dem Baurecht und müssen alle drei Jahre entsprechend der Technischen Prüfverordnungen der Länder durch Prüfsachverständige geprüft werden.

Viele der Sicherheitsstromversorgungsanlagen werden bei einem Stromausfall über Diesel-Notstromaggregate gespeist. Die Aggregate werden in der Regel automatisch gestartet. Laut Experten des TÜV Thüringen sollten Betreiber zusätzlich zur gesetzlich verpflichtenden wiederkehrenden Prüfung nach Bauordnungsrecht je nach Beanspruchung und Anwendungsfall auch einen monatlichen Probelauf durchführen, bei dem die Anlagen getestet werden. Dabei sollten unbedingt auch der Füllstand der Tanks und das Alter des Dieselkraftstoffs überprüft werden. Nur so kann eine Funktionsfähigkeit auch im Notfall gewährleistet werden, was im Fall der Fälle über Leben oder Tod entscheidet.

Kommentare

CAPTCHA CAPTCHA
ALTENBURGER LAND AKTUELL +++ Verein Skatstadtmarathon pflanzte Mehlbeere +++ „OB-Wahl ‘24: Die Kandidaten“ – Podiumsveranstaltung in der VHS Altenburg +++ Die Theatertipps vom 26. bis 28. April 2024 in Gera und Altenburg +++ Altenburger Wochenmarkt am Dienstag, 30. April +++ Tourismus im Altenburger Land wird mit 800.000 Euro Förderung gestärkt +++