Dr. Barbara Sonne aus Jena besuchte das Museum gemeinsam mit ihrem Ehemann und Freunden aus Schmölln, nachdem sie über einen Zeitungsbericht von der Ausstellung erfahren hatten. Sie nutzten das schöne Herbstwetter, um zur Burg zu wandern.
Die Kabinett-Ausstellung „Hans Fallada: Familienbilder“ ist seit 14. Mai 2023 und noch bis 12. November 2023 zu sehen. Sie stellt die Hans Falladas Familie in Fotos und Original-Zitaten vor und setzt einen besonderen Schwerpunkt auf Falladas Zeit in Tannenfeld und Posterstein.
Samstag, 30. September, 15 Uhr, „Neue Scheune“ Posterstein
In seinem Vortrag „Heute bei uns zu Haus“ gibt Dr. Stefan Knüppel, Leiter des Hans-Fallada-Museums in Carwitz, Einblicke in das Leben des Schriftstellers. In einem virtuellen Museumsrundgang führt er die Zuhörenden durch das Hans-Fallada-Museum Carwitz.
Das Museum befindet sich im ehemaligen Wohnhaus Hans Falladas, wo er zwischen 1933 und 1944 lebte und arbeitete. Das Museum darin, seit 1995 von der Hans-Fallada-Gesellschaft betrieben, ist von der Bundesregierung als „Kultureller Gedächtnisort von nationaler Bedeutung“ zertifiziert.
Im Vortrag in Posterstein erhalten Sie an Hand von Bildern Einblicke in das Haus und die Ausstellung – darunter Hans Falladas Arbeitszimmer, das mit dem originalen Mobiliar wiederhergestellt wurde, die Veranda, das Esszimmer und die Küche.
Zur Kabinett-Ausstellung “Hans Fallada – Familienbilder” gibt das Museum Burg Posterstein das Buch “Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein” heraus. Es stellt ausschließlich Rudolf Ditzens Zeit in der Tannenfelder Klinik und seine Ausbildungsjahre auf dem Rittergut Posterstein in den Mittelpunkt. An Hand von Briefen und Dokumenten wird diese Zeit lebendig.
Museum Burg Posterstein (Hrsg.)
Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein
2023
Hardcover, 14,8 x 21cm, 112 Seiten
15,00 Euro
Klappentext:
In seiner frühsten Jugend, noch vor Beginn seiner Autorenkarriere, verbrachte Rudolf Ditzen eineinhalb Jahre in der Nervenheilanstalt in Tannenfeld. Danach absolvierte er auf dem Rittergut Posterstein eine landwirtschaftliche Ausbildung. Dass er später ein weltbekannter Schriftsteller werden sollte, ahnte damals niemand.
Leben und Werk Hans Falladas sind weitgehend erforscht und in diversen Biografien beleuchtet und veröffentlicht. Seine Zeit in Tannenfeld und Posterstein hingegen findet meist nur am Rande Erwähnung. – Verständlich, umfasst sie doch nur einen Bruchteil seines Lebens und hat kaum Bezug zu seinen weltbekannten Schriften. Und doch muss diese Zeit für den jungen Mann sehr bewegend und prägend gewesen sein.
Als regionalgeschichtliches Museum des Altenburger Landes möchte das Museum Burg Posterstein diese Lücke schließen.
Die Neue Scheune befindet sich An den Streuobstwiesen 20, in unmittelbarer Nähe der Burg, gegenüber dem Feuerwehrhaus. Am besten nutzen Sie den Parkplatz direkt vor der Burg.
Noch bis 12. November
In seiner Jugend, noch vor seiner Autorenkarriere, verbrachte Rudolf Ditzen längere Zeit in der Nervenheilanstalt in Tannenfeld. Danach absolvierte er auf dem Rittergut Posterstein eine landwirtschaftliche Ausbildung. Anlässlich seines 130. Geburtstags zeigt das Museum Burg Posterstein die Ausstellung „Hans Fallada – Familienbilder. Wie aber bestehe ich vor Dir, sehr liebe Verwandtschaft –?!“ der Hans-Fallada-Gesellschaft. Diese schöpft aus den umfangreichen Beständen des Hans-Fallada-Archivs und rückt Erinnerungen, Briefe und Fotos der Familie Ditzen in den Mittelpunkt.
Nach einem missglückten Doppelselbstmord, bei dem sein Freund starb, kam der noch jugendliche Rudolf Ditzen zunächst in die Psychiatrie nach Jena. Eine Mordanklage konnte abgewendet werden. Er sei zur Tatzeit nicht zurechnungsfähig gewesen, lautete das Argument.
In der Abgeschiedenheit der modernen, privaten Heil- und Pflegeanstalt für Gemüts- und Nervenkranke in Tannenfeld sollte Rudolf Ditzen gesund werden. Was auch weitgehend gelang – und wohl das Verdienst von Betreuern und Ärzten sowie vor allem seiner Tante Ada war, die ihn nach Tannenfeld begleitete.
Die nächste Lebensstation des Patienten lag quasi nebenan – im zwei Kilometer von Tannenfeld entfernten Rittergut Posterstein. Der mittlerweile 20-Jährige startete hier ins Berufsleben: Zwei Jahre lang ließ sich Rudolf Ditzen auf dem Rittergut Posterstein zum Landwirt ausbilden. Der enge Kontakt zur Landbevölkerung soll für ihn später ein Quell der Inspiration für sein literarisches Schaffen gewesen sein.
Trotz dieses Versuchs, eine „normale“ Karriere einzuschlagen, geriet Hans Falladas Leben zu einer Achterbahnfahrt zwischen Kreativität, Depression und Sucht. Geplagt von Depressionen, denen er mit Drogen zu entfliehen suchte, kam Rudolf Ditzen 1917 zu einer Entziehungskur noch einmal nach Tannenfeld und zwei Jahre später abermals.
Zur Ausstellung ließ das Museum Burg Posterstein einen kurzen Film über Falladas Zeit in Tannenfeld und Posterstein produzieren. Weitere Infos über Rudolf Ditzens Zeit in Tannenfeld und Posterstein finden Sie hier.
14. Mai, 15 Uhr, Burg Posterstein
Ausstellungseröffnung „Hans Fallada“
mit Live-LeseZEIT aus historischen Dokumenten
21. Juli, 20 Uhr, Neue Scheune Posterstein
Hans-Fallada-Filmabend: „Jeder stirbt für sich allein“
in Zusammenarbeit mit dem METROPOL Kino Gera
6. August, 15 Uhr, Neue Scheune Posterstein
Auf Falladas Spuren – literarisch-musikalischer Nachmittag (Teil 1) mit Robert Gregor Kühn und Matthias von Hintzenstern
3. September, 15 Uhr, Neue Scheune Posterstein
Auf Falladas Spuren – literarisch-musikalischer Nachmittag (Teil 2) mit Robert Gregor Kühn und Matthias von Hintzenstern
30. September, 15 Uhr, Neue Scheune Posterstein
Vortrag „Heute bei uns zu Haus“ mit virtuellem Museumsrundgang durch das Hans-Fallada-Museum Carwitz mit Museumsleiter Dr. Stefan Knüppel und Vorstellung des Buchs „Hans Fallada in Tannenfeld und Posterstein“ zur Ausstellung
12. November, 15 Uhr, Café Zur eisernen Bank Posterstein
Live-LeseZEIT aus Dr. Artur Tecklenburgs Plänen zur Errichtung der Nervenheilanstalt Tannenfeld
Das Museum Burg Posterstein dankt dem Hans-Fallada-Museum Carwitz, dem Hans-Fallada-Archiv des Literaturzentrums Neubrandenburg e.V., dem Universitätsarchiv Jena, der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek Jena und dem Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Altenburg für die Unterstützung bei der inhaltlichen Vorbereitung der Ausstellung. Die Ausstellung wird gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei.
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