Der Heimatforscher und langjährige Beauftragte der evangelischen Landeskirche für Naturwissenschaften Joachim Krause aus Schönberg bei Meerane, gibt am Sonntag 12.02.2023 ab 14.00 Uhr in seinem Vortrag einen Einblick in die Bewegung der „Deutschen Christen“. Nur Wenigen ist bekannt, dass der Ursprung der „Deutschen Christen“ ganz in der Nähe, im ländlichen Wieratal liegt (zwischen Altenburg und Glauchau).
Im Jahr 1927 kamen zwei junge evangelische Pfarrer aus Bayern ins Wieratal. Diesen beiden gelang es in wenigen Jahren die Bewohner der Dörfer für den Nationalsozialismus und die „Deutschen Christen“ zu begeistern. Schon vor Hitlers „Machtergreifung“ wählte fast die gesamte Bevölkerung im Wieratal die NSDAP. In den Kirchgemeinden ersetzte eine neue „zeitgemäße deutsche Gottesfeier“ den herkömmlichen Gottesdienst. Nach 1933 dehnte sich die „Kirchenbewegung Deutsche Christen“ auf das ganze Deutsche Reich aus. In der Lutherstadt Eisennach wurde ein sogenanntes „Entjudungsinstitut“ gegründet, welches die Aufgabe hatte, alles Jüdische aus Theologie, Kirchenmusik und Gemeindeleben auszutilgen.
In der Veranstaltung zeigt Joachim Krause anhand von gelesenen Texten und Bildern den Weg der „Deutschen Christen“ vom Aufbruch 1927, dem Triumph unter den Nationalsozialisten und den Niedergang 1945 auf. Es geht hierbei um die Aufarbeitung der geschichtlichen Abläufe und damit um ein besseres Verstehen dessen, was in den Dörfern des Wieratales geschah. Joachim Krause benennt Protagonisten und Mitläufer der Bewegung. Auch in Crimmitschau hat diese Bewegung ihre Spuren hinterlassen, was bis heute in der Lutherkirche nachvollziehbar ist.
Das Buch von Joachim Krause wurde mit dem „Sächsischen Landespreis für Heimatforschung“ ausgezeichnet.
Die Veranstaltung kann zum regulären Eintrittspreis des Museums besucht werden.
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