Einen feuchten Keller im Sommer mit warmer Außenluft trocknen – das klingt zunächst logisch. In der Praxis führt es jedoch oft zum Gegenteil: Statt trockener wird der Raum feuchter.
Warme Luft kann zwar viel Wasserdampf aufnehmen, kühlt sie jedoch im Keller ab, steigt die relative Luftfeuchtigkeit. Dadurch kann sich an den kühlen Kellerwänden Kondenswasser bilden.
„An kalten Wänden im Keller oder in einer Souterrainwohnung kann sich dann Feuchtigkeit niederschlagen“, erklärt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen. „Aber auch ohne sichtbare Tropfen besteht die Gefahr von Schimmel, wenn die Luftfeuchtigkeit über längere Zeit bei 80 Prozent oder mehr liegt.“
Die Expertin rät daher: „Kühle Räume sollten in den Sommermonaten am besten morgens, abends oder nachts gelüftet werden – immer dann, wenn die Außentemperatur niedriger ist als die Innentemperatur.“ Dabei sei es wichtig, auch an den Einbruchschutz zu denken.
Im Winter gelten andere Regeln: Dann ist die Außenluft trockener als die Raumluft. Beim Lüften wird die feuchte Innenluft gegen kalte, trockene Außenluft ausgetauscht. Diese erwärmt sich im Raum und nimmt Feuchtigkeit auf, die anschließend wieder durchs Lüften hinausgelassen wird. So sinkt die Luftfeuchtigkeit über längere Zeiträume spürbar.
Ein Hygrometer hilft, die Werte im Blick zu behalten und gezielt zu lüften. Wer weitere Fragen zu den Themen Lüften und Schimmelvermeidung hat, kann sich an die Energieberatung der Verbraucherzentrale Thüringen wenden. Ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch kann unter der Telefonnummer 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.
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