Deshalb ruft das Aktionskunst-Kollektiv WeiterSo! nun lokale Gruppen in Altenburg auf, Aktionen und Proteste zu organisieren, um den Druck auf die Energie- und Wasserversorgung Altenburg zu erhöhen Transparenz herzustellen und aus "Zukunft Gas" auszutreten.
"Dass die Stadtwerke sich weigern, auf die Kritik aus der Zivilgesellschaft einzugehen, ist ein Armutszeugnis für ein kommunales Unternehmen, das dem Gemeinwohl verpflichtet ist. Eigentlich müssten die Stadtwerke mit voller Kraft an der Energiewende arbeiten, doch statt dessen zahlen sie jährlich Geld an einen fossilen Lobbyverein, der Gas grünwaschen will und Desinformationskampagnen macht. Wir rufen alle engagierten Bürger*innen auf, Rechenschaft und Transparenz von ihren Stadtwerken einzufordern. Wer Aktionen starten will, kann sich gerne bei uns melden." sagt Sam Beiras vom WeiterSo! Kollektiv.
Andere Stadtwerke haben bereits auf die Kritik reagiert und sind aus dem Lobbyverband ausgetreten (Liste aller Stadtwerke & Austritte bei Zukunft Gas), wie z.B. die Stadtwerke Tornesch, Pinneberg und Elmshorn in Schleswig-Holstein, die Stadtwerke Meerbusch in Nordrhein-Westfalen oder die Stadtwerke Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern. Die sh:z berichtete: '"Auch wenn wir keinen Cent bezahlt hätten, wären wir ausgestiegen": Wenn es um den Lobbyverband "Zukunft Gas" geht, hat Falk Wilhelm Schulz, Geschäftsführer der Stadtwerke Tornesch, eine klare Meinung. "Die machen nichts anderes, als Gas schönzureden. Das brauchen wir nicht mehr und das ist auch nicht in Ordnung."' (Quelle)
Zum Hintergrund:
Bereits im Februar hatte das Investigativ-Medium Correctiv in einer Recherche gezeigt, wie mehr als 70 deutsche Stadtwerke über Mitgliedsbeiträge die Gaslobby finanzieren, und die Höhe dieser Beiträge auch auf mehreren Anfragen hin nicht offen legen. Auch die Transparenzinitiative LobbyControl veröffentlichte im April einen offenen Brief an die Stadtwerke, gemeinsam mit einer Petition, die mittlerweile ca. 12.000 Unterschriften verzeichnet. Im Juli erschien ein weiterer gemeinsamer Aufruf, in dem 71 Organisationen den Austritt der Stadtwerke aus "Zukunft Gas" fordern, zu den Erstunterzeichnern gehören neben LobbyControl auch die internationale Klimaschutzorganisation 350.org, das Umweltinstitut München, Greenpeace, Campact und das WeiterSo! Kollektiv.
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