Die Kreisverwaltung Altenburg hat einen bedeutenden Fortschritt bei der Sanierung des Altenburger Landestheaters erzielt. Zum Ende des Sommers 2025 sind die logistische Erschließung des Hauses sowie die Erneuerung der Bühnenmaschinerie vollständig abgeschlossen. Über 50 Gewerke waren an den umfangreichen Bauarbeiten beteiligt, die mit einem Budget von rund 20 Millionen Euro realisiert wurden, wovon der Freistaat Thüringen 15 Millionen Euro zur Verfügung stellte.
Die Sanierungsarbeiten umfassten mehrere Bereiche:
Heizhaus: Um- und Ausbaumaßnahmen wurden hier erfolgreich abgeschlossen. Dazu gehören das Abonnement-Büro, die Abendkasse, das Foyer und barrierefreie Toiletten. Der Bau eines zweiten Fluchtweges wurde ebenfalls realisiert. Das Heizhaus ist bereits wieder für Theaterfreunde geöffnet.
Bühne: Im 1871 erbauten Theatergebäude wurden die Drehbühne und der Bühnenboden erneuert. Zudem wurden die Ton- und Lichttechnik modernisiert, und die Rollenzüge für die Requisitenbewegung wurden verbessert. Der Orchestergraben wurde vergrößert und komfortabler gestaltet.
Sicherheitsmaßnahmen: Neue Brandschutzanlagen wurden installiert, um die Sicherheit zu erhöhen. Ein neu eingebauter Personenaufzug ermöglicht nun einen barrierefreien Zugang zum Theater.
Logistische Erschließung: Im Bereich des bisherigen Bühneneingangs wurden zwei Lkw-Hebebühnen installiert, um Requisiten effizient auf Bühnenniveau zu heben. Ein neues elektrisches Paternosterregal mit einer Länge von 14 Metern erleichtert die Lagerung und den Zugriff auf Requisiten.
Verwaltungsgebäude: Hier wurde ein Hausschwamm-Befall festgestellt, der zur Erneuerung betroffener Balken- und Schalungsteile führte. Historische Fenster wurden aufgearbeitet, während andere neu nachgebaut wurden. Die Elektrik, Heizung und Sanitäranlagen sind ebenfalls erneuert worden.
Außenanlagen: Bis Ende August 2025 wurden die Zufahrten, Zuwegungen und Parkplätze mit neuen Pflastersteinen versehen, was das erste große Teilprojekt der Theatersanierung abschließt.
Der Zuschauersaal bleibt jedoch weiterhin eine Baustelle. Die Sanierung des Kronenbodens, dem Deckenbereich über den Zuschauern, steht noch aus. Hier wurden holzzerstörende Pilze und Insekten entdeckt, die die Tragfähigkeit der Dach- und Tragwerkskonstruktion beeinträchtigen. Die komplette Bestuhlung bleibt vorerst ausgebaut.
Aktuell wird die Planung der Sanierung in der Leistungsphase 3, der Entwurfsplanung, vorangetrieben. Ziel ist es, die erforderliche Genehmigung Anfang November 2025 bei der Bauordnung der Stadt Altenburg einzureichen und zeitnah die europaweiten Ausschreibungen zu starten. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2026 geplant, mit einer voraussichtlichen Fertigstellung im Herbst 2027.
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