Die Masche klingt verlockend, endet aber oft im finanziellen Fiasko: Immer mehr Menschen werden Opfer betrügerischer Trading-Plattformen. Die Verbraucherzentrale Thüringen verzeichnet aktuell eine deutliche Zunahme und Schwere solcher Fälle – und warnt eindringlich davor, auf Angebote hereinzufallen, die schnelle und hohe Gewinne versprechen.
So gehen die Betrüger vor
In Social-Media-Anzeigen oder Nachrichten-Apps werben unseriöse Anbieter für angeblich sichere Geldanlagen – häufig mit manipulierten Fotos von bekannten Gesichtern wie Günther Jauch oder Dieter Bohlen. Wer auf die Anzeige klickt und Name sowie Telefonnummer angibt, setzt damit unbemerkt eine regelrechte Abzock-Maschinerie in Gang: Kurz darauf meldet sich ein vermeintlicher Broker telefonisch. Er überredet Interessierte, einen geringen Betrag – meist im niedrigen dreistelligen Bereich – zu investieren. „Weil die Summe vergleichsweise klein ist, stimmen viele zu“, berichtet Matthias Rolle, Fachberater für Finanzen und Versicherungen bei der Verbraucherzentrale Thüringen. Tatsächlich stecke dahinter eine perfide Masche, die von den Betrügern immer drastischer ausgebaut wird.
In der Regel folgt auf das investierte Startkapital schnell eine kleine Gewinnausschüttung auf das Konto der Verbraucher:innen. Das soll Vertrauen schaffen und zu höheren Investitionen verleiten. Wer nun aussteigen möchte, erlebt schnell den massiven Druck der Betrüger. „Die Täter behaupten, ein Ausstieg sei mit hohen Verlusten verbunden, und blockieren Auszahlungsversuche mit fadenscheinigen Begründungen – etwa angeblichen Gebühren oder Zollvorschriften für ausländische Konten“, so Rolle.
Vom Startkapital zum Schuldenberg
Die dubiosen Broker gehen immer dreister und hartnäckiger vor: Per Telefon, E-Mail oder WhatsApp halten sie engen Kontakt zu ihren Opfern – und üben dabei massiven Druck aus. Nach dem kleinen Startkapital sollen ihre Kund:innen schnell weiter investieren, jetzt allerdings mit vier- oder fünfstelligen Summen. Fehlt das Geld, werden Betroffene sogar dazu gedrängt, Kredite aufzunehmen. In manchen Fällen bieten die Betrüger scheinbar „hilfsbereit“ an, die Kreditabwicklung zu übernehmen – das Geld verschwindet dann jedoch auf Konten im Ausland. Am Ende stehen die Betroffenen vor einem Schuldenberg.
Das rät die Verbraucherzentrale:
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