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Gedenken an Pogromnacht - Die Opfer sind nicht vergessen | Pogromgedenken - Kranzniederlegung an der Altenburger Gedenktafel

Pogromgedenken - Kranzniederlegung an der Altenburger Gedenktafel (Foto: Archivbild / Stadt Altenburg)

Gedenken an Pogromnacht - Die Opfer sind nicht vergessen

Zeitgeschehen Pressemitteilungen Politik
15.11.2023, 12:27 Uhr
Von: Stadtverwaltung Altenburg
Mehr als 130 Menschen, darunter auch mehrere Bürgermeister des Altenburger Landes, versammelten sich am vergangenen Donnerstag zum Pogromgedenken in der Pauritzer Straße – deutlich mehr als in den Vorjahren.

Dort, wo sich früher ein jüdischer Betsaal befand, beklagte Altenburgs Oberbürgermeister André Neumann, dass Jüdinnen und Juden in diesen Tagen auch in Deutschland wieder verstärkt unter Antisemitismus zu leiden hätten. Er rief die Altenburger Ereignisse vom November 1938 in Erinnerung, die die Folge einer von den Nazis organisierten Kampagne waren und verlas Auszüge aus erschütternden Dokumenten von Zeitzeugen.

Das Stadtoberhaupt appellierte an die Zuhörer, im Alltag für die demokratischen Grundwerte einzustehen und die Demokratie beherzt zu verteidigen. „Dazu gehört auch, nicht schweigend hinter der Gardine auf die Straße zu schauen, wenn nationalistische, rassistische oder antisemitische Parolen gerufen, Minderheiten diskriminiert oder offen gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung mobil gemacht wird“, so das Stadtoberhaupt.

Nach den Redebeiträgen des Beigeordneten des Landkreises, Matthias Bergmann und der Superintendentin Annette von Biela als Vertreterin des ökumenischen Arbeitskreises, erinnerte Christian Repkewitz daran, dass die Gedenktafel, die an den jüdischen Betsaal erinnert, auf den Tag genau vor 25 Jahren eingeweiht wurde; er verlas zudem alle 83 Namen der 1938 von antisemitischen Aktionen betroffenen Jüdinnen und Juden des Altenburger Landes. Die würdige Veranstaltung wurde musikalisch vom Altenburger Posaunenchor begleitet und endete mit Kranzniederlegungen an der Gedenktafel.

Etwa eine Stunde vor der Gedenkveranstaltung hatte es unweit der Pauritzer Straße eine viel beachtete Verlegung von fünf Stolpersteinen gegeben. Sie wurden vor dem Haus Kirchberg 2 eingebracht, um an die Familie von Chaim „Charly“ Kornmehl zu erinnern. Christian Repkewitz, der sich um die Erforschung der Geschichte der Altenburger Juden große Verdienste erworben hat, berichtete bei der Verlegung der Stolpersteine aus dem Leben der Familie Kornmehl.

Begonnen hatte die dreiteilige Veranstaltung am frühen Nachmittag mit einleitenden Worten zu dem noch bis zum 16. November 2023 auf dem Markt gezeigten Projekt „Pictures of the Human Rights“, das sich mit dem 75. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte befasst.

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