Altenburg - Deutschland hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Wie Altenburgs Weg dahin aussehen könnte, hat Dr. André Wüste, Klimaschutzbeauftragter der Stadt, ausgearbeitet. Am vergangenen Dienstagabend stellte er das Klimaschutzkonzept im Rathaus öffentlich vor. Es wurde deutlich: Klimaschutz betrifft letztlich alle Bürgerinnen und Bürger, und je mehr sich aktiv einbringen, desto schneller geht es voran.
In dem 188-seitigen Konzept sind sieben Handlungsfelder definiert: Klimaschutz in der Verwaltung, erneuerbare Energie beziehungsweise Energieversorgung, Mobilität, Klimaanpassung, Kommunikation und Bildung, Wirtschaft sowie private Haushalte. Zu jedem Handlungsfeld trug André Wüste an dem Abend einige mögliche Maßnahmen vor, die im Klimaschutzkonzept jeweils mit zeitlicher Priorisierung, Finanzierungseinschätzung etc. detaillierter beschrieben werden. So hat die Stadtverwaltung bereits 40 Prozent ihrer Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt, was zu erheblichen Stromeinsparungen geführt hat.
Das Klimaschutzkonzept wurde in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten, lokalen Akteuren und der Bevölkerung entwickelt und legt den Grundstein für eine klimafreundliche Stadtentwicklung. „Das Konzept wird im nächsten Schritt dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt, aber im Laufe der kommenden Jahre immer wieder evaluiert und gegebenenfalls fortgeschrieben“, so der Klimaschutzbeauftragte.
Prof. Wolfgang Rid von der Fachhochschule Erfurt und dem „Institut für klimaneutrale Stadtentwicklung/ikre“ ergänzte: „Ein Klimaschutzkonzept ist so gut, wie die Stadt es macht. Das Konzept gibt nur einen Rahmen vor; für die Umsetzung ist die gesamte Stadtgesellschaft gefordert: die Bürgerinnen und Bürger, der Stadtrat, die Energie- und Netzdienstleister, die Wohnungswirtschaft, die Unternehmen und so weiter. Ein großer Vorteil sind die aktiven Gruppen in Altenburg oder zum Beispiel auch die Landesgartenschau, durch die man erste Projekte umsetzen und auch einer breiten Öffentlichkeit präsentieren kann.“
So konnten auch an dem Abend die zur Vorstellung des Konzepts gekommenen Bürgerinnen und Bürger noch Anregungen einbringen. Die Verabschiedung des Konzepts ist in der nächsten Sitzung des Stadtrats am 5. Juni geplant.
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