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Klinikum 2

Wieder schwerverletzte Igel

Pressemitteilungen
10.05.2024, 11:21 Uhr
Von: Andrea Rücker, "Hoffnung für Wildenten, Schwäne und Co" e.V. Altenburg
In den letzten Tagen erreichten unseren Verein mehrere Meldungen über schwerverletzte oder tote Igel, die auf gemähten Grasflächen gefunden worden.

Zerschnittene Schnauzen ,abgetrennte Füßchen und Gliedmaßen, die vermutlich beim Einsatz von Mährobotern zu schwersten Verletzungen geführt haben. Viele Tiere schleppen sich noch bis zum Dickicht, wo sie an den Folgen oder Verletzungen, wie Infektionen oder Fliegenmadenbefall ,unbemerkt und qualvoll sterben. 

Da Igel keine Fluchttiere und sie sich im Vertrauen auf ihre Stacheln zusammenrollen und vor Ort liegen bleiben, haben keine Chance, den scharfen Klingen der Mähroboter zu entkommen. Neben den besonders durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützten Igeln sind auch Kröten, Eidechsen, bodenbrütetenden Vögel, Amphibien und Insekten betroffen. Kurz gemähte Rasenflächen sind leider immer noch der Wunsch vieler Gartenfreunde, doch hier geht eine dringend benötigte Artenvielfalt verloren. Ohne Wildblumen und Wildkräuter finden Igel und Insekten aum noch Nahrung und Versteckmöglichkeiten und werden ihrer Lebensräume beraubt. 

Igel sind im Garten besonders nützlich, da sie Schnecken und Käfer fressen, die sonst Pflanzen befallen. Der Bestand der Igel ist gefährdet und steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Es wird daher empfohlen kleine Ecken und Stellen im Garten naturnah zu belassen, sodass die Tiere viele Versteckmöglichkeiten und Schutzräume in Hecken, Büschen sowie Laub-und Reisighaufen nutzen können. 

Wer dennoch nicht auf seinen Mähroboter verzichten will, sollte ihn auf keinem Fall in den Nachtstunden laufen lassen. Igel sind in den Nachtstunden auf Wanderschaft, um sich ihr Futter zu suchen, das heißt, in dieser Zeit sind sie stark gefährdet. Auch bei der Benutzung am Tag sollte man vorher den Rasen ablaufen und schauen, ob sich dort eventuell unbemerkt Tiere aufhalten. 

Diese Vorsichtsmaßnahmen sollten unbedingt beachtet werden, damit kein weiteres Tierleid zu beklagen ist. Bei eine kürzlich stattgefundenen Infoveranstaltung im Altenburger Land konnten wir von einem Vertreter für Mähroboter erfahren, dass es jetzt auch Gerätschaften gibt, die über Sensoren Hindernisse erkennen und den Mähroboter anhalten. 

Für all die Gartenfreunde, die sich einen solchen Gartenhelfer anschaffen wollen, wäre es gut, sich bei einem Fachhändler beraten zu lassen. Die Tierschutzverbände und der NABU appellieren eindringlich, den Schutz der Tiere in den Vordergrund zu stellen und ihnen ihren Lebensraum nicht weiter einzuschränken.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

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