Sein Genuss verspricht Entspannung und Wohlbefinden. „Gerade im Winter und in der Erkältungszeit ist Tee beliebt, auch weil er gesundheitsfördernd wirkt“, berichtet Dr. Melanie Volkmer „Viele Sorten der Pflanze haben heilsame Kräfte und positive Auswirkungen auf den gesamten Organismus“, ergänzt die Gesundheitsexpertin der Knappschaft-Bahn-See (KBS).
Erste Hinweise auf das Getränk stammen aus China und reichen mehr als 2300 Jahre zurück. In Europa setzte sich Teegenuss erst im 17. Jahrhundert durch. Auch wenn Kaffee hierzulande deutlich populärer ist, wird zunehmend mehr Tee getrunken; zuletzt rund 20.000 Tonnen Schwarz- und Grüntee im Jahr - so viel wie nie zuvor. Umgerechnet entspricht das rund 28 Liter pro Kopf. Noch höher ist der Konsum von Kräuter- und Früchtetees.
„Kräutertee ist in vielen Haushaltsapotheken als Arznei und Heilmittel im Einsatz“, ergänzt Dr. Melanie Volkmer und verweist auf die bekanntesten Sorten wie Hagebutten- und Pfefferminztee, die bei Erkältungen und Halsschmerzen Linderung versprechen. Heilwirkung entfaltet die Hagebutte darüber hinaus bei Blasen- und Nierenstein sowie Rheuma und Gicht. Auch die ätherischen Öle von Fenchel- und Salbeitee gelten laut Krankenkasse KNAPPSCHAFT fast als Allheilmittel. „Sie wirken schleimlösend, entzündungshemmend und krampflindernd, helfen bei Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall, so Medizinerin Volkmer. Beruhigend und schlaffördernd wirke zudem Melissentee oder Johanniskraut. „Letzteres wirkt als Tee auch reinigend für Leber und Niere und wird zudem als Antidepressivum eingesetzt“, so die Ärztin. Und Rooibostee, dessen Pflanzen nur in Südafrika wachsen, schützt einer Studie zufolge vor Arteriosklerose und Folgeschäden wie Schlaganfällen und Herzinfarkten.
Genau genommen handelt es sich bei den Kräutervarianten allerdings nur um „teeähnliche Aufgussgetränke“, weiß die Gesundheitsexpertin. Dr. Melanie Volkmer. „Im Gegensatz zum klassischen schwarzen oder grünen Tee enthalten sie auch kein Koffein, beziehungsweise Teein, wie es in dieser Form auch bezeichnet wird.“ Nach dem Aufguss löst sich zunächst das Teein auf, erst später die beruhigend wirkenden Gerbstoffe, auch Tannin genannt. In der Kombination und langanhaltender entfaltet der Tee seine belebende Wirkung, so Volkmer.
Übrigens: Prinzipiell stammen der schwarze und der grüne Tee von der gleichen Pflanze. Unterschiedlich ist die Verarbeitung. Für schwarzen Tee werden die Blätter gewelkt und für das Rollen geschmeidig gemacht. Beim grünen Tee werden die Blätter nur getrocknet nicht fermentiert. Er enthält so weniger Teein und Bitterstoffe und ist bekömmlicher.
„Teeblätter speichern Mineralstoffe und Spurenelemente“, ergänzt Dr. Melanie Volkmer. Nur wenige Lebensmittel haben einen so hohen Fluoridgehalt, der unter anderem vor Karies und Osteoporose schütze. „Zudem steckt im Tee ein hohes Maß an sekundären Pflanzenstoffen, die als Antioxidantien vorbeugend gegen Krebs, Rheuma, Arteriosklerose und andere Krankheiten wirken“, fügt die Medizinerin hinzu. Ein weiterer, wesentlicher Vorteil von Tee: Er hilft, den täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Kommentare