Altenburg. Der Ausbildungsmarkt im Landkreis Altenburger Land zeigt zum Abschluss des Beratungsjahres 2024/2025 eine gemischte Bilanz. Zwar ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, doch viele Ausbildungsstellen blieben unbesetzt. Damit setzt sich der Trend fort, dass Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt immer schwieriger zusammenfinden.
Im Landkreis Altenburger Land waren bis zum Ende des Ausbildungsjahres insgesamt 206 Jugendliche bei der Berufsberatung als Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung oder ein duales Studium gemeldet – das sind 27 Personen (15 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Der überwiegende Teil der Jugendlichen bewarb sich mit einem Realschulabschluss (über 50 Prozent), gefolgt von 24 Prozent mit Hauptschulabschluss und 11 Prozent mit Fach- oder Hochschulreife.
Trotz des Anstiegs an Bewerbern konnten viele Ausbildungsbetriebe ihre Stellen nicht besetzen:
Im Landkreis wurden 460 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet – 30 mehr als im Vorjahr (+7 Prozent).
Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen nur 46 Bewerberinnen und Bewerber.
44 Ausbildungsplätze blieben unbesetzt, vor allem in den Bereichen:
Die Jugendlichen im Altenburger Land zeigten klare Präferenzen bei der Berufswahl.
Die Top 10 der Berufswünsche waren:
Von den gemeldeten Bewerbern begannen bereits 59 Prozent eine Ausbildung oder ein duales Studium.
19 Jugendliche befinden sich derzeit noch auf aktiver Suche nach einem Ausbildungsplatz.
„Der Ausbildungsmarkt in Ostthüringen bietet im nun abgeschlossenen Ausbildungsjahr ein ambivalentes Bild“, sagt Stefan Scholz, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Thüringen Ost.
Einerseits gebe es mehr Bewerber, andererseits profitierten die Unternehmen davon kaum.
Besonders der Fachkräftebedarf bleibe eine zentrale Herausforderung.
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten sei die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen im Altenburger Land weiterhin hoch. Gleichzeitig nehme jedoch die Zahl der Ausbildungsbetriebe durch Betriebsschließungen und Insolvenzen ab – eine Entwicklung, die den regionalen Ausbildungsmarkt zusätzlich belastet.
Die Berufs- und Studienberatung der Agentur für Arbeit Altenburg bietet Jugendlichen und Betrieben weiterhin individuelle Unterstützung an – telefonisch, per Video oder persönlich.
Interessierte erreichen die Hotline unter: 0800 4 5555 00 (gebührenfrei).
Mit dem Anstieg der Bewerberzahlen, aber weiterhin vielen unbesetzten Ausbildungsplätzen, bleibt der Ausbildungsmarkt im Altenburger Land 2024/2025 ein Spiegelbild des Fachkräftemangels in der Region.
Umso wichtiger sind frühzeitige Berufsorientierung, Sprachförderung und eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Betrieben und der Agentur für Arbeit, um Jugendliche und Unternehmen besser zusammenzubringen.
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